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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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bluffen.
    „Dieser Flyer, über den Sie angeblich nichts wissen“, meinte Nick. „Wir haben genau so einen Flyer auf einem unbebauten Grundstück gefunden, auf dem mehrere Mordopfer verscharrt waren.“
    „Und wir können Sie mit einer weiteren vermissten Person und vermutlich noch einem Mordopfer in Verbindung bringen“, fügte Hank hinzu. „Dem Fahrer des Lieferwagens.“
    „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich dem Mann nie begegnet bin“, beharrte Crawford.
    „Viele Mörder haben Menschen umgebracht, die ihnen völlig fremd waren.“
    Nick stemmte beide Hände auf Crawfords Schreibtisch und beugte sich vor, um sein Gegenüber durch seine erhöhte Position und die Nähe zu ihm als Grimm einzuschüchtern.
    „Der Fahrer hatte die Ausstattung für ein Restaurant dabei, das Sie nie hatten eröffnen wollen“, sagte er. „Die einzige Frage, die sich uns jetzt stellt, ist: Sind Sie der Rädelsführer bei dieser Mordreihe oder arbeiten Sie für jemand anderen?“
    „Das ist doch nicht auf Ihrem Mist gewachsen, Crawford“, meinte Hank. „Geben Sie uns einen Namen, dann müssen Sie Ihre letzten Monate vielleicht nicht in irgendeiner Gefängniszelle verrotten.“
    Crawford umklammerte seinen teuren Kugelschreiber und hielt ihn so fest, als wäre er ein Anker, der ihn mit dem bequemen und privilegierten Lebensstil verband, der ihm mit jeder Sekunde mehr zu entgleiten schien. Er holte mehrmals tief Luft und schien sich endlich ein wenig zu beruhigen, bevor er weitersprach.
    „Sie haben mir ein Heilmittel versprochen …“
    „Ein Heilmittel?“, hakte Nick nach.
    „Gegen diese schwere Krankheit“, erklärte Crawford und blickte auf seine eingefallene Brust. „Für die menschliche Medizin sieht es aus wie eine Krebsart, aber diese Krankheit lässt sich noch schlechter behandeln und verläuft immer tödlich.“ Er faltete die Hände um den Kugelschreiber, um ihr Zittern zu unterdrücken. „Aber sie … Aufgrund all ihrer Experimente und all der Dinge, die sie gesammelt haben, versprachen sie mir … Sie versprachen mir eine Behandlung, die mein Leben verlängern, meine Krankheit möglicherweise sogar heilen kann. Zumindest eine Verbesserung.“ Er strich sich mit einer Hand durch sein schütteres Haar. „Ich bin kein junger Mann mehr, daher war von fünf, vielleicht noch zehn weiteren Jahren die Rede … Das hat mir alles bedeutet! Ich würde so lange leben können, bis mein Sohn seinen Abschluss an der Highschool und am College macht, vielleicht sogar noch miterleben, wie er heiratet.“
    „Was sollten Sie für diese Behandlung als Gegenleistung erbringen?“, wollte Nick wissen.
    „Nichts Bedeutsames“, antwortete er. „Ich sollte zum Schein ein Restaurant eröffnen oder wenigstens alles dazu Erforderliche tun. Und die Ausstattung bestellen.“
    „Warum?“, fragte Hank.
    „Anfangs habe ich geglaubt, es wäre eine Tarnung“, erklärte Crawford. „Dass sie ein anständiges Geschäft brauchen, um Geld aus irgendwelchen kriminellen Unternehmungen zu waschen.“
    „Aber sie wollten etwas anderes“, stellte Nick fest.
    „Ganz offensichtlich wollten sie die Ausstattung“, entgegnete Crawford. „Die nicht zu ihnen zurückverfolgt werden kann.“
    „Wenn es keine Tarnung war“, schlussfolgerte Hank, „dann war es ein Täuschungsmanöver.“
    „Sie wollten ihre Anonymität sichern“, fügte Nick hinzu.
    „Ich hätte es mir von Anfang an denken können, worum es dabei eigentlich geht“, sagte Crawford. „Ich habe beim letzten Mal, damals in Rio, teilgenommen. Das ist schon so lange her. Aber es ist wieder Zeit, und genau das wollten sie von mir. Zeit.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte mehr Zeit
von
ihnen, doch stattdessen habe ich ihnen Zeit verschafft.“
    „Zeit wofür?“, fragte Nick.
    „Um fertig zu werden“, antwortete Crawford mit resigniertem Kopfschütteln. „Es war alles eine Lüge. Das Heilmittel. Der Aufschub. Sie haben mich einigen sogenannten Behandlungen unterzogen, damit ich weiter mitspiele. Das waren vermutlich nur Placebos. Ich glaube, dass sie mir einfach ein paar Energiecocktails verpasst haben. Damit ich mich … lebendiger fühle. Dabei hatte ich Hoffnung … und glaubte, mehr Zeit zu bekommen.“
    Er seufzte, aber Nick war nicht klar, ob er besiegt oder resigniert klang.
    „Aber jetzt kenne ich die Wahrheit“, fuhr Crawford fort. „Es gibt kein Heilmittel. Sie haben sich mit meiner Hilfe nur mehr Zeit verschafft. Es ist fast vorbei, und jetzt brauchen sie

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