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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Geschichte von Starsea, vom gemeinsamen Band liebevoller Hoffnung, das die intelligenten Wesen der Erde, des Meeres, der Sterne miteinander verband… und des katastrophalen Verlustes, der schließlich zum von Trauer überschatteten ersten vollständigen Kontakt der Menschheit mit ihren Meeresgeschwistern führte.
    Zu Anfang zappelten die Kinder ein wenig herum, doch als die Erzählung voranschritt, lauschten sie mit zunehmender Faszination, während ihre Mutter mit Worten den Film nacherschuf, der ihr einmal weltweite Anerkennung eingetragen und sie mit Jeff zusammengeführt hatte. Als sie geendet hatte, weinte Kimberly, doch mit einem Schimmer jenseitiger Hingerissenheit in ihren jungen Augen; Christopher hatte das Gesicht zum Fenster abgewandt und sprach lange nicht.
    Kurz vor der Dämmerung brach ein einzelner Sonnenstrahl durch die Wolken, und Jeff und Pamela stellten sich auf die Veranda, um ihn langsam verblassen zu sehen. Die Kinder zogen es vor, drinnen zu bleiben; Kimberly hatte sich einige von Pamelas Wasserfarben ausgeborgt und malte Bilder mit Sternen und Delphinen, während Christopher in eins von John Lillys Büchern vertieft war.
    Das veränderliche Licht spielte lebhaft über die regennasse Wiese, und die Milliarden von Tropfen, die an dem frisch geschnittenen Gras aufgereiht waren, schimmerten wie unirdische Juwelen in einem Feld aus grünem Feuer. Jeff stand ruhig hinter Pamela, die Arme um ihre Hüfte gelegt, ihr Haar an seiner Wange. Kurz bevor das Licht versiegte, flüsterte er ihr etwas ins Ohr, eine Zeile von Blake: »›Willst du die Welt erkennen in einem Sandkorn‹«, murmelte er, »›und den Himmel in einer wilden Blume.‹«
    Sie preßte ihre Hände an seine, vervollständigte leise das Zitat: »›Umfasse die Unendlichkeit mit deiner hohlen Hand‹«, sagte sie, »›und Ewigkeit in einer Stunde.‹«

    Das Schleppflugzeug rollte in Position, und als es mit laufendem Motor zum Halten gekommen war, rannte der Streckenjunge vor, um das achtzig Meter lange Nylonseil des Segelflugzeugs am Schwanz der voraus wartenden Cessna einzuhaken.
    »Christopher, willst du die Kontrollen für mich checken?« sagte Jeff zu dem Jungen, der vor ihm im Sitz des Copiloten saß.
    »Klar doch«, antwortete Pamelas Sohn in feierlichem Tonfall, voller Stolz darüber, an den Vorbereitungen teilzuhaben, anstatt einfach nur mitzufliegen. Der Junge schlackerte mit dem Steuerknüppel nach rechts und links, und die Querruder an jeder Tragflügelspitze reagierten; dann drückte er den Knüppel vor und zurück, und Jeff drehte sich herum und sah, daß sich das Höhenruder am Schwanz des Flugzeugs vorschriftsmäßig auf und ab bewegte, gefolgt vom Tanzen des Seitenruders, als Christopher auf die Pedale trat. Alle Kontrollen schienen gut zu funktionieren, und Jeff lächelte beifällig.
    Das Schleppflugzeug vor ihnen begann sich zentimeterweise zu bewegen, straffte langsam das Seil. Der Pilot fragte durch ein Wackeln des Seitenruders an, ob sie soweit seien, und Jeff antwortete mit einer entsprechenden Rechts-Links-Bewegung seines Seitenruders. Die Cessna fuhr die Rollbahn entlang, das Segelflugzeug hinter sich herziehend. Der Tragflächenjunge rannte heben ihnen her, indem er den Segler in der Horizontalen und in Windrichtung hielt. Jeff behielt die Schleppmaschine im Blick, wobei er die Neigung seiner Tragflächen nach der Horizontlinie vor ihm schätzte. Sie gewannen an Geschwindigkeit, der Junge vom Bodenpersonal fiel zurück, und Jeff gab den Steuerknüppel ein wenig nach; sie waren in der Luft.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Jeff langsame Wirbel wattiger weißer Wolken in der Nähe des Bergsockels vor ihnen. Ein gutes Zeichen; es bedeutete, daß sich bereits Thermik in der instabilen Feuchtluft entwickelte. Aber noch war keine Zeit, sich darum zu kümmern; er starrte intensiv auf das Schleppflugzeug und die Leine, hielt das Nylonseil unnachgiebig straff und flog eine sanfte Wende, wenn die Cessna eine flog.
    Sie erreichten die gewünschte Höhe, dreitausend Fuß über den niedrigeren Berghängen. Jeff zog den Freigabeknopf, wartete einen Moment lang, bis er das lose Seil wie ein Gummiband vorwärtsschnellen sah, dann ging er in eine Steigkurve nach rechts, während das Schleppflugzeug nach unten links abschwenkte. Der Motor der Cessna verstummte, als sie zu dem kleinen Flugplatz zurückkehrte, von dem sie gestartet waren, und bald gab es kein anderes Geräusch mehr als das sanfte Rauschen der Luft an der

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