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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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erzählte mir diese Geschichte.« Jury gab Melrose daraufhin die Geschichte in allen Details zum Besten. Gödel. Niels Bohr. Wellenfunktion. Die Geschichte dauerte über den Salat, den Portobello-Champignon, den Nachtisch und schließlich noch Weinbrand und Kaffee. »Er heißt Harry Johnson, habe ich das schon erwähnt?«
    »Ja. So eine merkwürdige Geschichte habe ich ja noch nie gehört«, sagte Melrose und machte sich ans Anzünden einer Zigarre. »Nicht bloß, wie sie Ihnen zugetragen wurde, sondern weil es sich um eine Geschichte in der Geschichte in der Geschichte handelt.«
    Jury musterte ihn fragend. »Wovon reden Sie?«
    »Es sind doch vier Geschichten. Ist Ihnen das nicht aufgefallen?« Melrose schob Tasse und Glas beiseite und beugte sich zu Jury hinüber. »Eins« - er bog seinen Zeigefinger hinunter - »ist Johnson selbst, er ist der Rahmen der Geschichte. Zwei« - der zweite Finger bog sich nach innen - »ist die Geschichte vom Verschwinden der Madame Gault, drei« - hakte der dritte Finger ab - »ist Ben Torres Geschichte, und vier« - der vierte Finger ging herunter - »ist die Geschichte, die ihm seine Mutter erzählte.«
    Jury überlegte. »Sie haben wahrscheinlich Recht.«
    »Und irgendwie entfernt sich das Ganze immer mehr von der ersten Geschichte. Wie bei diesen ineinander gesteckten russischen Puppen, den Matroschkas.«
    »Und wenn es so ist, worauf wollen Sie hinaus?«
    »Na, dann würde ich mich doch fragen, ob er die Wahrheit sagt.«
    Jury lächelte. »Das wäre doch unfasslich! Meinen Sie im Ernst, er lügt? Als ich ihn am ersten Abend darauf ansprach, fragte er mich, wieso er denn lügen sollte. Wozu? Sergeant Wiggins meint, er folgte mir in das Pub, wüsste, wer ich bin und erzählte mir deshalb die Geschichte.«
    »Dann bleibt immer noch die Frage nach dem Warum? Glauben Sie ihm?«
    »Nicht ganz. Es fällt zusehends schwerer, je mehr er erzählt, und doch immer leichter, während er es erzählt.«
    »Sie meinen, wir sind noch nicht am Ende angelangt?« »Nein, offensichtlich nicht. An jenem ersten Abend sagte er, die Geschichte hätte kein Ende. Damit meint er wohl, sie klärt sich nicht auf.«
    »Glaubt er vielleicht, Sie wären imstande, den Fall zu lösen?« Jury schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »Sagen wir, er weiß, wer Sie sind. Vielleicht hat Sergeant Wiggins doch Recht.« »Das bezweifle ich.«
    »Sagen wir doch einfach, er kennt Sie tatsächlich. Was ist, wenn es sich nicht um etwas handelt, was passiert ist, sondern etwas, das noch passieren wird?«
    Jury musterte ihn erst ungläubig und dann amüsiert. »Wie könnte es sein -«
    »Richard! Sie hören sich Abend für Abend diesen Blödsinn an, können aber diese Theorie nicht in Betracht ziehen? Zugegebenermaßen etwas merkwürdig, aber das ist doch die ganze Geschichte.« Melrose rollte die Zigarre im Mund herum. »Ein zukünftiges Ereignis.«
    »Seit wann rauchen Sie denn Zigarren?«
    »Seit heute Nachmittag. Ich wusste, dass Sie sich zu Tode ärgern würden.«
    »Danke. Also, Ihre Theorie, könnten Sie die mal ausbreiten? Mir erläutern?«
    »Nein. Lassen Sie mich überlegen... Wenn es sich in der Zukunft ereignen soll, muss es doch so sein, dass Mr. Johnson sich oder jemand anderen schützt. Aber wie soll das gehen?« Melrose rieb sich den Nacken. »Was ist, wenn dieser Hugh -«
    »Gault.«
    »- wenn Hugh Gault aus irgendeinem Grund versucht, diese Immobilie zu erwerben - nein, nein, nein. Das meine ich gar nicht... Eine Hypothese: Sie ermitteln, Sie lösen das Rätsel -«
    »Nicht offiziell. Vergessen Sie nicht, ich bin freigestellt! Chief Superintendent Racer findet, ich brauche eine Ruhepause. Eigentlich findet er, ich brauche einen anderen Job.«
    Melrose verzog das Gesicht und schwieg.
    Jury brach das Schweigen. »Sie theoretisieren herum, Wiggins hätte Recht, Harry wüsste, wer ich bin, und hätte mich absichtlich ausgesucht?«
    »Wie wahr. Ich glaube nicht, dass es ihm nützen würde, diese Geschichte einfach irgendwem zu erzählen. War Ihr Foto nicht in der Zeitung, als Beispiel für das brutale Vorgehen der Polizei?«, grinste Melrose.
    »Jetzt übertreiben Sie mal nicht.« Jury lehnte sich zurück. »Diesen Aspekt hatte ich noch gar nicht berücksichtigt. Stimmt, er hätte mich erkennen können.« Jury runzelte die Stirn.
    »Und da ist auch noch dieser Schatten über Ihrer Personalakte. Immerhin haben Sie >die Polizeiarbeit in ihren Grundfesten erschütterte Das ist ein Zitat aus der

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