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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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von dem Ehepaar im Lark Cottage und von ihr.«
    Dryer hatte das alles also schon gewusst. Jury hatte ihn gar nicht informieren müssen.
    »Ich fand, sie - Myra Easedale - brachte ein sehr gutes Argument«, sagte Jury. »Sie meinte, sie könne nicht verstehen, wieso Mrs. Gault, die entweder bereits im Winterhaus gewesen war oder gerade dorthin fuhr, den Wagen direkt gegenüber der Auffahrt vom Winterhaus abstellte und ausstieg, um eine Karte zu konsultieren. Ich kann nur annehmen, dass sie gesehen werden wollte. Was uns wieder auf die These zurückbringt, das Ganze sei inszeniert worden.«
    Dryer drehte sein Glas zwischen den Händen. »Möglicherweise haben Sie Recht.«
    Jury überlegte. »Der Körper in dem Gedicht von Stevens -«
    »Das Meer ist wie ein Körper, der Körper der Sängerin, >der mit leeren Ärmeln flattert -<«
    »Die >stumme Bewegung<. Stumm. Hören Sie, ich weiß, es klingt ziemlich abwegig, aber so kommt mir diese ganze Sache vor. Alles erscheint bloß real, die Entführung und der Mord werden nur vorgegeben.«
    Erstaunt musterte ihn Dryer. »Ich versichere Ihnen, die Frau ist ziemlich tot.«
    »Tot ist sie, klar. Nur glaube ich nicht, dass sie wusste, was ihr blühte. Für sie verwandelte sich das Spiel in Realität.«
    »Sie sagen, das Ganze war, nun, wir nannten es >inszeniert<. In der Tat. Von Anfang bis Ende? Aber bis zu welchem Ende?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Eine Stunde später fuhr Jury nach London ab und wusste es immer noch nicht.
38
    Verdattert musterte Melrose Plant seinen Ziegenbock Aghast, der gerade in aller Seelenruhe die Primeln verzehrte. Verdattert war Melrose aber nicht über Aghast, sondern über den Telefonanruf von Richard Jury.
    Wenn Melrose aus der Sache schon nicht schlau geworden war, bevor Glynnis Gault tot aufgefunden worden war, so wurde er es danach erst recht nicht. Ihr Mord warf neue Probleme auf, von denen eines die Frage war: Was war mit dem Jungen geschehen? Wieso wurde er nicht ebenfalls tot aufgefunden? Oder wenigstens gefunden?
    Melrose erteilte Aghast eine kurze Lektion über Ernährung. Aghast glotzte ihn bloß an und kaute gemächlich weiter. Dieser Ziegenbock kaute ständig, ob er nun etwas fraß oder nicht. Melrose griff nach der Leine und führte ihn in seinen Verschlag zurück.
    Dann ging er ins Haus, setzte seine wollene Mütze auf und machte sich auf den Weg zum Jack and Hammer.
    »Is 'n die Dame schon aufgetaucht?«, fragte Mrs. Withersby, während sie lässig auf ihren Besenstiel gelehnt dastand und eine von Truebloods Zigaretten paffte. Als sie Melrose Plant eintreten sah, nahm sie Aufstellung neben dem Fenstertisch.
    »Wenn Sie die Gault meinen« - er setzte sich zwischen Trueblood und Joanna Lewes, die als Einzige schon am Tisch saßen -, »ja, ist sie. Tot.«
    Mrs. Withersby konnte kaum an sich halten und patschte sich auf den Schenkel, als wäre die Mitteilung ein Grund zum Feiern. »Hab's ja gesagt! Hab ich's Ihnen nich gesagt?«
    »Nein«, sagte Trueblood, »haben Sie nicht, Sie alte Müllkippe.« An Melrose gewandt, fragte er: »Wo?«
    »Details, Details«, sagte Joanna Lewes. »Lassen Sie hören!« Sie gehörte verständlicherweise zu denjenigen, die sich an einem guten Mord ergötzen konnten, wenn er kunstvoll ausgeführt war. »Über die grundlegenden Fakten hinaus habe ich eigentlich gar nicht so viele Informationen. Die Leiche wurde in dem Haus in Surrey gefunden, von dem ich Ihnen erzählt habe.«
    »In dem Haus, aus dem sie verschwunden ist? Jetzt nach all der Zeit? Hu, ist das gruselig«, sagte Joanna.
    Dies sagte sie mit einem - bestimmt hätte sie es selbst so beschrieben, dachte Melrose - genüsslichen Schauder. Der sogar bis an ihren Mund reichte.
    »Hab's ja gesagt«, ließ sich Mrs. Withersby wieder vernehmen.
    »Ach, Withers, halten Sie doch die Klappe«, sagte Trueblood, griff in seine Tasche und holte sein Geldmäppchen hervor. »Da, holen Sie sich was zu trinken.« Er nahm einen Fünfpfundschein aus dem Mäppchen.
    Sie schnappte ihn sich flink und sagte: »Ihr Flegel bedient euch ja auch nich selber, wieso soll ich dann?« Sie säuselte ihre Bestellung, einen (Ein, in Dick Scroggs' Richtung hinüber, der sie aber nicht beachtete.
    »Sie werden nicht bedient, Withers, weil Sie hier die Putzfrau sind.«
    »Ha! Und Sie meinen, Sie sind was Besseres als ich?« »Nein, mein ich nicht. Ich weiß, dass ich was Besseres bin als Sie.«
    Mrs. Withersby warf Trueblood einen vernichtenden Blick zu und schlurfte davon, um sich ihren

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