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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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daneben und studierte eine Landkarte. Ich hielt an und fragte sie, ob ich ihr helfen könnte, aber sie sagte, nein, sie käme schon zurecht. Also fuhr ich weiter. Das Auto stand genau gegenüber der Einfahrt vom Winterhaus.«
    »Welche Uhrzeit war das ?«Jury hatte sein kleines ledernes Notizbuch gezückt.
    »Hm... ich würde sagen, so etwa drei, irgendwann zwischen drei und vier jedenfalls. Ob sie vorhatte, das Haus zu besichtigen, oder ob sie es schon getan hatte und wegfahren wollte, könnte ich nicht mit Sicherheit sagen.« Myra nahm einen Schluck Whiskey und machte ein skeptisches Gesicht.
    »Was ist?«
    »Es ist doch komisch, dass sie dort anhält, um auf die Karte zu schauen. Das kam mir später recht seltsam vor. Aber so ein kleines Detail, ich hab's nicht weiter beachtet.«
    »Und dann?«
    »Also, die Auffahrt vorm Haus - von da aus, wo sie stand, war die nicht zu übersehen. Wenn sie einen Blick auf eine Karte werfen wollte, wieso hat sie es dann nicht in der Einfahrt getan ? Wieso hielt sie auf der anderen Straßenseite an und stieg dort aus?« Sie tat es lässig ab, als wäre ihr die Trivialität ihrer eigenen Worte peinlich. »So was Nebensächliches.«
    Jury hob lächelnd sein Glas, als wollte er ihr zuprosten. »Und genau solche Nebensächlichkeiten sind es, die zur Lösung eines Falls beitragen. Sie würden eine sagenhafte Zeugin abgeben.« So etwas Ähnliches hatte er auch zu Maeve Shoesmith gesagt.
    Sie schien sich über das Kompliment zu freuen.
    Jury fragte: »Und was dachten Sie darüber, dass sie dort anhielt?« Er bemerkte, dass ihr Glas beinahe leer war, und machte Clive ein Zeichen.
    »Dass sie den Hund vielleicht rauslassen wollte - oder meinetwegen auch den Jungen -, damit er sich, äh, erleichtern konnte. Der Junge hatte vielleicht genau am Ende der Auffahrt gesagt, > Mum, ich muss mal!< Obwohl, das ist recht unwahrscheinlich, oder? Wieso das gut abgeschirmte Grundstück verlassen - wo es ja so viele Bäume und Hecken gibt -, um etwas zu tun, bei dem man nicht gesehen werden will?« Wieder war es, als wollte sie ihre Worte achtlos beiseitewischen. »Wäre ich bloß neugieriger gewesen und ihr ein Stück nachgefahren - na ja, hinterher ist man immer schlauer. Meistens jedenfalls.« Sie sah zu Clive hoch, der mit dem Geschirrtuch über der Schulter dastand.
    »Was soll's denn sein, Myra, altes Mädchen?« Er lächelte übers ganze Gesicht.
    »Noch mal das Gleiche«, sagte Jury.
    »Passen Sie auf sich auf, Inspector. Die wickelt Sie ein.« Pfeifend zog er mit den leeren Gläsern ab.
    »Blödmann«, sagte Myra.
    »Sagen Sie mir eins - wenn das Auto in der Auffahrt gestanden hätte, hätten Sie es dann gesehen?«
    »Ganz flüchtig vielleicht. Es ist so, die Hecken und Bäume stehen dort ziemlich dicht, ich hätte sie also eher zufällig bemerkt, wenn überhaupt.« Sie lehnte sich zurück und sah Jury prüfend an. »Wollen Sie damit sagen, sie legte es drauf an, gesehen zu werden?«
    »Sieht ganz danach aus.«
    Myra musterte ihn stirnrunzelnd. »So wie sich das alles abspielte, könnte man fast meinen, sie wollte einen Zeugen.« Jury nickte. »Aber wofür?«
    Die Frau, die an die Tür kam, war etwas grobknochig, aber doch recht ansehnlich, wenn nicht diese gewisse säuerliche Miene gewesen wäre, mit der sie aussah, als rechnete sie ständig damit, mit unangenehmen Nachrichten konfrontiert zu werden.
    »Mrs. Hastings? Brenda Hastings?« Jury zeigte ihr seinen Dienstausweis. »Mein Name ist Jury, von Scotland Yard, Abteilung für Verbrechensbekämpfung.«
    Brenda Hastings' Miene wurde ängstlich. »Was? Was ist denn? Ist Caroline etwas passiert?«
    »Nein, absolut nichts dergleichen.«
    Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, und Jury wartete einen Moment, ob sie sich nun nach Mathilda erkundigen würde. Sie tat es nicht oder jedenfalls erst, als Jury nachhalf. »Sie haben eine Nichte namens Tilda?«
    »Ja, ja, Mathilda. Wir nennen sie Tilda. Wieso ? Hat sie was ausgefressen?«
    Interessant, dachte Jury, während Caroline womöglich in Gefahr war, konnte Mathilda bloß etwas ausgefressen haben. Weiter ging ihre Sorge um das Mädchen nicht.
    »Nein, aber sie ist vielleicht -« Jury verstummte. Warum sollte er das Geheimnis des kleinen Mädchens preisgeben? Beinahe wäre ihm herausgerutscht, sie sei vielleicht in Gefahr, weil sie ins Wäldchen gegangen war, gefährdet durch eine Person, die zum Winterhaus gekommen war. Gefährdet, weil man es an Aufsicht hatte mangeln lassen, an Interesse,

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