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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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endlich los -« Jury verstummte schlagartig. Er ließ seinen Stuhl mit einem dumpfen Knall vorwärts kippen und saß eine Weile da und dachte nach, während sein Lächeln immer breiter wurde. Er sah auf seine Uhr. Es war gerade vier vorbei.
    Wieso zum Teufel eigentlich nicht? Konnte doch sein, dass es funktionierte. Und wenn nicht, war ja nichts verloren. Er stand auf und nahm seinen Mantel vom Garderobenständer. »Wenn Sie mich brauchen, ich bin bei Boring's.«
    »Aber hüten Sie sich, Sir, man kann nie... «
    Wiggins' Stimme war noch bis auf den Gang zu hören. Wovor sollte er sich hüten? Vor dem Tag der Roboter oder der Nacht der Klone?
54
    Jury schaute bei Foyles in der Charing Cross Road vorbei. Foyles lag zwar nicht auf seinem Weg, war jedoch die größte Buchhandlung in ganz London. Waterstone's mochte es flächenmäßig übertreffen, doch besaß Foyles das umfangreichste Sortiment. Er sagte der Verkäuferin (oder nannte man die heute auch anders?), was er suchte, und wurde in den zweiten Stock verwiesen.
    Es war eine Buchhandlung, in der man sich buchstäblich verirren konnte, was, fand Jury, für das Etablissement sprach. Der kleine verstaubte Laden in einer Londoner Seitengasse kam ihm in den Sinn, der wie ein von Kinderhand errichteter Legostein-Bau immer größer und größer geworden war. Er fand das für seinen Zweck Geeignete, bezahlte und ging.
    Mit seinem Buch in der Hand stand er draußen vor Foyles und ließ den Blick die Tottenham Court Road auf und ab schweifen, ohne jedoch zu entdecken, was er suchte. Ein ioer-Bus kam, und er glaubte, einen besseren und schnelleren Ausblick auf die Geschäfte zu haben, wenn er aus einem Busfenster schaute. Der Bus kam quietschend zum Halten, und er stieg ein. Keine drei Minuten später erspähte er einen kleinen Laden namens Pigtails {Zöpfchen - ein köstlicher Name, fand er!) in einer Seitenstraße und stieg an der nächsten Haltestelle aus.
    Pigtails. Welcher verspielte Kopf sich das wohl ausgedacht hatte? Jury trat durch die Tür mit dem Klingelglöckchen und stand eine Weile unbehelligt da - die junge Dame am Empfang war gerade nicht auf ihrem Posten. Er konnte sich gut vorstellen, warum Frauen solche Läden liebten. Pigtails hatte etwas Beruhigendes, hier fand man Zuflucht, trotz der Haarefönerei und des animierten Geschnatters.
    »Kann ich was für Sie tun?«, sagte die junge Dame am Empfang, ein rundliches Wesen mit einer Frisur, die Jury altmodisch anmutete, bei der das Haar in dunklen Ringellocken ums Gesicht herumwippte.
    »O ja, das können Sie.« Als er seinen Dienstausweis hervorzog, bekam sie einen Heidenschreck. »Wir brauchen eine von Ihren Angestellten für einen wichtigen Auftrag.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Welche denn?«
    »Welche? Das ist mir egal. Der Auftrag nimmt nicht mehr als ein bis zwei Stunden in Anspruch. Und wir bezahlen natürlich das Doppelte des üblichen Tarifs.« Er lächelte. Was hatte Pigtails dabei zu verlieren?
    Die junge Dame am Empfang blickte sich im Geschäft um. Jury fiel auf, dass es hier einen Einheitslook gab, nicht in Bezug auf Stil und Schnitt, sondern auf die Farbe: ein gewisser Kupferton, ein ganz bestimmtes Bräunlich-Rot. Das trugen sie alle in der einen oder anderen Aufmachung. Alles in allem gab es neun oder zehn Friseurinnen.
    »Lucy ist frei, glaub ich.« Sie hob die Hand und rief nach ihr.
    Lucy legte ihre Zeitschrift hin und kam oder schwebte geradezu wie ein rostbraunes Blättergebilde zu ihnen herüber. Sie hatte rötlich goldenes, farblich zu ihrem Kleid passendes Haar, das sie schulterlang trug, dazu superblasse Haut und leuchtende hellbraune Augen. Ihre ganze Erscheinung wirkte, während sie gemächlich auf sie zukam, schwerelos, unwirklich, wie eine ins Ätherische verwandelte Carol-Anne. Lucy war wirklich ausnehmend schön.
    Jury beschrieb ihnen, was zu tun war. Es handelte sich um eine wichtige polizeiliche Angelegenheit. Er wiederholte, er würde die Leistung mit dem Doppelten des üblichen Preises vergüten. Da die Umstände den Betreffenden jedoch daran hinderten, zu Pigtails zu kommen, würde Pigtails, nun ja, eben zu ihm kommen müssen. Ob sie dazu bereit sei?
    Lucy und das Ringellöckchen vom Empfang wechselten Blicke. Ja, das wäre sie. Was er sich im Hinblick auf Farbe denn vorstellte? Als Jury erwiderte, ein ganz normales Braun, lächelte Lucy.
    Von einer Liste, die sie auswendig im Kopf hatte, zählte Lucy sämtliche Möglichkeiten an Brauntönen auf. Jury entschied sich für

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