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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Dryer warf einen Blick auf seine Uhr. »Es ist schon nach zwei. Können wir noch in den Swan, bevor sie dort zumachen?«
    »Gute Idee.«
    »Teils, um einen zu trinken, teils, um zu sehen, ob von den Gästen vielleicht jemand etwas weiß. Ach, eigentlich hauptsächlich, um einen zu trinken. Ich mache mir keine großen Hoffnungen, aus den Leuten da was herauszukriegen.«
    Der Parkplatz beim Swan war ziemlich voll, wenn man bedachte, dass es Mittagszeit war.
    Während sie über den Kies liefen, sagte Jury: »Wo kommen die Leute bloß alle her? Hier in der Gegend gibt es doch so gut wie keine Häuser, und der nächste Ort, Lark Rise, ist zehn Meilen entfernt und hat selbst zahlreiche Pubs.«
    Tom Dryer lachte. »Ach, Mr. Jury, Sie kennen doch den alten Witz: Wenn man allein im Dschungel ist und nichts hat außer einer Flasche Gin und einer mit Vermouth, dann schnellen bestimmt ein Dutzend Köpfe aus dem Busch hoch, um einem zu sagen, wie man einen Martini mixt?«
    Drinnen wurde Dryer vom Barmann höchst respektvoll begrüßt.
    »Wie geht's denn so, Chief Inspector?«
    »Danke, Clive. Ich nehme ein Pint von dem, was gerade im Ausschank ist. Guinness? Gut.«
    Jury bat um ein Foster's. Clive schob zwei hohe Gläser unter die Zapfhähne und betätigte die Hebel. »Hab von dem Mord in dem großen Haus gehört. Böse Geschichte.«
    »Schon? Ich habe ja selber erst vor ein paar Stunden davon erfahren.«
    »Na ja, Sie wissen ja, wie's is.« Die kräftigen Arme in die Hüften gestemmt, stand Clive da und wartete, dass der Schaum sich setzte, dann füllte er nach. »Da sind alle die Polizeiautos vorm Haus, nich? Plus der Leichenwagen. Da kann man sich's doch denken.« Daraufhin stieß er ein keuchendes Lachen aus, wie ein Schwimmer, der Luft holt, und strich dabei den Schaum vom Guinness. Dann stellte er ihnen die beiden Gläser hin.
    »Ganz Ihrer Meinung, eine böse Geschichte.«
    »Schon komisch. Kann mich auch nich erinnern, dass wir hier schon mal einen Mord gehabt hätten.« Clives tief gerunzelte Stirn deutete darauf hin, dass er wirklich versuchte, sich an einen zu erinnern, statt DCI Dryer irgendwelche Informationen zu entlocken.
    »Ich auch nicht«, sagte Dryer und lächelte, bevor er mit Jury an einen Tisch ging.
    Dryer sagte: »Mrs. Gault und der Junge -« »Und der Hund.«
    »-ja, was ist denn jetzt das mit dem Hund?« »Mungo heißt er. Er gehörte zu Glynnis Gault und ihrem Sohn. Und kam kürzlich zurück.«
    »Kam zurück? Was soll das heißen? Kam zurück nach London? Ganz allein?«
    »Ich kann mir denken, er wurde zurückgebracht.«
    Tom Dryer schien völlig perplex. »Warum? Das ist doch genauso seltsam.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Das ergibt keinen Sinn.« Kopfschüttelnd trank Dryer sein Bier. »Jetzt ist sie tot, und der Junge wird immer noch vermisst. Und der Hund -« Er sah Jury prüfend an. »Sind Sie sich sicher, dass Sie sich nicht verhört haben?«
    »Fragen Sie Harry Johnson.«
    »Warum um alles in der Welt sollte jemand eine Frau fast ein Jahr lang festhalten, um sie dann umzubringen, noch dazu in dem Haus, aus dem sie angeblich entführt wurde? Ich erkenne hier, wie Wallace Stevens sagte, >die Notwendigkeit einer These<.«
    Jury hätte sich beinahe an seinem Bier verschluckt. »Stevens, der Dichter? Die Polizei von Surrey zitiert Stevens?«
    »Wieso nicht? Wallace Stevens ist hochinteressant.«
    »Das ist Arabisch auch, ich kann's aber trotzdem nicht sprechen. Wallace Stevens ist sehr schwierig. Ich werde nicht schlau aus ihm.«
    »Ach, hören Sie auf. >Sie sang stärker als das Genie des Meers... Wie ein Körper, ausschließlich Körper, der mit leeren Ärmeln flattert; und doch ergab seine stumme Bewegung - <«
    Jury unterbrach ihn. »Finden Sie das leicht zu verstehen? Ich erlaube mir, da anderer Meinung zu sein.«
    Dryer sagte: »Na, wenn nicht, ist es jedenfalls wunderschön.«
    Jury wandte seine Aufmerksamkeit Myra Easedale zu, die an einem Tisch saß, offenbar ihrem Stammplatz, und sich mit einer jungen, etwas abgehalftert wirkenden Frau mit schmutzig braunem Haar unterhielt. Er sagte: »Diese ältere Frau da drüben« - er deutete mit dem Kopf hinüber - »das ist Myra Easedale. Haben Sie mit der schon gesprochen?«
    »Ja. Das heißt, einer meiner Leute hat sich mit einem halben Dutzend Gästen hier unterhalten. Sie war diejenige, die Mrs. Gault und ihren Sohn am Straßenrand gesehen hat. Das wäre somit das dritte Mal, dass diese Frau von Zeugen gesehen wurde. Erst von der Maklerin, dann

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