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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Fall. Erinnern Sie sich an die Leiche in der Telefonzelle?«
    »Wie könnte ich die vergessen?« »Und erinnern Sie sich an die kleine Stenotypistin, die nach Littlebourne kam und ermordet wurde und der man die Finger abhackte?«
    »O, ja.«
    »Und erinnern Sie sich noch an den Kunstkritiker, der hier bei Boring's im Klubraum ermordet wurde?« »In der Tat.«
    Polly seufzte. »Das waren noch Zeiten.«
8
    Als Jury am selben Abend um Punkt sieben das Old Wine Shades betrat, saß Harry Johnson bereits bei einem Drink an der Bar, Mungo unter dem Barhocker.
    »Nehmen Sie Mungo eigentlich überallhin mit?« Jury zog sich einen Barhocker herüber.
    »Nein, nicht immer. In diesem Fall hoffe ich allerdings, dass der Hund vielleicht irgendeinen Hinweis aufstöbert.« Harry erhob das Glas. »Ein sehr guter Tropfen. Puligny Montrachet. Was trinken Sie?«
    Jury deutete mit dem Kopf auf das Glas. »Von dem da ganz gern.«
    Harry Johnson machte dem Barmann ein Handzeichen, das dieser mit einem Nicken erwiderte. Es war wieder Trev, der an diesem Abend Verstärkung hinter dem Tresen hatte. Es waren bedeutend mehr Leute da.
    Jury meinte: »Ein ordinäres Weinlokal ist das ja beileibe nicht.«
    Harry lächelte. »Der Besitzer zieht die Bezeichnung Weintaverne vor. Um all das zu vermeiden, was normalerweise mit einem Weinlokal verbunden wird, die lauten, ungehobelten Typen, die Jungdynamiker in ihren Macheranzügen und Nadelstreifen mit dem Handy am Ohr, die billigen Fusel trinken.«
    Trevor stellte Jury ein Glas hin, als dieser gerade zu Harry sagte: »Sie kennen sich mit Wein ja bestens aus.«
    Harry erwiderte: »Nein - Trevor, der kennt sich mit Wein aus.«
    Trevor schenkte ein. »Ich würde sagen, die restlichen 66er kann man vergessen. Aber der hier ist superb.«
    Jury probierte. Mit weinseligem Grinsen, so kam es Jury jedenfalls vor, wartete Trevor ab.
    »Köstlich«, sagte er.
    Trevor nickte und ging weiter, um andere Kunden am Tresen zu bedienen.
    »Sie sprachen von Hugh Gault. Wie haben Sie ihn eigentlich kennen gelernt?«
    »Durch gemeinsame Interessen. Hugh ist Physiker an der Londoner Uni. Ich bin ebenfalls Physiker, habe Physik und Mathematik studiert, bin aber nicht in dem Bereich tätig. Damit meine ich, ich unterrichte diese Fächer nicht. Wir interessieren uns für Quantenmechanik und Stringtheorie.«
    »Ach, das erklärt natürlich eine Menge.«
    Harry nickte.
    Die unterschwellige Ironie entging ihm. »Superstringtheorie, sollte ich vielleicht sagen.«
    Jury erwartete, dass er nun etwas hinzufügte, worauf Jury Bezug nehmen, worüber er zumindest stolpern könnte. Als nichts kam, meinte Jury: »Damit sind ja nun alle verbleibenden Zweifel beiseite geräumt.«
    Harry musterte ihn lachend. »Tut mir leid. Hugh und ich führen gern Streitgespräche. Einstein traute der Quantenmechanik nicht. Niels Bohr - haben Sie von dem schon mal gehört?« »Sie werden überrascht sein, wie wenig.« Jury lächelte.
    »Quantenmechanik. Der Unterschied - falls ein Unterschied überhaupt leicht zu erklären ist, aber ich wage es einfach mal -besteht zwischen Determinismus und Indeterminismus. Glauben Sie an Schicksal?«
    »Schicksal.« Einen Augenblick lang dachte Jury ernsthaft darüber nach. »Ich denke, eher nicht, aber -«
    »An Newtons Mechanik?«
    »Komisch, aber es ist schon lange her, dass ich mir darüber Gedanken gemacht habe.«
    »Ich will damit nur sagen, dass Newton glaubte, wenn man über alles in der Gegenwart Bescheid wüsste - über jede Partikel, egal, wie viele das hieße -, dann könnte man die Zukunft voraussagen. Dem widerspricht die Quantenmechanik. Spielen Sie Snooker? «
    »Mein Gott, Sie springen aber ganz schön zwischen den Themen hin und her, was?«
    »Es geht um die Analogie. Wenn man den Computer mit etwas füttert, zum Beispiel, wie kräftig man die Kugel stößt oder in welchem Winkel man das Queue hält, dann ließe sich trotzdem unmöglich voraussagen, wie jede Kugel beim Aufprall reagieren würde. Schon die kleinste Abweichung, ein bisschen Staub auf einer der Kugeln etwa, würde alles aus dem Lot werfen.«
    »Wissen Sie, irgendwie erinnere ich mich vage an Chaostheorie. Sagt Ihnen der Schmetterlingseffekt etwas?«
    Harry schien überrascht. »Sie sind ein Naturtalent!«
    Jury fühlte sich merkwürdig selbstzufrieden, was ihn überraschte, denn normalerweise legte er es nicht darauf an, bei anderen Eindruck zu schinden. Wieso sollte er Harry Johnson beeindrucken wollen? Aber vielleicht tat er das gar

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