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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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zurücklief. »Nun, Bruder Wolf«, sprach der Fuchs, »wie bist du mit dem Menschen fertig geworden?« – »Ach«, antwortete der Wolf, »so hab ich mir die Stärke des Menschen nicht vorgestellt: erst nahm er einen Stock von der Schulter und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht, das hat mich ganz entsetzlich gekitzelt; danach pustete er noch einmal in den Stock, da flog mir’s um die Nase wie der Blitz und Hagelwetter, und wie ich ganz nahe war, da zog er eine blanke Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mich losgeschlagen, daß ich beinah tot wäre liegengeblieben.«
     
    »Siehst du«, sprach der Fuchs, »was du für ein Prahlhans bist: du wirfst das Beil so weit, daß du’s nicht wieder holen kannst.«
     

Das Birnli will nit fallen
     
Der Herr will das Birnli schüttle,
das Birnli will nit fallen,
der Herr, der schickt das Jockli hinaus,
es soll das Birnli schüttle,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr das Hündli naus,
es soll das Jockli beißen,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr das Prügeli naus,
es soll das Hündli treffen,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr das Fürli (Feuer) naus,
es soll das Prügeli brennen,
das Fürli brennt, das Prügeli nit,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr das Wässerli naus,
es soll das Fürli löschen,
das Wässerli löscht das Fürli nit,
das Fürli brennt das Prügeli nit,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr das Kälbli naus,
es soll das Wässerli läpple: (trinken)
das Kälbli läppelt das Wässerli nit,
das Wässerli löscht das Fürli nit,
das Fürli brennt das Prügeli nit,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr den Metzger naus,
er soll das Kälbli metzle,
der Metzger metzelts Kälbli nit,
das Kälbli läppelt das Wässerli nit,
das Wässerli löscht das Fürli nit,
das Fürli brennt das Prügeli nit,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.
     
Da schickt der Herr den Schinder naus,
er soll den Metzger hängen,
der Schinder will den Metzger hänge,
der Metzger will das Kälbli metzle,
das Kälbli will das Wässerli läpple,
das Wässerli will das Fürli lösche,
das Fürli will das Prügeli brenne,
das Prügeli will das Hündli treffe,
das Hündli will das Jockli beiße,
das Jockli will das Birnli schüttle,
das Birnli das will fallen.
     

Der Wolf und der Fuchs
     
    D er Wolf hatte den Fuchs bei sich, und was der Wolf wollte, das mußte der Fuchs tun, weil er der Schwächere war, und der Fuchs wäre gern des Herrn los gewesen. Es trug sich zu, daß sie beide durch den Wald gingen; da sprach der Wolf: »Rotfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich selber auf.« Da antwortete der Fuchs: »Ich weiß einen Bauernhof, wo ein paar junge Lämmlein sind; hast du Lust, so wollen wir eins holen.«
     
    Dem Wolf war das recht, sie gingen hin, und der Fuchs stahl das Lämmlein, brachte es dem Wolf und machte sich fort. Da fraß es der Wolf auf, war aber damit noch nicht zufrieden, sondern wollte das andere dazu haben und ging, es zu holen. Weil er es aber so ungeschickt machte, ward es die Mutter vom Lämmlein gewahr und fing an, entsetzlich zu schreien und zu bläen, daß die Bauern herbeigelaufen kamen. Da fanden sie den Wolf und schlugen ihn so erbärmlich, daß er hinkend und heulend bei dem Fuchs ankam. »Du hast mich schön angeführt«, sprach er, »ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich die Bauern erwischt und haben mich weichgeschlagen.« Der Fuchs antwortete: »Warum bist du so ein Nimmersatt!«
     
    Am andern Tag gingen sie wieder ins Feld, sprach der gierige Wolf abermals: »Rotfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich selber auf.« Da antwortete der Fuchs: »Ich weiß ein Bauernhaus, da backt die Frau heut abend Pfannkuchen; wir wollen uns davon holen.« Sie gingen hin, und der Fuchs schlich ums Haus herum,

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