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Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury geht übers Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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zurückkehrte. Jury meinte, sie solle sich keine Sorgen machen, Cyril könnte Racers Nahen selbst aus unendlichen Fernen wittern. Der Kater hörte ihn, roch ihn, ja er sah ihn schon, wenn er die Glastür des New Scotland Yard aufstieß. Racer durfte jedoch nicht dahinterkommen, daß seine Falle nicht funktionierte, sonst würde sein Erfindergeist erneut zum Sturzflug ansetzen und er sich eine andere Todesart für Cyril ausdenken und beispielsweise den Teppich mit Gift bestreichen lassen.
    Ja, dachte Jury, es geht mir schon besser, ich brauche nur Fiona zuzusehen, wie sie mit den Augen das ganze Zimmer nach Cyril absucht. Er war abgängig, Jury wußte jedoch, wo er steckte, nur Racer hatte noch nicht geschaltet. Jury beschirmte die Augen mit der Hand, täuschte Benommenheit vor, denn das ermöglichte ihm, einen Blick in den unteren Teil des Bücherschranks zu werfen, den Racer zum Barschrank umfunktioniert hatte. Von dort kam sachtes, gläsernes Geklirr. Da konnte Racer die Hand noch soviel hinters Ohr legen, er wurde taub.
    Der Barschrank war mit Türen versehen, die sich leicht öffnen ließen, wenn man mit Hand (oder Pfote) etwas an dem Knauf ruckte. Leider kam Racer gelegentlich an der Tür vorbei und stieß sie mit dem Fuß zu. Er hatte Fiona angewiesen, Schloß und Schlüssel zu besorgen, und hatte geknurrt (so Fiona zu Jury), die Putze wäre ein arger Schluckspecht. (»So hat er sie genannt, nicht zu fassen. Ordinär, was?« hatte Fiona hinzugefügt, ihre Nagelfeile beiseite gelegt und zum Polierstab gegriffen.)
    Im Barschrank standen jeweils zwei, drei Flaschen Remy, Tanqueray, Black Bush und ein alter Scotch, die (Fiona zufolge) geradewegs vom Himmel gefallen waren: Geschenke von Bösewichtern, denen Racer wenn nicht goldene, so doch silberne Brücken gebaut hatte. Und es gab ein Bierfäßchen im Miniaturformat mit Spund und einem Becherchen, das den Whisky auffangen sollte. Direkt in Augenhöhe, falls man eine Katze war. Und so kam Cyril denn oft aus dem Allerheiligsten ins Vorzimmer gewankt und geschwankt.
    »Er wird uns noch krank«, sagte Fiona nach einer neuerlichen Sause des Katers im Barschrank.
    »Cyril? Sie wissen doch, er macht das nur, um Racer zur Weißglut zu bringen.«
    »Vielleicht sollten wir bei ihm einen Lebertest machen lassen.«
    »Wenn Sie mich fragen«, sagte Fiona und deutete mit dem Kopf auf ihren verehrten (jetzt erkrankten) Superintendent, »ein paar Wochen Urlaub würden -«
    »Nein, Miss Clingmore, ich frage Sie nicht. Ich entsinne mich nicht, wann ich Sie das letzte Mal um Ihre Meinung gebeten hätte, falls ich das überhaupt je getan habe.« Seine Daumen rotierten immer noch, und er sah von seiner Sekretärin zu seinem Superintendent. Euch beiden bin ich auf die Schliche gekommen, ha.
    Fiona schürzte die leuchtendroten Lippen und sagte, immer noch mit dem schweren Papierstapel im Arm: »Dann gebe ich den Kram hier also in den Reißwolf.« Dabei kaute sie gelassen ihren Kaugummi und setzte ihr Pokergesicht auf.
    Racers Gesicht, ohnehin schon alkoholbedingt gefleckt, lief noch rosenroter an. »In den Reißwolf? Bei mir gehen keine Papiere in den Reißwolf.«
    »Nein? Und was ist mit die - den ganzen Briefen an den Polizeipräsidenten vom letzten Jahr? Die sollte ich doch wohl nicht alle ablegen -«
    »Raus mit Ihnen und den Papieren und Ihren juwelengeschmückten Krallen« (Fiona befand sich auf dem Nagelkunsttrip), »nichts wie raus. Und sehen Sie nach, ob der verdammte Kater durch die Flure streicht und über die Tische der Gerichtsmedizin spaziert. Haben Sie mich verstanden ?«
    Obwohl Fiona beinahe unter der Papierlast zusammenbrach, brachte sie dennoch ein gleichgültiges
    Achselzucken zustande. »Und ich finde, daß jemand, der fünfzehn Jahre lang keinen Genesungsurlaub genommen hat, mehr Rücksichtnahme verdient.« Im Gehen setzte sie hinzu: »Ich bringe das hier jetzt in den Reißwolf.«
    Abgang Fiona zu sachtem Gläsergeklirr.
    Wiggins hielt in einer Hand immer noch das Exemplar von Time Out , während er mit der anderen einen Schuß Essig in ein Glas mit Wasser goß und einen Teelöffel Honig hinzufügte.
    Worüber Jury nur mit dem Kopf schütteln konnte. Wenn es Wiggins so weit gebracht hatte, daß er seine Medikamente dosieren konnte, ohne auch nur von seiner Lektüre aufzublicken, dann zeugte das wirklich von einer geübten Hand. »Hier ist nicht die Rede von Fisherman’s Friends und Kohlekeksen. Ich bin wirklich krank, Wiggins.« Jury riß die Schublade eines

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