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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Haus gefolgt?«
    Wieder ein Nicken, diesmal etwas kräftiger. »Eine von den Glastüren, die nach draußen gehen, die schließt nicht richtig. Man konnte ganz leicht rein.«
    »Und Tilda hatte zum Tee aufgedeckt, stimmt's?« Er musste unwillkürlich lächeln.
    Dass er nichts dabei fand, ließ sie freimütiger Auskunft geben. »Sie hat die Sachen aus dem Schrank dort genommen, Teekanne und Tassen, und aus einer Schublade Löffel und Servietten.«
    Jury wurde plötzlich traurig. Zwei Tassen waren es gewesen, zwei Löffel und zwei Tellerchen für Gebäck. Und zwei kleine Mädchen hätten Teevisite halten sollen. »Aber sie wollte dich beim Tee nicht dabeihaben, richtig?«
    Caroline runzelte die Stirn. »Sie wusste gar nicht, dass ich da war.«
    »Hast du dich versteckt? Draußen? Oder drinnen?«
    »Hinter der Tür oder in dem Besenschränkchen. Das war ganz einfach. Na, und dann hat sie die blöde Puppe aufs Sofa gesetzt und eine Tasse getrunken.«
    »Weißt du, bestimmt hätte Tilda lieber jemanden dabei, mit dem sie richtig spielen könnte.«
    Wieder zuckte Caroline bloß die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Sag mal: Mochtest du den kleinen Jungen? Der hieß übrigens Robbie.«
    »Der war okay.« Nun ließ sie ein zusammengeknülltes Papierkügelchen auf der Handfläche auf und ab hüpfen. »Die Frau war aber sauer auf ihn, glaub ich. Sie hat ihn von der Terrasse aus immer wieder gerufen.«
    »Wieso sollte sie denn sauer gewesen sein?«
    »Weil er aus dem Haus ist, um zu gucken, was Tilda macht. Der hat bloß so getan, als ob er sie nicht hört.«
    »Klingt ja so, als hätten der Junge und der Hund unter einer Decke gesteckt.«
    Carolirle musterte ihn verwundert. Ihr Lächeln war glücklich -und ehrlich. Es schimmerte regelrecht.
    Unter dem niedlichen Getue war etwas Echtes.
    »Sie schlagen also vor, dass jeder von uns eine Lösung für dieses kleine Rätsel unterbreitet«, sagte Marshall Trueblood, als sie alle im Jack and Hammer saßen und eine ordentliche Zeche auflaufen ließen. Keiner hatte Geld mitgebracht, jedenfalls kein Papiergeld, was aber in Anbetracht ihres jeweiligen Durchschnittseinkommens geradezu lachhaft war. Melrose Plant und Vivian Rivington hatten ihres ererbt. Diane Demorneys vier Scheidungen hatten sich als ausgesprochen ertragreich erwiesen. Marshall Trueblood (wohlsituierter Antiquitätenhändler) und Joanna Lewes (unschätzbar wohlsituierte Schriftstellerin) verdienten sich ihren Lebensunterhalt doch tatsächlich durch veritable Arbeit (»oder taten jedenfalls so«, gemäß Joannas Einschätzung). Dass Mrs. Withersby und Theo Wrenn Browne ebenfalls einer Arbeit nachgingen, mochte niemand bestreiten, in puncto Wohlstand war ihnen aber bisher kein Erfolg beschieden gewesen. (Theo wäre bestimmt nicht sehr erfreut, mit Mrs. Withersby in einen Topf geworfen zu werden.)
    Melrose hatte einen Gutteil des Nachmittags hier drinnen damit verbracht, über Jurys neuesten Fall Bericht zu erstatten, und alle hatten fasziniert gelauscht. Sie hatten darauf bestanden, dass er dabei in die subtilsten Einzelheiten ging, und er hatte Folge geleistet. Joanna Lewes hatte ihn (in ihrer Eigenschaft als Schriftstellerin) bekniet, nur ja nichts auszulassen. Und so hatte sich Melrose mühsam durch Quantenmechanik, Stringtheorie und die Stoddard-Klinik durchgebissen und sogar alles, was er über den Mathematiker Gödel wusste, zum Besten gegeben. Er staunte nicht schlecht, wie begierig alle (insbesondere Marshall Trueblood) diese Dinge aufgesogen hatten, zusammen mit Bier, Whiskey oder Martini. Da Long Piddieton nicht gerade ein Dorf mit touristischer Anziehungskraft und einem malerischen, teuren Landhotel war, und auch kein sturmumtoster Küstenstrich, über den kreischende Möwen dahinjagten, da es auch nicht mehrere Restaurants besaß, die im edlen Wettstreit mit Les Quatre Saisons lagen (angefüllt mit einigen Kostproben aus Polly Praeds Gourmandise), und auch keineswegs über eine verwitterte Abtei oder einen Safaripark verfügte - nun, aus all diesen Gründen war es verständlich, dass das Verschwinden der Mrs. Gault und ihres Sohnes die hier Versammelten so in Bann schlug.
    »Wie wär's mit einem Wettbewerb?«, rief Diane in die Runde. Sie war stets für jede Art von Amüsement zu haben. Selbst Erdbeben, Feuersbrünste, Flutwellen und Massenkarambolagen auf der Autobahn fand sie gelegentlich recht unterhaltsam.
    »Es muss doch kein Wettbewerb sein -«, hob Joanna Lewes an.
    »Teufel noch mal, ich bin dabei«,

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