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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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zusammengelebt hatte.
    »Hallo, du«, sagte er, ihr breites Lächeln erwidernd. »Lust zum Segeln?«
    Sie lachte, ein volltönendes, kehliges Lachen voll reifer Ironie und Weltklugheit. »Mutter, Vater«, sagte sie, »das ist mein lieber Freund Jeff Winston. Ich glaube, ihr kennt euch schon.«
    »Wie kommt es, daß du dich plötzlich entschlossen hast, diesen… Mann nun doch zu kennen?« Jeff sah, daß ihr Vater die drastische Veränderung in Pamelas Stimme und Verhalten ebenfalls bemerkt hatte und über ihre unerklärliche nächtliche Verwandlung in eine Erwachsene in höchstem Maße beunruhigt war.
    »Ich glaube, meine Erinnerungen müssen letztes Jahr ein paar Lücken gehabt haben. Also, ihr habt mir versprochen, wir könnten eine Stunde miteinander allein sein. Würde es euch etwas ausmachen, wenn wir damit anfangen, bitte?«
    »Versuch nicht, das Haus zu verlassen.« Ihr Vater blickte sie finster an. »Verlaßt nicht einmal das Wohnzimmer.«
    Mrs. Phillips erhob sich widerwillig von ihrem Platz neben ihrer Tochter. »Dein Vater und ich sind im Arbeitszimmer, wenn du uns brauchst, Pam.«
    »Danke, Mutter. Alles in Ordnung, das verspreche ich euch.«
    Ihre Eltern verließen den Raum, und Jeff schloß Pamela in die Arme, drückte sie an sich, so fest er konnte, ohne ihr den Atem abzuschnüren. »Mein Gott«, krächzte er an ihrem Ohr. »Wo bist du gewesen? Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie und trat zurück, um ihn anzusehen. »Ich starb in dem Haus auf Mallorca genau zu dem Zeitpunkt, den ich erwartet hatte, am achtzehnten. Meine Wiederholung fing erst heute morgen an; ich war verblüfft, als ich herausfand, welches Jahr es war.« »Ich bin auch zu spät aufgetaucht«, sagte Jeff, »aber nur runde drei Monate. Ich habe über ein Jahr auf dich gewartet.«
    Sie berührte sein Gesicht, schenkte ihm einen Blick voll zärtlichen Mitgefühls. »Ich weiß«, sagte sie. »Meine Eltern erzählten mir, was letzten Sommer passiert ist.«
    »Dann erinnerst du dich nicht mehr? Nein, natürlich nicht.«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Meine einzigen Erinnerungen an diese Zeit stammen aus meinem ersten Leben und den darauffolgenden Replays. Aus meiner Perspektive habe ich dich erst vor zwölf Tagen noch gesehen, am Dock von Puerto de Andraitx.«
    »Die Miniatur«, sagte er mit einem warmen Lächeln. »Sie war vollkommen. Ich wünschte, ich hätte sie behalten können.«
    »Ich bin sicher, das hast du«, sagte sie ruhig. »Dort, wo es am meisten zählt.«
    Jeff nickte, umarmte sie erneut. »Und… wie hast du mich in Boston gefunden?«
    »Ich rief deine Eltern an. Sie schienen mich zu kennen – zumindest vage.«
    »Als ich beim erstenmal hierherkam, hab’ ich ihnen erzählt, ich würde auf der Schule ein Mädchen aus Connecticut kennen.«
    »Mein Gott, Jeff, es muß schrecklich gewesen sein, als ich dich nicht wiedererkannte.«
    »Das war es. Aber jetzt, wo du wieder da bist, bin ich dankbar, einen Eindruck davon bekommen zu haben, wie du mit vierzehn wirklich warst.«
    Sie lächelte. »Ich wette, ich fand dich süß, wer immer du warst. Wirklich, ich bin ein bißchen überrascht, daß ich nicht gelogen und meinen Eltern gesagt habe, ich würde dich kennen.«
    »Ich hab’ dich letzten März angerufen. Du sagtest, du hieltest mich für ›seltsam‹… aber du klangst irgendwie interessiert.«
    »Das war ich bestimmt auch.«
    »Pam?« rief ihr Vater aus der Diele. »Alles in Ordnung da drinnen?«
    »Alles klar«, antwortete sie.
    »Du hast noch fünfundvierzig Minuten«, erinnerte er sie und verschwand wieder in den Hinterzimmern des Hauses.
    »Das wird wirklich ein Problem werden«, sagte Jeff und runzelte besorgt die Stirn. »Rechtlich gesehen bist du eine Minderjährige; dein Vater sprach davon, ein Unterlassungsurteil zu erwirken, um zu verhindern, daß ich mich mit dir treffe.«
    »Ich weiß«, sagte sie kläglich. »Das ist teilweise mein Fehler. Heute nachmittag hatten wir einen Mordskrach, nachdem ich ihnen gesagt hatte, ich würde einen Anruf oder deinen Besuch erwarten. Ich hatte keine Ahnung, daß sie von dir schon früher gehört hatten; mein Vater ging an die Decke, als ich deinen Namen erwähnte, und ich fürchte, ich habe mich ebenfalls nicht besonders gut aufgeführt. Sie haben in diesem Alter noch nie eine solche Sprache aus meinem Mund gehört, abgesehen von meiner zweiten Wiederholung, als ich aufsässig wurde. Und daran erinnern sie sich natürlich nicht.«
    »Glaubst du, es ist ihm

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