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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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Pershing einen Vertrag unterschreiben und empfand es als seine
moralische Pflicht, dieses Geschäftsgeheimnis zu bewahren. Angesichts dessen,
was er vor sich hatte, war das albern, aber im Augenblick war seine Karriere
noch unbefleckt, und er kam sich unglaublich integer vor.
     
Joeys erste Reaktion war ein halbherziger Versuch, jeglichen Kontakt zu Elaine
abzustreiten, doch Kyle winkte ab. "Du bist auf dem Video zu sehen",
sagte er so mitfühlend wie möglich. "Du hast Sex mit einem Mädchen, das
vermutlich zwischendurch immer wieder bewusstlos ist. In unserer Wohnung.
Baxter ist zuerst dran, dann du. Ich habe das Ganze auf einem 12-Zoll-Laptop
gesehen. Wenn das jemals in einem Gerichtssaal gezeigt wird, dann auf einem
großen Bildschirm, einem riesigen. Es wird wie im Kino sein, große Bilder,
verstärkter Sound, so dass keiner im Saal, schon gar nicht die Geschworenen,
irgendeinen Zweifel daran haben kann, dass du das bist. Es tut mir leid, Joey,
aber du bist da drauf."
    "Ganz
nackt?"
    "Splitterfasernackt.
Weißt du das nicht mehr?"
     "Es
ist fünf Jahre her, Kyle. Ich habe hart daran gearbeitet, es zu
vergessen."
    "Weißt
du es wirklich nicht mehr?"
     
Mit großem Widerstreben sagte Joey: "Doch, schon, aber es war keine
Vergewaltigung. Mann, das mit dem Sex war ihre Idee."
    "Auf
dem Video sieht es nicht unbedingt so aus."
    "Na
ja, auf dem Video fehlen ein paar wichtige Details. Erstens, als die Polizei an
dem Abend auftauchte, haben sich alle aus dem Staub gemacht. Baxter und ich
haben uns schleunigst nach nebenan in Thelos Wohnung verzogen, wo eine kleinere
und ruhigere Party stattfand. Elaine war auch da, wie üblich zugedröhnt und in
bester Feierlaune. Wir hingen ein paar Minuten rum und warteten, bis die
Polizei wieder weg war, dann sagte Elaine zu mir, sie wolle gehen, zurück zu
uns in die Wohnung, zu einer >Session<, wie sie es nannte. Mit Baxter und
mir. So war sie, Kyle, immer auf Beute aus. Sie war von allen in Duquesne am
leichtesten flachzulegen. Das wussten alle. Sie war sehr süß und sehr leicht zu
haben."
    "Daran
erinnere ich mich gut."
    "Ich
habe kein anderes Mädchen kennengelernt, das so mannstoll war und so aggressiv
ranging. Deshalb waren wir auch alle fassungslos, als sie mit Vergewaltigung
anfing."
    "Deshalb
hat die Polizei auch das Interesse verloren."
    "Genau.
Es gibt da außerdem noch ein kleines Detail, das nicht auf dem Video ist. In
der Nacht vor der Party bist du doch mit Alan und ein paar anderen zu einem
Pirates-Spiel gegangen, richtig?"
    "Ja."
    "Elaine
war mal wieder da, das war ja nicht ungewöhnlich.
    Und
da hatten wir einen flotten Dreier. Ich, Baxter und Elaine. Dann -
vierundzwanzig Stunden später, dieselbe Wohnung, dieselben Typen, alles
identisch - säuft sie sich ins Koma, wacht auf und beschließt, sie sei
vergewaltigt worden."
    "An
die Geschichte kann ich mich gar nicht erinnern."
    "War
ja auch nicht erwähnenswert, bis sie von Vergewaltigung anfing. Baxter und ich
hatten besprochen, darüber Stillschweigen zu bewahren, weil sie sonst
vielleicht auf die Idee käme, wir hätten sie zweimal vergewaltigt. Also
behielten wir das für uns. Erst als die Polizei anfing, uns auszuquetschen,
erzählten wir es. Daraufhin haben sie ihre Sachen genommen und sind gegangen.
Für sie war der Fall abgeschlossen. Eine Vergewaltigung hat nicht
stattgefunden."
     
Eine kleine Schildkröte unterbrach ihren Weg durch das Wasser an einem Stück
Holz und schien zu ihnen hochzublicken. Sie schauten sie an und sagten eine
ganze Weile nichts.
    "Wissen
Baxter und Alan davon?", wollte Joey schließlich wissen.
    "Nein,
noch nicht. Es war für mich schon schwer genug, es
    dir
zu sagen."
    "Schönen
Dank auch."
    "Es
tut mir leid. Ich brauche einen Freund."
    "Um
was zu tun?"
     "Das
weiß ich nicht. Im Moment brauche ich einfach jemand, mit dem ich reden
kann."
    "Was
wollen diese Typen von dir?"
     "Ganz
einfach. Der Plan ist, dass ich als Maulwurf in meine Kanzlei eingeschleust
werde, damit ich dort alle möglichen Geheiminformationen über einen bestimmten
Fall sammle, mit deren Hilfe die gegnerische Seite gewinnen kann."
    "Klar,
ganz einfach. Was passiert, wenn du erwischt wirst?"
    "Entzug
der Zulassung, Anklage, Verurteilung, fünf Jahre Knast, und zwar im Staats- und
nicht im Bundesgefängnis."
    "Mehr
nicht?"
     "Na
ja, finanzieller Bankrott, ruinierter Ruf ... mir würden da schon noch ein paar
Dinge einfallen."
    "Du
brauchst mehr als einen Freund."
      
Die Schildkröte kroch auf das

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