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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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trinken und dann ab ins Bett. Der armen Kleinen muss ja furchtbar zumute sein.«
    Mickey wandte sich vom Hörer ab, und Jury konnte Gemmas Stimme recht deutlich hören, die offenbar protestierte. »Sie hasst Malzkaffee, will eine Tasse schwarzen Kaffee. Und sie wollen hier bleiben, bis Sie kommen.«
    »Okay, aber sagen Sie ihnen, sie müssen sich irgendwo hinlegen und ein bisschen schlafen.« Mickey lachte. »Man merkt, dass Sie keine Kinder haben, Richard.«
    Die Bemerkung versetzte Jury einen seltsamen Stich. Er gab jedoch nicht zurück: Und doch bin ich es, mit dem sie sprechen wollen, Mickey, sondern verabschiedete sich nur.
    Als Jury nach unten kam, war Melrose Plant nicht nur wach, sondern angezogen und erwartete ihn mit einer Kanne Kaffee. »Ruthven sagte mir, es war die Polizei.«
    »Haggerty. Danke.« Jury stürzte den Kaffee in einem Schluck hinunter. »Gemma Trimm wurde entführt -«
    Melrose wäre fast vom Stuhl aufgesprungen.
    »- aber jetzt ist alles völlig in Ordnung. Sie will uns sehen, Sie und mich.«
    Melrose nahm Wagenschlüssel und Mantel. »Also, dann los.«
    Er fuhr mit den Armen in die Ärmel seines schwarzen Kaschmirmantels.
    Jury sagte: »Sie tragen wieder Ihre schwarzen Sachen.«
    »Ah! Diesmal sind es aber andere schwarze Sachen.«
    »Cool. Dann los, Sie toller Typ.«
    Sie traten in den frostigen, noch dunklen Morgen hinaus.
    Vom Haus aus wurde der Fluss mit Lichtern überflutet, und eine starke Polizeipräsenz in Gestalt von einem guten Dutzend Männern und Frauen in Uniform oder Zivil stand neben dem Haus und auf dem Bootssteg unten.
    »Wo ist DCI Haggerty?«, fragte Jury.
    »Zum Tynedale Lodge gefahren, um die Riordin zu holen«, sagte ein gewisser Sergeant Knobbs, der Jury nicht leiden konnte. Oder dem jedenfalls die Anwesenheit von New Scotland Yard nicht passte.
    Jury überlegte - allerdings nicht laut -, ob es nicht etwas verfrüht war, Kitty Riordin zu holen.
    »Die Kinder sind in der Bibliothek. Hier, ich zeige Ihnen -«
    »Nicht nötig, Detective. Ich war schon einmal hier. Danke.«
    Knobbs unterzog Melrose Plant einer genauen Musterung. Jury sparte sich, die beiden miteinander bekannt zu machen. »Der gehört zu mir.«
    »Als was?«, wollte Melrose wissen, während sie in Richtung Bibliothek davongingen.
    Gemma und Benny waren sofort hellwach. Gemma warf Jury finstere Blicke zu, Melrose wurde mit süßen Blicken bedacht.
    Benny fing gleich an: »So was hab ich noch nie gehört, Mr. Jury. Wie unsere Gemma von dem Boot runtergekommen ist - «
    Jury kniete sich hin und legte ihr die Hände auf die Arme. »Was ist denn passiert, Liebes?« Fuchsteufelswild funkelte Gemma ihn an. »Umbringen wollten die mich. Die hatten mich gefangen bei Wasser und Brot.«
    »Und Käse, hast du gesagt«, meinte Benny.
    »Benny, lass mich doch erzählen. Es war bloß ein bisschen Käse. Ich war auf dem Boot da draußen«, sie deutete hin, »und wenn Richard nicht gewesen war, war ich wahrscheinlich gestorben.«
    Jury lächelte. »Ich freue mich natürlich, dass ich dir helfen konnte, obwohl ich nicht ganz verstehe -«
    »Sie Sie haben ja gar nichts getan Sie hätten mich ja einfach umbringen lassen. Ich meine den Richard hier.« Sie hielt Jury die Puppe ins Gesicht, überlegte es sich dann aber anders und begann auf Jury einzuschlagen, haute ihm ein paarmal gegen die Brust und schrie: »Sie haben doch gewusst, dass mir was Schlimmes passieren könnte, und sind einfach abgehauen, einfach abgehauen!« Sie schlug wild um sich, trat Jury gegen die Beine und trommelte auf seinen Brustkorb. Weinte, dass die Tränen stoben. »Sie sind zu nichts nutze. Ambrose, der hat mir viel mehr geholfen. Sogar Sparky hat geholfen, mich zu retten!« Als er seinen Namen hörte, kam Sparky herüber gerannt und bellte Jury an.
    Jury zog Gemma an sich, legte die Arme um sie und tätschelte ihr den Rücken. Dabei sagte er, sie hätte ganz Recht, wenn sie sauer auf ihn war, und es täte ihm leid. Es täte ihm ganz furchtbar leid, dass er nicht hier gewesen sei, und es stimmte, er hätte auf sie aufpassen sollen. Schließlich beruhigte sie sich, und er gab ihr sein frisches Taschentuch.
    Melrose sagte: »Ich war auch nicht hier, Gemma. Wie habe ich denn geholfen?«
    Um Erfolg oder Wahnsinn der Situation zu bezeugen, schob sie Richard, die Puppe, wieder vor. »Sie haben ihm neue Kleider besorgt.«
    »Schwarze«, sagte Jury.
    »Und das hat geholfen?«
    »Ja, klar. Vorher hatte er bloß das scheußliche alte Nachthemd anzuziehen.

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