Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
sie ihm sagte, womit es wie weit gekommen war, aber sie fand es wohl zu offenkundig, als dass es noch extra hätte gesagt werden müssen. Es hatte anscheinend damit zu tun, dass Jury sich jeden Abend mit einem Fremden im Old Wine Shades volllaufen ließ.
    »Ich musste in das Haus hinein, ob mit Durchsuchungsbefehl oder ohne.«
    »Nein, mussten Sie nicht. Sie hätten sich an die Dienstvorschrift halten müssen.«
    Dieses Wort war in letzter Zeit zu ihrem Lieblingsausdruck geworden. »Ich musste.« Wieso begriff das eigentlich keiner außer Detective Inspector Johnny Blakely und Melrose Plant? »Mir blieb überhaupt keine andere Wahl.«
    »Na, Sie sagen aber doch immer, dass man sich systemkonform verhalten muss -«
    Das hatte Jury nie im Leben gesagt.
    »- weil wir sonst womöglich wieder ins finstere Mittelalter zurückfallen.«
    »Tun wir sowieso.«
    »So ein Quatsch! Jetzt behaupten Sie, die Dienstvorschrift -« Offenbar ihr absoluter Lieblingsausdruck. »- könnte man gleich vergessen.«
    Jury rutschte tiefer in den Sessel und sah an die Decke. Hin und her, auf und ab, ertönte das leise Klicken von Hundekrallen. »Wieso kümmern Sie sich nicht lieber um Stone? Wieso ist der arme Hund da oben ganz allein?«
    »Ich war gerade bei ihm, als Sie nach Hause kamen. Ich muss noch raus mit ihm.« Sie sah auf ihre Uhr. »Das Mucky Pup hat noch offen. Hätten Sie Lust auf einen Drink?«
    Ungeachtet der Tatsache, dass ihm zumute war, als hätten er und Harry Johnson vorhin ganz London ausgetrunken, sagte er: »Gute Idee. Stone können wir ja mitnehmen.«
    Der karamellbraune Labrador begleitete sie in die Upper Street und blieb unterwegs ab und zu stehen, um einen Baum oder sonst eine Pflanze eingehend zu untersuchen, als sammelte er Indizienbeweise, fand in der Gegend am Ende aber nichts besonders Bemerkenswertes. Während sie so spazierten, erzählte Jury von Mungo.
    »Na, so was!« Carol-Anne war vollkommen baff, dass dieser kühne, unerschrockene Hund so ganz allein nach Chelsea zurückgefunden hatte. Jury bezweifelte zwar, dass es so gewesen war, doch hörte es sich gut an.
    Jury sagte: »Wenn jemand Stone mitnehmen und irgendwo aussetzen würde, glauben Sie, er würde den Weg zurückfinden?«
    »Tun Sie doch auch, oder?«
    »Na, danke.«
14
    Sergeant Wiggins rührte seinen Morgentee um, jedoch nicht mit einem Löffel, sondern mit einem langen, dünnen Gegenstand; es hätte ein Zweig sein können, eine Wurzel oder ein Finger aus der Gerichtsmedizin.
    Jury hatte sich inzwischen antrainiert, nicht danach zu fragen, allerdings ohne Erfolg; er schaffte es bloß, das direkte »Was ist das?« zu umgehen, indem er stattdessen einen Kommentar anbrachte. So wie jetzt: »Ja, ich nehme auch eine Tasse, zum Umrühren will ich aber einen Löffel, einen richtigen Löffel, nicht dieses Ding, das Sie da verwenden.«
    Das war natürlich gleichbedeutend mit »Was ist das?«, denn es veranlasste Wiggins zu einer Erklärung. »Das ist eine Vanilleschote !«
    »Was? Wieso zum Teufel rühren Sie damit den Tee um?« »Es hat sich erwiesen, dass es gut für den Verdauungstrakt ist.«
    Jury hatte sein Jackett, ein etwas ältliches Exemplar aus braunem Tweed, über die Rückenlehne seines Stuhls drapiert und rollte gerade die Hemdsärmel auf, als bereitete er sich darauf vor, in ein Meer von unbearbeiteten Fällen einzutauchen. »Wiggins, Ihr Verdauungstrakt ist wahrscheinlich nach Diktat verreist. Macht in Ihrem Magen denn gar nichts Station, bevor es in Ihre Gedärme schießt? Mit diesen Bergen von Verdauungshilfsmitteln - schwarzen Keksen, Kräutern, Wurzeln und Blättern -könnten Sie doch ein ganzes Pflegeheim vom Reizdarmsyndrom befreien.«
    Wiggins stieß einen geduldig leidenden Seufzer aus. »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sind heute anscheinend etwas unpässlich.«
    »Wenn man bedenkt, dass ich morgen vielleicht auf der Straße stehe, ja, da nehme ich es Ihnen schon übel.« Jury machte Schubladen auf und zu, auf der Suche nach nichts Geringerem als göttlicher Intervention oder zumindest göttlicher Erklärung für seine Schwierigkeiten.
    »Sie übertreiben wieder mal. Dr. Nancy hat angerufen wegen der Schießerei in Soho.«
    Jury lächelte. »Wollte sie, dass ich sie zurückrufe?«
    »Nein, sie wollte, dass Sie zu ihr kommen.«
    So viel zum Thema göttliche Intervention!
    »Geht es um die Schießerei draußen vor dem Ruiyi?«, fügte Wiggins hinzu. »Dem Lokal von Danny Wu? In Soho?«
    Jury schlüpfte in sein Jackett und

Weitere Kostenlose Bücher