Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
nicht. Vielleicht wollte er bloß seinen Teil zur Unterhaltung beitragen, bevor diese sich in einen Monolog verwandelte.
    »Newtons Universum war ein Uhrwerkuniversum. Determinismus. In gewissem Sinn Schicksal. Allerdings nicht in dem Sinn, dass man etwa morgen Mittag um zwölf seine Traumfrau kennen lernen wird.«
    »Wozu soll es dann gut sein?«, fragte Jury achselzuckend.
    Harry lächelte. »Die Quantenwelt ist nicht deterministisch. Ein Ergebnis lässt sich nicht vorhersagen, weil man nicht gleichzeitig Position und Schwungkraft einer Sache kennen kann. Das Problem ist die Messfunktion. Die Dinge ändern sich, während man sie ansieht. Etwas genauer ausgedrückt: Wann wird die Welle zum Teilchen?«
    Jury hielt zum Zeichen für Trev sein Glas in die Höhe und quittierte Harrys Worte mit einem Kopfschütteln. »Hokuspokus?«
    »Okay, ich höre auf.« Tat er aber nicht. »Schwerkraft und elektromagnetische Kraft waren ein Stachel im Fleische Einsteins« -dabei musterte er Jury -, »aber nicht in Ihrem, möchte ich wetten.«
    Jury lachte, bis ihm der Wein in die Nase stieg. »Das können Sie laut sagen.«
    »Ziemlich faszinierend, dass man zum Beispiel ein subatomisches Teilchen an seiner Schwungkraft messen kann oder aber an seiner Position, nicht aber beides gleichzeitig. Niels Bohr beschrieb Welle und Teilchen als zwei Aspekte einer einzigen Realität. Eine unverkennbare Realität.«
    »Unverkennbar? Wie beeinflusst sie dann das, was ich tue oder wer ich bin?«
    Harry lächelte. »Sie scheinen eine rasche Auffassungsgabe fürs Abstrakte zu haben. Sie haben mir noch gar nicht erzählt, was Sie beruflich machen.«
    Jury überlegte, dann beschloss er, es ihm zu sagen. »Eigentlich bin ich Polizist. Genauer gesagt, Detective Superintendent. Abteilung für Verbrechensbekämpfung bei New Scotland Yard.«
    Harry fiel buchstäblich die Kinnlade herunter. »Das gibt's doch nicht!«
    Jury lächelte, recht erfreut, dass er der Grund für diesen erstaunten Blick war.
    »Mich laust der Affe. Na, dann sind Sie ja genau der richtige Zuhörer für diese Geschichte. Vielleicht haben Sie ja eine Erklärung dafür.«
    »Das bezweifle ich, aber erzählen Sie weiter. Sie sprachen über Hugh Gault.«
    »Ja, und das Haus. Ich bin also hingefahren.«
    »Und Hugh Gault ist nicht mitgekommen?«
    »Nein. Hugh war nicht wohl dabei. Glynn und der Junge hätten ja in der Zwischenzeit anrufen oder gar wieder auftauchen können, und er wollte sie auf keinen Fall verpassen.«
    »Wann war das?«
    »Tags darauf. Am Nachmittag. Es war so, sie hatten keine feste Zeit ausgemacht, bis zu der die beiden zurück sein wollten. Der Köchin hatte Glynn gesagt, falls sie am Vorabend nicht bis zum Essen zurück waren, sollte Mr. Gault einfach ohne sie anfangen. Es bestand demnach kein Grund zur Sorge, erst später an dem Abend. Allerdings hatte Glynnis auch nicht angerufen, und das beunruhigte Hugh. Sie sagte ihm sonst immer sehr zuverlässig Bescheid.«
    »Sie hatte aber doch ein Handy dabei. Sie sagten, sie hätte die Maklerin vom Auto aus angerufen.« Harry schüttelte den Kopf. »Ich wette, die Batterie war leer. Glynn vergaß immer, ihr Telefon aufzuladen. Dauernd war die Batterie leer. Sie hasst Handys. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass ihres ständig keinen Saft hat.« »Kann ich gut nachempfinden.«
    Wie aufs Stichwort zogen in dem Moment drei Männer an der Bar ihre Mobiltelefone heraus und begannen, drei verschiedene, aber gleichermaßen lautstarke Gespräche zu führen.
    »Meine Güte«, brummte Harry. »Kommen Sie, wir nehmen uns einen Tisch.«
    Mungo, der es sich unter Harrys Stuhl bequem gemacht hatte, rappelte sich auf und bedachte Jury mit einem bekümmerten Blick.
    Während sie ihre Plätze in einer der Nischen beim Kaminfeuer einnahmen, meinte Jury: »Mungo hat so einen schmachtenden Blick.«
    »Das ist alles Schau«, versetzte Harry.
    »Ich frage mich trotzdem, ob er Robbie und seine Mutter nicht doch sehr vermisst.«
    »Anzunehmen.«
    Jury blickte zu Mungo hinunter, dessen Kopf wieder auf Jurys Fuß ruhte. »Er kommt mir nicht einsam vor, dieser Hund. Hatten Sie ihn dabei, als Sie zu dem Haus rausfuhren?«
    »Nein, ich konnte mir nicht denken, dass Mungo mit einer Geruchsspur, die ein Jahr alt war, viel anfangen konnte.«
    »Das können die aber, wissen Sie. Es ist manchmal erstaunlich.«
    Harry nickte, dann erzählte er weiter: »Das Haus kam mir bitterkalt vor, die Art von Kälte, die sich richtig einfrisst. Ich weiß, es war

Weitere Kostenlose Bücher