Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
sein Sohn Vilak, der Händler, belohnt seine Diener nicht“, raunte Trojus Grogarda zu, der ebenfalls erkannt zu haben schien, wie viel der Stein wert sein würde. „Und das, obwohl du noch nicht einmal die Aufgabe unseres Gottes erfüllt hast, geschweige denn sie kennst. Nur für den guten Willen.“ Grogarda musste grinsen. Ja, wenn man es so sah, durfte man sich noch auf einiges freuen.
Grogarda und seine Männer wurden bis zum Ausgang eskortiert und die Wache erklärte ihnen, dass sie bei der Wache am Eingang vorgemerkt wären und auf Anfrage hin am Abend zu Meister Tolshai geführt würden. Bis dahin stünde es ihnen frei zu tun und zu lassen, was sie wollten. Daraufhin machte er erneut auf dem Absatz kehrt und war verschwunden.
„Etwas kurz angebunden, aber recht pflichtbewusst“, merkte Trojus an. „Sicher Tolshais rechte Hand. Oder zumindest eine seiner rechten Hände.“ Grogarda nickte. Der Mann hatte gewirkt wie ein guter Gehilfe. „Sehen wir mal, was wir so über diesen Ort herausfinden.“
Er wandte sich die Straße hinunter, gefolgt von Trojus und den anderen, auf der Suche nach einer Schenke. Grogarda wusste, wenn man etwas über eine Stadt lernen wollte, musste man oft nur eine Schenke besuchen. Am besten eine, die sowohl von Halsabschneidern als auch von den einfachen Leuten besucht wurde. Nicht zu teuer, er brauchte eine Schenke, in der die Leute gerne aus Zeitvertreib redeten.
Bald wurde er fündig, beim „Betrunkenen Bären“. Das Schild war weithin gut sichtbar, ein Bär, der ein Weinfass umarmte. Es hing an einer Eisenstange in die breite Gasse hinein. Die Schenke wirkte nicht schäbig, auch wenn der Fachwerkputz sicher einmal eine andere Farbe als ein dreckiges Braun gehabt hatte.
Innen hatte die Taverne einen gewissen Charme, wie Grogarda fand. Es gab viele Nischen, in die man schlecht hineinsehen konnte. Dazu eine obere Etage, eine Galerie mit vielen Türen. Die dahinter befindlichen Räume konnten alle separat gemietet werden.
„Nun, was sagt du?“, fragte Grogarda, als er sich mit Trojus an die Theke stellte. Drengir und Einar stellten sich etwas abseits hin, um im Notfall eingreifen zu können.
Einige Männer verschiedenen Alters standen dort. Trojus nickte zu dem Mann links von ihnen. Grogarda folgte seinem Blick und sah, dass dieser unter seinem Mantelüberwurf ein schwarzrotes Oberteil trug. Ein Mann der Stadtwache.
Er schien leicht angeheitert, doch noch keinesfalls betrunken.
„Redselig und doch nüchtern genug, um verständlich zu sein“, flüsterte Trojus. Grogarda nickte.
„Guten Tag, der Herr, darf ich Euch ein Angebot machen?“, fragte Grogarda überschwänglich freundlich an den Fremden gewandt.
„Was für eines?“, fragte dieser.
„Nennt mich Grogarda, ich bin noch nicht allzu lange in dieser herrlichen Stadt und interessiere mich sehr dafür. Könnt Ihr mir nicht ein wenig erzählen? Ihr seht vertrauenerweckend aus und ich will ungerne etwas tun oder irgendwo auftauchen, wo es mir Ärger bringen würde“, erklärte Grogarda. An den Wirt gewandt fügte er hinzu: „Guter Mann! Drei Bier, wenn ich bitten darf.“
Die Stadtwache lächelte. „Telljehn, nennt mich Telljehn. Ihr habt Euch wirklich den Richtigen ausgesucht, um etwas über unser bezauberndes Emgad zu erfahren“, erklärte dieser. „Was wollt Ihr wissen?“
„Zuallererst, was hat es mit diesen Biestern auf sich? Ich durfte sehen, wie die Stadtwache eines zur Strecke brachte und möchte ungerne Bekanntschaft mit einem machen. Wann greifen sie an, wann sollte man nicht rausgehen? Wieso greifen sie an?“
„Unterschiedlich, meist aus Rache, glaube ich, weil wir im Hraga-Gebirge schürfen. Dort haben sie einige Nester. Andere sagen, dass sie beim Schürfen gar nicht gestört würden, sondern dass ein böser Magier uns vertreiben will. Er sei es leid, mit uns die Steine zu teilen. Glaube ich aber nicht, mein Vetter mütterlicherseits arbeitet in der Mine. Er hat nie irgendeinen Magier gesehen, da draußen könnte ohnehin nichts lange überleben, außer diesen Biestern. Wie dem auch sei, es ist nicht zu verhindern, dass sie angreifen. Sie kommen, wir töten sie, Ende der Geschichte“, erklärte Telljehn. „Es ist viel leichter geworden sie zu töten, seitdem wir nun mehr Shogras haben.“
„Seit wann kämpft ihr schon gegen sie?“, fragte Grogarda.
Telljehn legte eine Hand ans Kinn und schloss kurz die Augen. „Schon immer“, erklärte er dann. „Mein Urgroßvater hat bereits
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