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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Grenzen von Freundschaft hinausgingen. Weil sie aber mit Mickey verheiratet war... Jury sagte: »Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen, Mickey. Ich kann mich erinnern, dass sie immer sehr verständnisvoll war, wenn es um Polizeithemen ging.«
    »Ist doch klar. Oder haben Sie vergessen, dass sie auch mal dabei war? Wir treffen uns also um sieben, Viertel nach sieben, okay?«
    »Bestens.«
    Jury verließ die Station Tower Hill und kam um zwanzig vor sieben im Liberty Bounds an. Er genehmigte sich ein Pint an der Theke, kippte es rasch hinunter, bestellte sich noch eins und trug es an einen Fenstertisch hinüber. Beim Anblick des Tischs in der Fensternische musste er an den Jack and Hammer denken, obwohl dieses Pub hier zehnmal so groß war. Er stellte sich die anderen in Long Pidd vor: Melrose, Trueblood, Diane, Vivian -
    Beim Gedanken an Vivian hob er den Blick zur Tür und sah sie eintreten - Mickey und Liza Haggerty.
    Er hatte ganz vergessen, wie Liza Haggerty aussah. Er winkte die beiden herüber. Sein Gesichtsausdruck hatte wohl ziemlich dümmlich gewirkt, denn Mickey musste lachen.
    »Was ist, Richie? Sind Sie betrunken? Oder können Sie sich nicht mehr an Liza erinnern?«
    »Wie könnte ich Liza nur vergessen.« Jury lächelte. Und errötete.
    Liza ebenfalls.
    »Waterloo Bridge«, sagte Jury. Liza lachte. »Was?«
    »Seit jemand von diesem Film geredet hat, sehe ich überall diese Schauspielerin.«
    »Richard.« Sie lachte und entledigte sich ihres Mantels.
    Jury schüttelte den Kopf. »Ich hatte ganz vergessen, wie hübsch Sie sind, Liza.«
    »Ach, machen Sie sich nichts draus. Der da vergisst es andauernd.« Sie wies mit dem Kopf in Mickeys Richtung. »Ich nehme einen Martini pur, mit einem Twist. Sag aber, ich will keinen verwässerten Gin.« Letzteres rief sie dem davoneilenden Mickey hinterher.
    »Gott, ist das schön, Sie beide wiederzusehen«, sagte Jury.
    »Ja.« Mehr sagte sie nicht, doch es klang sehr überzeugend.
    »Freunde sollten den Kontakt zueinander nicht verlieren, stimmt's?«
    Liza lächelte ihn geradezu überschwänglich an. Dieses Lächeln musste sie eine Menge Mut gekostet haben. Ernst sagte sie dann: »Hat Mickey es Ihnen schon gesagt?«
    Er nickte. »Es tut mir -« Er sah sie an und konnte einfach nicht weitersprechen.
    Liza warf ihm den betrübtesten Blick zu, den er je gesehen hatte. »Ich versuche, nicht daran zu denken. Dass ich früher bei der Met war, macht es ein bisschen leichter. Ich meine, wir waren ja so oft mit dem Tod konfrontiert. Wir mussten damit zu Rande kommen -« Sie wusste, dass sie nur so daherredete.
    Mickey kam mit einer Runde Getränke wieder.
    Liza erhob ihr Glas, wie um ihnen zuzuprosten. »Haben die eigentlich keine Ahnung, was ein Martiniglas ist?«
    Sie schüttelte das gedrungene Whiskyglas. »Da ist ja auch noch Eis drin. Mickey... Wieso hast du das denn zugelassen?«
    Mickey warf ergeben die Hände in die Luft. »Ich hab's ihm gesagt, Schatz, wirklich. Sei froh, dass er nicht das süße Zeug genommen hat.«
    Sie nahm einen Schluck. »Ich würde sagen, drei Teile Wermut auf einen Teil Wermut.«
    Jury lachte. »Sie sollten mal mit einer Freundin von mir in Northamptonshire einen trinken. Die ist schon mit einer Wodkaflasche in der einen und zwei aufgespießten Oliven in der anderen Hand auf die Welt gekommen.«
    Mickey sagte: »Um jetzt nicht das Thema zu wechseln -«
    »Tun Sie aber doch -«
    Mickey sah Jury an und lächelte. »Sie haben mit Kitty Riordin gesprochen. Was denken Sie? Habe ich Recht?«
    »Ich bin auch der Meinung, sie hätte es gewesen sein können.« Jury hatte es immer noch nicht verwunden, wie diese Frau beim Anblick des Fotos von ihrem Baby gelächelt hatte.
    »Dabei frage ich mich allerdings, ob Erin über das alles Bescheid weiß?«
    »Sie meinen Maisie. Keine Ahnung.« Plötzlich sah er Mickey an und lachte. »He, Mickey, das klingt ja so, als interessierten Sie sich mehr für diesen mutmaßlichen Schwindel als für den Mord selbst.«
    »Vergessen Sie >mutmaßlich<. Sehen Sie keine Verbindung?« »Zum Mord an Simon Croft? Momentan nicht.«
    »Dann war Geld vielleicht überhaupt nicht das Tatmotiv.« »Diese Art Geld? Superreiches Geld. Ich würde sagen, es ist immer ein Motiv. Dem andere Motive schwer das Wasser reichen können. Das Tynedale-Erbe wäre doch ein Wahnsinnsmotiv.«
    Lisa meldete sich zu Wort. »Mickey hat mir von diesem Fall erzählt. Sie hätte schon eine wahre Medea unter allen Müttern sein müssen, um diese Sache

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