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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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weiß, was ich tue«, versicherte sie ihm. »Keine Bange. Ich habe einen Plan. Okay, weiter.«
    Sie eilten weiter, noch schneller diesmal… und während sie gegen Chewbacca geschleudert wurde, erkannte Leia mit leiser Überraschung, daß sie zwar noch immer Furcht hatte, die Todesangst aber von ihr gewichen war. Vielleicht, weil sie aktiv in das Geschehen eingegriffen hatte und ihr Schicksal nun nicht mehr allein in den Händen der Wookies oder der grauhäutigen Fremden oder der Schwerkraft lag. Sie hatte jetzt zumindest teilweise die Kontrolle über das Geschehen.
    Sie kletterten weiter. Leia rollte das Seil aus, und der dunkle Gleiter folgte ihnen in sicherem Abstand. Sie behielt ihn ständig im Auge, denn sie wußte, daß alles von ihrer rechtzeitigen Reaktion abhing. Noch ein kleines Stück…
    Noch etwa drei Meter Seil waren übrig. Hastig knotete sie eine feste Schlinge und spähte zu ihren Verfolgern zurück. »Bereithalten«, sagte sie zu Chewbacca. »Jetzt… stop.«
    Chewbacca blieb stehen. Leia zündete unter dem Rücken des Wookies ihr Lichtschwert, schob es in die Schlinge und ließ es los.
    Und wie ein gleißender Blitz flog es in einer weitausholenden Pendelbewegung durch die Nacht, erreichte den tiefsten Punkt und stieg wieder in die Höhe – und durchbohrte die Unterseite des Gleiters.
    In einer spektakulären Entladung zerstörte das Lichtschwert das Repulsoraggregat. Einen Augenblick später stürzte der Gleiter wie ein Stein in die Tiefe, von Flammen umspielt. Er verschwand in den Nebelschwaden des Abgrunds, und für einen Moment waren noch die Flammen zu sehen, bis auch sie erloschen. Nur noch das Lichtschwert pendelte in der Dunkelheit.
    Leia atmete zischend aus. »Laß uns das Lichtschwert holen«, sagte sie zu Chewbacca. »Dann schneiden wir uns den Weg durch den Boden der Stadt. Ich glaube nicht, daß noch mehr Fremde übrig sind.«
    [Und dann direkt zu deinem Schiff?] fragte Ralrra, als sie zu dem Ast kletterten, an den sie das Seil gebunden hatte.
    Leia zögerte, dachte wieder an den Fremden in ihrem Zimmer. Wie er dagestanden und sie mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck angestarrt hatte, so verblüfft oder verzaubert oder entsetzt, daß er nicht einmal Chewbaccas Eindringen bemerkt hatte… »Zurück zum Schiff«, antwortete sie. »Aber nicht direkt.«
     
    Der Fremde saß reglos auf einer niedrigen Bank im winzigen Verhörraum der Polizei. Ein Verband um seinen Kopf war das einzige äußerliche Zeichen, das noch an Chewbaccas Schlag erinnerte. Seine Hände ruhten in seinem Schoß, die Finger waren verschränkt. Man hatte ihm seine Kleidung und seine Ausrüstung abgenommen und ihm ein weites Wookie-Gewand zum Überziehen gegeben. Bei jedem anderen von seiner Größe hätte es vielleicht komisch ausgesehen. Aber nicht bei ihm. Weder die Robe noch seine Reglosigkeit konnten die Aura des Todes verbergen, die ihn wie eine zweite Haut umhüllte. Er war – und würde es wahrscheinlich immer sein – Angehöriger einer gefährlichen und hartnäckigen Gruppe ausgebildeter Mordmaschinen.
    Und er hatte ausdrücklich darum gebeten, mit Leia zu sprechen. Persönlich.
    Chewbacca knurrte einen letzten Einwand. »Mir gefällt es auch nicht«, gestand Leia, während sie den Monitor betrachtete und Mut zu fassen versuchte. »Aber er hat im Haus plötzlich seinen Angriff eingestellt. Ich möchte wissen – ich muß wissen  –, was das alles zu bedeuten hat.«
    Kurz erinnerte sie sich wieder an ihr Gespräch mit Luke am Vorabend der Schlacht um Endor. Seine feste Überzeugung, daß er Darth Vader gegenübertreten mußte, gleichgültig, wieviel Angst sie um ihn hatte. Diese Entscheidung, die ihn fast getötet hätte… und die ihnen am Ende zum Sieg verholfen hatte.
    Aber Luke hatte tief in Vaders Seele noch einen Funken Gutes gespürt. Spürte sie dies auch in diesem nichtmenschlichen Killer? Oder wurde sie nur von morbider Neugier getrieben?
    Oder vielleicht von Mitleid?
    »Du kannst von hier aus alles sehen und hören«, sagte sie zu Chewbacca. Sie gab ihm ihren Blaster und ging zur Tür. Das Lichtschwert ließ sie an ihrem Gürtel, obwohl sie nicht wußte, ob es ihr in diesem winzigen Raum von Nutzen sein würde. »Komm nur herein, wenn es Schwierigkeiten gibt.« Sie holte tief Luft, entriegelte die Tür und drückte auf den Öffner.
    Der Fremde blickte auf, als die Tür zu Seite glitt, und Leia schien es, daß er sich straffte, als sie eintrat. Die Tür schloß sich hinter ihr, und für einen

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