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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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genauen Einzelheiten
erwähnen."
     
Benedict nickte und lächelte. "Sie werden im Augenblick beschattet?"
    "0
ja. Ich stehe seit Anfang Februar unter Beobachtung; damals war ich noch in
Yale."
    "Ist
Ihr Leben in Gefahr?"
    Kyle
überlegte einen Augenblick. "Ja, ich denke schon." Die
unbeantworteten Fragen standen zwischen ihnen, und Benedicts Neugier gewann die
Oberhand. Er zog eine Schublade auf und entnahm ihr drei zusammengeheftete
Seiten, die er rasch überflog, kurz mit dem Füller korrigierte und Kyle
zuschob. "Das ist ein Vertrag über Dienstleistungen eines
Rechtsanwalts."
     
      
Kyle las ihn in aller Eile durch. Der erste Honorarvorschuss war auf
fünftausend reduziert, der Stundensatz halbiert worden - von achthundert auf
vierhundert Dollar. Kyle hatte sich erst kürzlich an den Gedanken gewöhnt, dass
er vierhundert Dollar pro Stunde berechnete. Jetzt war er der Mandant, der
dieses Honorar bezahlte. Er unterschrieb mit seinem Namen. "Danke."
      
Benedict nahm den Umschlag und legte ihn in die Schublade. "Wo sollen wir
anfangen?", fragte er.
      
Kyle ließ sich tiefer in seinen Stuhl sinken. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Er
wusste nicht recht, ob der Alptraum vor dem Ende stand oder ob er sich immer
tiefer hineinritt, aber die Tatsache, dass er mit jemandem sprechen konnte, war
unglaublich tröstlich.
      
Er schloss die Augen. "Ich weiß nicht. Die Geschichte ist endlos."
    "Wer
beschattet Sie? Regierungsbeamte?"
    "Nein.
Kriminelle. Welche, die ihr Handwerk verstehen. Und ich habe keine Ahnung, wer
sie sind."
    "Warum
beginnen wir nicht mit dem Anfang?"
    "Einverstanden.
"
      
Kyle fing mit Elaine an, der Party, dem Vergewaltigungsvorwurf, den Ermittlungen.
Dann kam er zu Wright und dessen Leuten, der Erpressung, dem Video und seiner
geheimen Mission, bei Scully & Pershing Dokumente zu entwenden. Er zückte
eine Akte und breitete die Fotos von Wright sowie die Phantombilder von Nigel
und den beiden Beschattern aus.
    "Bennie
Wright ist nur ein Deckname. Der Kerl hat wahrscheinlich zwanzig verschiedene
Namen. Er spricht mit leichtem Akzent, vermutlich osteuropäisch. Aber das ist
geraten." Benedict musterte das Foto von Wright.
     "Gibt
es eine Möglichkeit, ihn zu identifizieren?", fragte Kyle.
    "Keine
Ahnung. Wissen Sie, wo er sich aufhält?"
    "Hier
in New York. Ich habe ihn am Samstag gesehen und treffe ihn morgen wieder. Ich
bin der Maulwurf. Er ist mein Auftraggeber. "
    "Erzählen
Sie mir mehr."
     
Kyle holte eine weitere Akte heraus und schilderte in groben Zügen den Krieg
zwischen Trylon und Bartin, wobei er sich auf die Fakten beschränkte, die
bereits allgemein bekannt waren. Roy Benedict war sein Anwalt und unterlag der
Schweigepflicht, aber Kyle war ebenfalls Anwalt und seinen Mandanten gegenüber
zu Stillschweigen verpflichtet. "Es ist der größte Pentagon-Auftrag aller
Zeiten und damit vermutlich auch die größte Klage, die jemals anhängig
war."
     
Benedict verbrachte ein paar Minuten damit, die Artikel zu überfliegen.
"Ich habe davon gehört", sagte er dann. "Reden Sie weiter."
    Kyle
beschrieb die Überwachungs- und Abhörmaßnahmen, und Benedict vergaß Trylon und
Bartin. "Illegale Abhöraktionen werden laut Bundesgesetz mit fünf Jahren
bestraft."
    "Das
ist noch gar nichts. Wie wäre es mit Mord?"
    "Wer
wurde ermordet?"
     
Kyle schilderte im Eildurchgang Joeys Rolle sowie Baxters Überraschungsauftritt
und seinen Wunsch nach Versöhnung. Dann gab er Benedict ein Dutzend
Zeitungsartikel, die sich mit der scheinbar zufälligen Erschießung von Baxter
Tate befassten.
    "Das
war in den Nachrichten", meinte Benedict.
    "Letzten
Mittwoch war ich Sargträger bei seiner Beerdigung", sagte Kyle.
    "Mein
Beileid."
    "Danke.
Die Polizei hat keine Ahnung. Ich bin mir sicher, dass Wright den Mord in
Auftrag gegeben hat, aber die Killer sind abgetaucht."
    "Warum
sollte dieser Wright Baxter Tate ermorden lassen?" Benedict machte sich
hektisch Notizen, warf immer wieder einen Blick auf das Gesicht von Bennie Wright
und blätterte in der Akte, aber die meiste Zeit schüttelte er verwirrt und
ungläubig den Kopf.
     "Er
hatte keine Wahl", erwiderte Kyle. "Falls Baxter in seinem Übereifer
Elaine gegenüber ein Geständnis abgelegt hätte, was sehr wahrscheinlich schien,
hätte das eine unkontrollierbare Kette von Ereignissen ausgelöst. Elaine wäre
ausgerastet und hätte die ganze Vergewaltigungsgeschichte wieder ausgepackt.
Ich wäre zusammen mit Joey und Alan Strock zurück nach Pittsburgh

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