Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
klingt ganz so, als ob derjenige, der diesem Mendoza im Sattelzug gefolgt ist, vorhatte, ihn auszuschalten.“
„Ja. Der Sattelzug war gestohlen. Keine Fingerabdrücke. Ich wollte Ihnen gerade den Bericht rüberschicken. Die Geschichte kommt morgen früh in den Nachrichten. Zumindest ein Teil davon. Offenbar haben diese Schweine was Großes vor – wenn wir doch nur wüssten, wie ihre Pläne aussehen. Sie sind gründlich und neigen zu Präventivschlägen, bevor jemand überhaupt den Mund aufmachen kann.“
„Was die Berichte angeht … Sie haben uns einen guten Überblick über vermeintliche Aktivitäten des Eisigen Hauchs verschafft. Aber das fand größtenteils in Amerika statt. Wir könnten noch Hintergrundinformationen über ihre Machenschaften in Europa gebrauchen. Am besten aus Frankreich.“
Bloom kicherte. „Denken Sie etwa an eine … Wie heißt dieser Film doch gleich?
French Connection
?“
„So könnte man es ausdrücken. Vielleicht haben Sie ja einen Freund bei der CIA …?“
„Hatten Sie vor, Ihre Informationen mit uns zu teilen?“
„Bis jetzt ist es nur etwas, das eines der Mädchen gehört hat. Eines von denen, die wir aus dem Lagerhaus am Flughafen befreit haben.“
„Tja, schicken Sie mir einen Bericht. Und ich werde sehen, was ich für Sie rausfinden kann. Gleich morgen früh. Jetzt gehe ich erst mal mit ein paar Kollegen was essen.“
„Morgen ist super. Danke, Don.“
Renard legte auf und streckte sich. Er war selbst auch hungrig und müde. Aber er blieb nachdenklich am Schreibtisch sitzen.
Was immer das FBI auch über den Eisigen Hauch in Europa hatte, er würde dem
Gegengewicht
damit keine Beteiligung der
Wesen
beweisen können. Aber vielleicht gab es einige Puzzleteile, die sie selbst zusammensetzen konnten.
Doch wie konnten sie ihm helfen, den Eisigen Hauch auszuschalten? Erst einmal musste jemand herausfinden, wie genau dessen Führungsriege aussah.
Vielleicht hatte Burkhardt ja in der Hinsicht Fortschritte gemacht.
Renard rief den Grimm an, konnte aber nur eine Nachricht auf der Voicemail hinterlassen.
„Detective, hier ist Renard. Rufen Sie mich schnellstmöglich zurück.“
Burkhardt. Warum melden Sie sich nicht?
K APITEL F ÜNFUNDZWANZIG
Nick saß auf dem Rand der Pritsche und wollte schon auf die Uhr sehen, aber dann fiel ihm ein, dass man sie ihm abgenommen hatte. Er wusste nicht, wie spät es war oder wie lange er bewusstlos gewesen war.
Seine Kopfschmerzen ließen langsam nach. Der Kaffee war hilfreich, auch wenn er sich in seinem Bauch wie brennende Säure anfühlte. Er hatte nichts von dem Essen – Toast mit Rührei –, angerührt, das auf einem Tablett neben ihm gestanden hatte, als er wieder zu sich gekommen war. Ihm wurde schon schlecht, wenn er das Essen nur ansah.
Er stand auf und ging durch den gemauerten, fensterlosen Raum, um erneut an der Tür zu rütteln. Die schwere Stahltür rührte sich nicht, und das Schloss sah aus, als könne man es nicht knacken. Er hatte auch kein entsprechendes Werkzeug dabei, außerdem gehörte das Knacken von Schlössern nicht gerade zu seinen Grimmfähigkeiten. Zu seinem Bedauern war Monroe nicht bei ihm, schließlich war der Mann ein begnadeter Schlossknacker.
Aber es gab keinen Grund, warum Monroe auch hier sterben sollte.
Er sah den Teller und das Besteck auf dem Tablett neben der Tür an. Alles war aus Plastik, damit konnte er die Tür also auch nicht aufbekommen, und als Waffe waren die Sachen ebenfalls nicht zu gebrauchen.
Zum fünften Mal in der letzten halben Stunde wanderte er durch die Zelle. Sie maß etwa neun mal zehn Meter und enthielt nur die Pritsche mit Holzrahmen, einen Krug mit Wasser, eine fleckige Toilette und ein Waschbecken. Die Toilette sah aus wie eine, die man von jedem Flughafen kannte, ohne Wasserkasten, und die Rohre verschwanden im Fußboden. In einen der Ziegelsteine über der Toilette hatte jemand seine Initialen eingeritzt. Also hatte man zuvor schon mal jemanden hier festgehalten.
L. P
.
Lily Perkins. Wo hatte man sie hingebracht?
War sie tot?
Er hörte Schritte und sah einen Schatten jenseits des schmalen rechteckigen Durchlasses unter der Tür, durch den man auch das Tablett geschoben hatte.
Nick stand auf und wappnete sich, während er auf die Gelegenheit hoffte, denjenigen, der die Tür öffnete, zu überraschen.
Was ist mit der Pritsche? Wenn du den Holzrahmen zerbrichst, kannst du die Teile vielleicht als Knüppel nutzen. Vielleicht
…
Aber dafür war es jetzt zu
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