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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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du nach New York kommen?« fragte sie.
    »Ja. Jederzeit. Wann und wo?«
    »Diesen Dienstag, geht das?«
    »Kein Problem«, sagte er.
    »Dienstagnachmittag dann, im… Pierre? Dort in der Bar?«
    »Das klingt gut. Um zwei Uhr?«
    »Drei wäre für mich besser«, sagte Pamela. »Ich habe um eins eine Verabredung in der West Side.«
    »In Ordnung. Ich… ich seh’ dich Dienstag.«
    Jeff legte auf und spürte, wie bleich und mitgenommen er aussehen mußte. »Das war… ein alter Freund vom College, Martin Bailey«, log er und haßte sich dafür.
    »Oh, klar, dein Stubenkamerad. Stimmt etwas nicht?« Die Sorge in ihrer Stimme, auf ihrem Gesicht, war aufrichtig. »Er und seine Frau haben schlimme Probleme. Es sieht so aus, als würden sie sich scheiden lassen. Er ist ziemlich durcheinander deswegen, muß mit jemandem sprechen. Ich fahre ein paar Tage nach Atlanta rauf, um zu sehen, ob ich ihm helfen kann.«
    Linda lächelte, unschuldig, voller Mitgefühl, doch Jeff empfand keine Erleichterung darüber, daß sie der improvisierten Lüge so bereitwillig glaubte. Er empfand bloß Schuld, einen scharfen, beinahe körperlichen Stich von Schuld. Und, um das Schuldgefühl noch schlimmer zu machen, ein nicht zu verleugnendes Hochgefühl, daß er Pamela bald schon sehen würde, in nur drei Tagen.

18
    Jeff fuhr um zwanzig nach zwei mit dem Aufzug von seinem Zimmer im Pierre hinunter, wandte sich nach links und ging an dem grauen italienischen Marmor mit Messingintarsien vorbei, der den Eingang zum Café Pierre markierte. Er fand einen ruhigen Tisch am Ende der langen, engen Bar, bestellte einen Drink und wartete nervös, den Eingang beobachtend. So viele seiner Erinnerungen waren mit diesem Hotel verbunden: Er und Sharla hatten sich 1963 den Großteil jener entscheidenden Baseballmeisterschaft hier in einem Zimmer angesehen, ziemlich zu Anfang seiner ersten Wiederholung, und er hatte während der vergangenen Jahrzehnte wiederholt hier übernachtet, am häufigsten zusammen mit Pamela.
    Sie spazierte fünf Minuten vor drei herein. Ihr glattes blondes Haar war genauso, wie er es in Erinnerung hatte, desgleichen ihre Augen. Ihre üppigen Lippen waren in einem Ausdruck von vertrautem Ernst zusammengepreßt, doch ohne die bittere, niedergeschlagene Festigkeit, die er in jenen letzten Jahren in Maryland angenommen hatte. Sie trug zierliche, zu ihren Augen passende Smaragdohrringe, einen weißen Fuchspelz… und ein hellgraues, stilvoll geschnittenes Umstandskleid. Pamela war im fünften oder sechsten Monat schwanger.
    Sie kam zu seinem Tisch, nahm Jeffs Hände in ihre und hielt sie einen langen, stillen Augenblick. Er blickte hinab, sah den schlichten goldenen Ehering.
    »Willkommen zurück«, sagte er, als sie ihm gegenüber Platz nahm. »Du… siehst wundervoll aus.«
    »Danke«, sagte sie zurückhaltend, den Blick auf die Tischplatte gerichtet. Ein Ober kam; sie bestellte ein Glas Weißwein. Das Schweigen hielt an, bis der Wein vor sie gestellt wurde. Sie trank davon, dann begann sie die Cocktailserviette zwischen ihren Fingern zu reiben.
    Jeff erinnerte sich und lächelte. »Hast du vor, sie zu zerreißen?« fragte er leichthin. Pamela blickte auf, erwiderte sein Lächeln. »Vielleicht«, sagte sie.
    »Wann…« begann er, und brach ab.
    »Wann, was? Wann das Replay begonnen hat, oder wann ich niederkomme?«
    »Beides, nehme ich an. Womit du auch anfangen möchtest.« »Ich bin seit zwei Monaten zurück, Jeff.«
    »Ich verstehe.« Diesmal wandte er sich ab, starrte auf das goldene Teegebäck vor den Satinvorhängen.
    Pamela griff über den Tisch, berührte seinen Arm. »Ich konnte mich nicht dazu überwinden anzurufen, verstehst du? Nicht nur wegen der Differenzen, die wir letztesmal hatten, sondern… deswegen. Es war ein gewaltiger emotionaler Schock für mich.«
    Er entspannte sich, sah ihr wieder in die Augen. »Tut mir leid«, sagte er. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich war in einem Laden für Kinderbekleidung in New Rochelle. Babysachen kaufen. Mein kleiner Sohn, Christopher – er ist drei – war mit mir. Und dann fühlte ich meinen Bauch, und ich wußte Bescheid, und… ich brach einfach zusammen. Ich fing an zu schluchzen, und das machte Christopher natürlich angst. Er begann zu weinen und ›Mammi, Mammi‹ zu rufen…«
    Pamelas Stimme brach, und sie tupfte sich die Augen mit der Serviette ab. Jeff nahm ihre Hand, streichelte sie, bis sie die Fassung wiedererlangt hatte.
    »Das ist Kimberly, mit der ich schwanger

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