Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
Vom Netzwerk:
wollte sie nicht behalten und gab sie dem Gärtner zum Spielwerk für seine Kinder. Den dritten Tag gings nicht anders, sie konnte ihm sein Hütchen nicht weg nehmen, und er wollte ihr Gold nicht.
     
    Nicht lange danach ward das Land mit Krieg überzogen. Der König sammelte sein Volk und wusste nicht ob er dem Feind, der übermächtig war und ein großes Heer hatte, Widerstand leisten könnte. Da sagte der Gärtnerjunge »ich bin herangewachsen und will mit in den Krieg ziehen, gebt mir nur ein Pferd.«
     
    Die andern lachten und sprachen »wenn wir fort sind, so suche dir eins: wir wollen dir eins im Stall zurück lassen.«
     
    Als sie ausgezogen waren, ging er in den Stall und zog das Pferd heraus; es war an einem Fuß lahm und hickelte hunkepuus, hunkepuus. Dennoch setzte er sich auf und ritt fort nach dem dunkeln Wald. Als er an den Rand desselben gekommen war, rief er dreimal Eisenhans so laut daß es durch die Bäume schallte. Gleich darauf erschien der wilde Mann und sprach: »was verlangst du?«
     
    »Ich verlange ein starkes Roß, denn ich will in den Krieg ziehen.«
     
    »Das sollst du haben und noch mehr als du verlangst.«
     
    Dann ging der wilde Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Teil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mussten die übrigen weichen.
     
    Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde, und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. »Was verlangst du?«, fragte er. »Nimm dein Roß und deine Schar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.«
     
    Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloss kam, ging ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. »Ich bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat«, sprach er: »sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schar zu Hilfe kam.«
     
    Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wusste es nicht und sagte: »er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.«
     
    Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach: »eben ist er auf seinem dreibeinigen Pferd heim gekommen, und die andern haben gespottet und gerufen ›da kommt unser Hunkepuus wieder an.‹«
     
    Sie fragten auch »hinter welcher Hecke hast du derweil gelegen und geschlafen?«
     
    Er sprach aber »ich habe das beste getan, und ohne mich wäre es schlecht gegangen.«
     
    Da ward er noch mehr ausgelacht.
     
    Der König sprach zu seiner Tochter »ich will ein großes Fest ansagen lassen, das drei Tage währen soll, und du sollst einen goldenen Apfel werfen: vielleicht kommt der unbekannte herbei.«
     
    Als das Fest verkündigt war, ging der Jüngling hinaus zu dem Wald und rief den Eisenhans. »Was verlangst du?«, fragte er. »Dass ich den goldenen Apfel der Königstochter fange.«
     
    »Es ist so gut als hättest du ihn schon«, sagte Eisenhans, »du sollst auch eine rote Rüstung dazu haben und auf einem stolzen Fuchs reiten.«
     
    Als der Tag kam, sprengte der Jüngling heran, stellte sich unter die Ritter und ward von niemand erkannt. Die Königtstochter trat hervor und warf den Rittern einen goldenen Apfel zu, aber keiner fing ihn als er allein, aber sobald er ihn hatte, jagte er davon. Am zweiten Tag hatte ihn Eisenhans als weißen Ritter ausgerüstet und ihm einen Schimmel gegeben. Abermals fing er allein den Apfel und jagte damit fort. Der König ward bös und sprach: »das ist nicht erlaubt, er muss vor mir erscheinen und seinen Namen nennen.«
     
    Er gab den Befehl, wenn der Ritter, der den Apfel gefangen habe, nicht Stand hielt, so sollte man ihm nachsetzen und wenn er nicht gutwillig zurück kehrte, auf ihn hauen und stechen. Am

Weitere Kostenlose Bücher