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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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verschieben müssen.«
    »Wir verschieben den Angriff auf Sluis Van nicht«, widersprach Thrawn heftig. »Dort beginnt unser Endsieg über die Rebellion, und ich werde einen derart komplexen und weitreichenden Plan nicht ändern.« Er wies auf die Flammenskulpturen. »Die sluisische Kunst verrät, daß diese Rasse einem zweihundertjährigen Lebenszyklus unterworfen ist, und ich will sie an ihrem Tiefpunkt schlagen. Sobald die Truppen und das Material abgesetzt sind, brechen wir zu unserem Rendezvous mit der Gnadenlos und dem Tarnfeldtest auf. Wenn sich Skywalker tatsächlich auf Myrkr befindet, sollten drei Schwadronen Sturmtruppen genügen, um mit ihm fertig zu werden.«
    Seine Augen bohrten sich in Pellaeons Gesicht. »Und mit Karrde«, fügte er leise hinzu, »sollte er sich als Verräter erweisen.«
     
    Die letzten dunkelblauen Flecken in den kleinen Lücken des Blätterdachs waren verblaßt und hatten tiefer Finsternis Platz gemacht. Mara drehte die Lampe des Überlebenspacks herunter, stellte es ab und sank erleichtert neben einem mächtigen Baumstumpf zu Boden. Ihr rechter Knöchel, den sie sich beim Absturz verstaucht hatte, begann wieder zu schmerzen, und es tat gut, sich ausruhen zu können.
    Skywalker hatte sich bereits ein paar Meter weiter auf der anderen Seite der Lampe hingelegt; sein Kopf ruhte auf seiner zusammengerollten Montur, sein treuer Droide stand an seiner Seite. Sie fragte sich, ob er ihre Verstauchung bemerkt hatte, verdrängte dann aber den Gedanken als irrelevant. Sie hatte schon schlimmere Verletzungen erlitten, ohne sich von ihnen behindern zu lassen.
    »Erinnert mich an Endor«, sagte Skywalker leise, als Mara ihren Lichtstab und ihren Blaster griffbereit in den Schoß legte. »In der Nacht scheint jeder Wald lebendig zu werden.«
    »Oh, und ob er lebendig ist«, knurrte Mara. »Viele der einheimischen Tiere sind Nachtwesen. Die Vornskr eingeschlossen.«
    »Merkwürdig«, murmelte er. »Karrdes zahme Vornskr waren auch am Nachmittag munter.«
    Sie sah zu ihm hinüber, leicht überrascht, daß er es bemerkt hatte. »Selbst in der Wildnis sind sie gelegentlich auch am Tag aktiv. Ich nenne sie Nachtwesen, weil sie hauptsächlich nachts jagen.«
    Skywalker dachte einen Moment darüber nach. »Vielleicht sollten wir dann nachts marschieren«, schlug er vor. »Sie werden uns ohnehin jagen – zumindest sind wir dann wach und bereit, wenn sie auf Beutefang gehen.«
    Mara schüttelte den Kopf. »Das würde mehr schaden als nutzen. Wir müssen das Terrain vor uns erkennen können, um nicht in eine Sackgasse zu geraten. Außerdem ist dieser Wald von kleinen Lichtungen übersät.«
    »Wo ein Lichtstab von einem Orbitalen Schiff aus deutlich zu sehen ist«, vermutete er. »Ja. Sie scheinen eine Menge über diesen Planeten zu wissen.«
    »Um das zu sehen, ist mehr als nur ein aufmerksamer Pilot nötig, der den Wald überfliegt«, grollte sie. Aber er hatte recht, sagte sie sich, als sie sich gegen den Baumstumpf lehnte. Lerne deine Umgebung kennen, war die erste Regel, die man ihr eingebleut hatte… und sofort nach ihrer Aufnahme in Karrdes Organisation hatte sie genau das getan. Sie hatte die Luftaufnahmen des Waldes und seiner Umgebung studiert; hatte sowohl bei Tag als auch bei Nacht lange Wanderungen unternommen, um sich mit den Geräuschen und Gerüchen vertraut zu machen; hatte mehrere Vornskr und andere Raubtiere aufgespürt und erlegt, um herauszufinden, wie man sie am schnellsten töten konnte; hatte sogar einen von Karrdes Mitarbeitern dazu gebracht, eine Unzahl einheimischer Gewächse auf ihre Eßbarkeit hin zu untersuchen. Sie kannte die Siedler, die außerhalb des Waldes lebten, die lokale Politik, und sie hatte an einem geheimen Ort, zu dem sie jederzeit Zugang hatte, einen Teil ihres Geldes versteckt.
    Mehr als jeder andere in Karrdes Organisation war sie in der Lage, außerhalb der Basis zu überleben. Warum also versuchte sie so verzweifelt, ins Hauptquartier zurückzukehren?
    Es war nicht wegen Karrde – soviel stand fest. Alles, was er für sie getan hatte – ihren Job, ihre Stellung, ihre Beförderung –, hatte sie ihm mehr als genug mit harter Arbeit und treuen Diensten zurückgezahlt. Welche Geschichte er heute nachmittag auch immer erfunden hatte, um Thrawn den Zwischenfall mit den Blitzjägern zu erklären, sie würde nur dazu dienen, seinen Hals zu retten, nicht ihren; und wenn er sah, daß der Großadmiral sie ihm nicht abkaufte, so stand es ihm frei, noch in dieser

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