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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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in einer einzigen Familie und der Pudel damit zu tun? Lasen sie alle drei überhaupt dasselbe Buch? Ja, der Titel desjenigen, das Major Champs in die Höhe hielt, lautete definitiv Die Welt der Gourmandise. »Die Sache ist doch die«, sagte er und furchte verdattert die Stirn, »ich bin erst bis auf... « Wenn er sich nicht vorsah, würde er noch in seine eigene Falle tappen. (Immerhin hatte er so getan, als hätte er das mit Hubert schon gelesen.) »Na ja, allzu weit bin ich noch nicht gekommen, und ich frage mich einfach, was diese >Gourmand<-Idee eigentlich soll.«
    »Das ist doch der Vater, nicht? Er ist der Küchenchef.« Unter seinen dichten Augenbrauen hervor warf Major Champs Melrose einen finsteren Blick zu.
    »Ach, der Küchenchef! Ja natürlich, er ist der Küchenchef.« Melrose nahm einen kräftigen Schluck Whiskey und bemerkte dazu, wie samtig der sei.
    Und wo passte der verdammte Pudel hinein? Sie hatte ihn gefragt, wie ihm der Labrador gefiele, würde also bestimmt nach dem Pudel fragen.
    »Abend, meine Herrn«, ließ sich eine Stimme hinter Melrose vernehmen.
    »Superintendent!«, sagten Major Champs und Colonel Neame gleichzeitig.
    Jury deutete eine knappe Verbeugung an und begrüßte dann Melrose. »Wieder in Borings liebevollem Schoß.«
    »Sehr erfreut, Sie zu sehen, Mr. Jury, oder« - fuhr Colonel
    Neame sotto voce fort - »ist etwa Ärger im Verzug?« Sein Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er dies hoffte.
    »Nein, bisher jedenfalls noch nicht.«
    Major Champs sagte: »Ich hoffe, es taucht nicht jedes Mal, wenn Sie auftauchen, eine Leiche auf, Superintendent!«
    »Ich auch.«
    Darüber mussten sie lachen und patschten auf die Armlehnen.
    Als Jury erschienen war, hatte Melrose sogleich einen Kellner herübergewinkt. »Setzen Sie sich«, sagte er zu Jury und machte ihm auf dem Ledersofa Platz, das die unglückselige Farbe von getrocknetem Blut hatte.
    Jury legte seinen Mantel ab und setzte sich, als auch schon der Kellner (leicht gebeugt, aber nicht so alt wie der junge Higgins) zu ihrem Grüppchen kam. Melrose bestellte eine Runde Whiskey. Colonel Neame schwelgte in Erinnerungen. »Dieser Todesfall hier war so ziemlich das Aufregendste und Nervenaufreibendste, was ich seit dem Krieg erlebt habe. Ein echter Schocker war das. Man denke nur, der Mörder marschierte einfach herein, erstach den armen Pitt und marschierte wieder ab, ohne dass einer was merkte.«
    Major Champs meinte: »Aber daran zeigt sich doch mal wieder, wie tot wir bei Boring's anscheinend alle aussehen.«
    Jury lachte. »Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Es zeigt eher, wie leicht es ist, an einem öffentlichen Ort einen Mord zu begehen. Wie etwa hier.«
    Der Kellner tauchte wieder auf und stellte ihnen die Drinks hin. »Cheers«, sagte Melrose. Alle erhoben ihr Glas.
    »Sie sind also nicht in polizeilichen Angelegenheiten hier?«
    »Nein, nur zum Mittagessen.«
    Major Champs räusperte sich vernehmlich. »Nun, ich bin überrascht, dass noch niemand den Koch umgebracht hat.«
    Melrose lachte. »Ist es so schlimm?«
    »Das Lamm war zäh. Gut, normalerweise ist das Essen recht anständig. Da kann der Koch auch mal ab und zu einen schlechten Tag haben.«
    »Aber nicht so schlecht, wollen wir hoffen«, Melrose hielt das Buch in die Höhe, »wie Miss Praeds Küchenchef.«
12
    Der junge Higgins teilte ihnen mit, da es zu Mittag diesmal einen regelrechten Ansturm auf das Lamm gegeben habe, hoffe er, die kalte Rinderzunge würde ihnen zusagen. Oder vielleicht der gefüllte Portobello-Champignon?
    Melrose hob fragend den Blick. »Einen Ansturm? Es ist aber doch sonst gar niemand hier, Higgins.« Zum Beweis auf den leeren Raum deutend, breitete er die Arme aus.
    »Tun Sie doch nicht so dramatisch«, versetzte Jury. »Für mich gern die Champignons, Higgins.«
    »Den Champignon«, sagte Melrose. »Es ist nur einer.«
    »Womit sind die denn gefüllt, Higgins?«
    »Womit ist er gefüllt? Meine Güte«, sagte Melrose. »Da wüsste ja Wiggins besser Bescheid über Portobello-Champignons als Sie.«
    »Wenn der mit einem gemahlenen Heilkraut gefüllt wäre, vielleicht«, sagte Jury. »Mit was?«
    »Mit Lammhack, Mylord«, sagte der junge Higgins, an Melrose gewandt.
    Melrose meinte: »Mir brauchen Sie es nicht zu sagen, ich nehme sie nicht.«
    »Ihn«, korrigierte Jury.
    Melrose musterte ihn zähneknirschend.
    »Jetzt wissen wir ja, was mit dem Lamm passiert ist!«, sagte Jury mit übertrieben munterem Lächeln.
    Der junge Higgins

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