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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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mit einem unbestimmten Gefühl des Grauens. Für einen kurzen Moment erschien es ihm ganz verändert, traurig, als hätte man es plötzlich verlassen, als hätte es seine Bewohner ein letztes Mal gesehen.
    Als er vor dem Haus kein Auto stehen sah, folgerte er, dass Harry wohl nach London gefahren war. War er hier gewesen und hatte gleich wieder das Weite gesucht? War er gerade eben noch hier?
    Er trat auf die Terrasse und blickte über die Rasenfläche. Keine Spur von Tilda. Er ging zum Wendy-Haus hinunter. Auch nichts. Jury wusste, dass er vergebens nach einem Zeichen suchte, das ihm verraten würde, dass sie hier gewesen war. Wieso er damit wertvolle Minuten vergeudete, wusste er nicht.
    Harry würde Tilda bestimmt in seine Aufräumaktion einbeziehen, denn Tilda hatte ihn vielleicht gesehen, war vielleicht sogar im Haus gewesen, als er mit Rosa Paston hier gewesen war. Und Tilda konnte, ganz im Gegensatz zu Timmy, reden wie ein Wasserfall.
    Was für ein kleines Mädchen?
    Das war der einzige Fehler gewesen, den Jury in Harry Johnsons Rechtfertigungen entdeckt hatte - wenn der glaubte, es bestünde auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit, dass Tilda ihn gesehen hatte, dann...
    Jury blätterte in seinem kleinen Notizbuch, fand Brenda Hastings' Nummer und rief sie an. Er lauschte dem Klingeln des Telefons in dem leeren Haus. Dann rief er noch einmal bei der Polizei von Surrey an und fragte Dryer, ob sich jemand bei Brenda Hastings erkundigen könnte, ob Tilda zu Hause war.
    Jury stieg wieder ins Auto, fuhr eilig die Auffahrt hinunter und machte sich auf den Weg in Richtung London.
51
    Drei Stunden später kam Harry an die Tür seines Hauses in Belgravia. Er lächelte, als er Jury davor stehen sah. »Richard! Oder sollte ich lieber >Superintendent< sagen? Wir sind ja anscheinend in letzter Zeit etwas über Kreuz miteinander.«
    Jury rang sich ein Lächeln ab. »Harry.«
    »Treten Sie ein, treten Sie ein.«
    Musste der Dreckskerl denn so überschwänglich tun? Jury trat ins Wohnzimmer und setzte sich in einen Sessel. »Wir haben den Jungen inzwischen ausfindig gemacht, der als Rosa Pastons Neffe fungierte. Timmy Radcliffe.«
    »Ach?«
    »Sie ja auch, Harry.«
    »Was habe ich?«
    »Ihn ausfindig gemacht.«
    Harry musterte ihn verwirrt. »Wovon reden Sie?« »Ich rede von der Sonderschule in Lark Rise, von dem Jungen, den Sie vor ein paar Stunden von dort mitgenommen haben.«
    Harrys Augen blitzten auf, als ob ihm tatsächlich gerade ein Licht aufgegangen wäre. »Was für ein Junge?«
    So deutlich klang darin Harrys frühere Frage Was für eine Geschichte? durch, dass es Jury schwerfiel, einfach sitzen zu bleiben. Äußerlich ruhig, brodelte er innerlich vor Wut.
    »Wissen Sie, was Ihr Problem ist, Harry?«
    »Nein, aber ich wette, Sie werden es mir verraten.« Harry grinste. Das Lausbubenlächeln hatte etwas Verschlagenes an sich, das es in ein Grinsen verwandelte. »Vielleicht einen Drink?« Er stand auf und ging zu dem Schränkchen hinüber, in dem er die Spirituosen aufbewahrte.
    Jury seufzte. »Nein, keinen Drink, Harry. Wo sind Tim und Tilda?«
    Harry griff nach Flasche und Glas. »Tilda? Wer zum Teufel ist Tilda? Wollen Sie mich jetzt etwa für jedes vermisste Kind in Surrey verantwortlich machen?«
    Jury sah ihn scharf an. »Ich habe nichts von Kind gesagt, ich habe nichts von vermisst gesagt, ich habe nichts von Surrey gesagt.«
    »»Wozu!« Harry drehte sich mit gespielter Verwunderung abrupt um. »Das war eine von diesen Fangfragen, die sie bei der Polizei gegenüber Tatverdächtigen loslassen! Richard, ich bitte Sie. Wenn diese Tilda in einem Atemzug mit Timmy genannt wird, treffen bestimmt alle drei Punkte auf sie zu.«
    Harrys Logik war wie üblich gleichermaßen widerwärtig wie klar. Verdammt! Es war schwer vorstellbar, dass sich jemand, der so hellwach war wie er, gleichzeitig dermaßen verstellen konnte. Oder vielleicht war es alles Einbildung oder Wahnsinn.
    Harry fuhr fort: »Sie enttäuschen mich, wenn Sie mich für jemanden halten, der auf so etwas hereinfällt. Wirklich nichts zu trinken?« Er hielt sein eigenes Stumpenglas mit den ein bis zwei Fingerbreit Whiskey hoch.
    »Nein, wirklich nichts. Was dagegen, wenn ich mich umsehe?«
    »In meinem Haus? Machen Sie sich nicht lächerlich. Selbstverständlich habe ich was dagegen.« Harry ließ sich in die tiefen Polster eines Sessels sinken.
    »Ich kann mir einen Durchsuchungsbefehl besorgen.«
    »Für das Haus? Das glaube ich nicht, sonst hätten

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