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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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von der Rückenlehne des Stuhles, schob die Arme in die Ärmel und sagte: »Ich bin dann in Surrey.« Er hielt sein Mobiltelefon in die Höhe. »Falls Sie mich brauchen.«
37
    Sie trug das schwarze Kostüm, vermutlich das, von dem Harry
    Johnson gesagt hatte, sie habe es angehabt, als sie London fast auf den Tag genau vor einem Jahr verlassen hatte. Sie hatte auf dem cremefarbenen Sofa gelegen. Jury hatte sie sich angesehen, dann hatte man sie weggebracht. »Traumatische Asphyxie, Tod durch Ersticken«, sagte Dr. O'Reilly. »Es war fast mit Sicherheit Mord.« Er war der Gerichtsmediziner der Polizei von Surrey, jedenfalls der hier zuständigen Abteilung.
    »Sie meinen, sie wurde erstickt?«
    Der Arzt runzelte gedankenvoll die Stirn. »Ja, aber nicht in dem Sinn, was wir normalerweise unter Ersticken verstehen. Ich meine, nicht mit dem Kissen auf dem Gesicht oder etwas in der Art. Ich spreche vom Zusammendrücken des Thorax, was daraufhin die Weiteratmung verhindert hat. Sie wissen schon, der so genannte Blasebalg-Effekt.« Er legte die Handgelenke aneinander und ahmte durch Öffnen und Schließen der Hände einen Blasebalg nach. »Weil im Mundbereich keine Blutergüsse vorhanden sind, tendiere ich gegen die Methode mit dem Kissen über dem Gesicht.« Er nahm ein seidenes Kissen vom Sofa, um den Vorgang zu veranschaulichen. Als ob Jury und der Chief Inspector an seiner Seite eine Lektion in dieser Spielart von Asphyxie nötig hätten. »Nein, hier geht es um den Thorax - ich meine, um den darauf ausgeübten Druck. Vermutlich wurde ein Knie darauf gesetzt und dann mit dem gesamten Körpergewicht heruntergedrückt. Das werden wir noch sehen. Beziehungsweise, hoffen wir zu sehen.« Dr. O'Reilly warf ihnen sein etwas verschrobenes Lächeln zu und griff nach seiner Tasche.
    »Wenn es sich«, sagte Detective Chief Inspector Dryer, »tatsächlich um Asphyxie handelt, haben wir keine Tatwaffe.« Er seufzte. »Die Identität der Leiche haben wir uns von der Maklerin bestätigen lassen. Ich nahm an, weil sie hier drinnen lag, hatte sie sich vielleicht das Anwesen ansehen wollen, und man kannte sie bei Forester. Falls sie eine Handtasche dabeihatte... ist die verschwunden. Diese Mrs.« -der Inspector warf einen kurzen Blick auf seine Notizen - »Bathous sagte uns, Sie hätten sich nach ihr erkundigt. Ich habe diese Frau noch nie gesehen, Sie aber schon, nehme ich an?«
    »Nein, ich auch nicht.« Jury dachte an die Tote, die auf dem Sofa gelegen hatte und die Dryer erst hatte wegbringen lassen, nachdem Jury sie in Augenschein genommen hatte: kurz geschnittenes braunes Haar, blasse, fast zarte Haut und ein Gesicht, das durch den Verlust seiner Lebendigkeit einiges von seinem hübschen Aussehen eingebüßt hatte. »Abgesehen von Mrs. Bathous gibt es aber noch einige Leute, die sie gesehen haben. Die Shoesmiths -« Jury machte eine Handbewegung in die betreffende Richtung. »Die wohnen etwa eine halbe Meile weiter die Straße runter. Sie hatten sie zum Tee bei sich. Diese Leute wollen verkaufen, haben ihr Haus auch beim Maklerbüro Forester & Flynn gelistet. Und dann ist da noch eine gewisse Myra Easedale, die Mrs. Gault am Straßenrand stehen sah.«
    »Gut. Dann ist die Sache ja ziemlich klar. Angenommen, es handelt sich um diese Glynnis Gault, wissen Sie irgendetwas über ihre Familie?« DCI Tom Dryer hatte das kleine Notizbuch wieder an sich genommen, das er vorhin neben dem Tablett mit dem Teeservice abgelegt hatte. Die Tassen, die kleine Zuckerdose, all das mutete Jury so unendlich traurig an, als wäre für einen Gast zum Tee aufgedeckt worden, der dann kam und nun tot war.
    »Ich kenne den Ehemann, Hugh Gault. Er hält sich momentan in einer Klinik in London auf. Sie sagen, Mathilda Hastings hat sie gefunden?«
    Dryer nickte. »Schrecklich für ein Kind, wenn es so eine schlimme Nachricht überbringen muss, aber so war es nun mal. Sie lief nach Hause und sagte es ihrer Mum« - er konsultierte seine Notizen -»nein, ihrer Tante, Brenda Hastings. Mrs. Hastings verständigte dann die Polizei. Mathilda sagte, sie sei ins Haus gegangen, um sich ein Glas Wasser zu holen.«
    Jury mochte wetten, Tilda war hereingekommen, um Teestunde zu spielen.
    »Wasser, Strom und so weiter sind immer noch angeschlossen, obwohl das Haus nicht bewohnt ist. Geldverschwendung, wenn Sie mich fragen. Aber da die Maklerin es vermieten will, macht es so wohl einen besseren Eindruck.« Er seufzte. »Offen gestanden, ich bin ratlos. Und was ist eigentlich

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