Grimwood, Ken - Replay
Zeitlang.«
»Eine Zeitlang«, stimmte er zu, und sie machten sich auf den Weg Richtung Boulevard Michel, um ein Taxi aufzutreiben.
Im Wohnzimmer von Jeffs Apartment in der Avenue Foch angelangt, füllte Mireille eine kleine Pfeife mit krümeligem braunen Haschisch und einer entsprechenden Menge Opium. Sie setzte sich neben ihn auf den Orientteppich, entzündete die kräftige Mischung und reichte ihm die Pfeife. Er inhalierte tief, zündete sie neu an, nachdem sie ausgegangen war.
Jeff hatte ab und zu einen Joint geraucht, hauptsächlich in seinem ersten Leben, aber niemals war dabei eine so tiefe glückselige Ruhe über ihn gekommen wie dieses Mal. Es war so, wie Maulraux die Opiumerfahrung beschrieben hatte, ›als würde man auf großen, unbewegten Schwingen fortgetragen‹ doch das Haschisch hielt seinen Geist aktiv und offen, hinderte ihn daran, vollständig in Träume abzugleiten.
Mireille legte sich auf dem Teppich zurück, wobei ihr grünes Seidenkleid über die Schenkel hochrutschte. Der Regen trommelte in beharrlichem Rhythmus gegen das Fenster, und sie schwang ihren Kopf zu dem Geräusch rhythmisch im Kreis, während ihr das glänzende rostbraune Haar einmal über das Gesicht fiel, dann wieder über die nackten Schultern. Jeff streichelte ihre Wade, dann die Innenseite des Schenkels, und sie gab ein leises Murmeln der Ergebung und des Verlangens von sich. Er beugte sich vor, öffnete das Vorderteil ihres Kleids, ließ den weichen Stoff von ihren mädchenhaften Brüsten gleiten.
Dort auf dem Boden benutzten sie wortlos, fast wütend, gegenseitig ihre Körper. Als sie fertig waren, füllte Mireille eine weitere Pfeife mit dem opiumvermischten Hasch, und sie rauchten sie im Schlafzimmer. Diesmal liebten sie sich schläfrig unter der daunengefüllten Decke, schlangen sie ihre Beine und Arme in frischgewonnener Ungezwungenheit umeinander; und später, als die Glocken von Saint-Honoré d’Eylau zur Frühmesse riefen, schwang Mireille sich ein weiteres Mal auf ihn, ritt ihn in spielerischer Lust mit ihren schlanken Hüften.
Sharla sperrte im frühen Morgengrauen die Tür zum Apartment auf. »Morgen«, sagte sie, als sie die Schlafzimmertür öffnete; sie sah mitgenommen aus. »Wollt ihr beiden einen Kaffee?«
Mireille setzte sich im Bett auf, schüttelte ihr zerzaustes Haar. »Vielleicht mit einem bißchen Cognac?«
Sharla zog ihr zerknittertes Kleid aus, fischte im Schrank nach einem Morgenmantel. »Klingt gar nicht schlecht«, sagte sie. »Für dich das gleiche, Jeff?«
Er blinzelte, rieb sich den Drogenschleier aus den Augen. »Yeah, glaub schon.« Mireille stand auf und tappte zwanglos ins Bad, um zu duschen. Als Sharla mit dem Frühstückstablett zurückkam, saß der kleine Rotschopf immer noch nackt auf der Bettkante und trocknete sich das Haar. Während sie ihren Kaffee mit einem Schuß Cognac tranken, unterhielten sich die beiden Frauen angeregt über ein neues Geschäft für Damenwäsche in der Rue de Rivoli.
Kurz nach neun sagte Mireille, sie müsse nach Hause gehen und sich umziehen; sie wolle sich mit einem anderen Freund zum Brunch treffen und nicht in ihrem Kleid von letzter Nacht im Café erscheinen. Sie küßte Jeff zum Abschied, umarmte Sharla rasch, und war verschwunden.
Sobald Mireille gegangen war, räumte Sharla die Kaffeetassen vom Bett, zog die Decke zurück und fuhr mit ihrer warmen Zunge Jeffs Bauch hinab. Er war schlaff, als sie ihn in den Mund nahm, doch bei ihrer Zuwendung war es unvermeidlich, er wurde wieder steif.
Jeff fragte Sharla nie danach, wo sie die ganze Nacht gewesen war; es war auch gar nicht wichtig.
Das Mittelmeer schwappte sanft an den kiesbestreuten Strand, seine ruhigen Wellen ein Flüstern der Ewigkeit, der Beständigkeit. Der Geruch eines frischen Topfes Bouillabaisse zog von einem der nahegelegenen Cafés heran. Jeff wurde allmählich hungrig; sobald die Mädchen mit Schwimmen fertig waren, würde er vorschlagen, zu Mittag zu essen.
Anfang Juli war das Wetter für etwa eine Woche umgeschlagen, und sie waren zusammen mit Jean-Claude und Mireille und dem Rest der Clique mit dem Mistral nach Süden gefahren. Sie waren alle betrunken gewesen, als der Zug Toulon erreichte, wo sie sich alle acht lärmend in zwei Taxis quetschten, um die siebzig Kilometer nach St. Tropez zu fahren.
Das kleine Fischerdorf hatte in den letzten sechs Jahren, seit Vadim und die Bardot es entdeckt und als jugendliche Alternative zu den gesetzteren, vom Geldadel beanspruchten
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