Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Dunkle Macht. Seit fast fünfzig Jahren verschollen. Und nun greifbar nahe...
Plötzlich erregten die Skulpturen doch sein Interesse. Viele sahen irgendwie vertraut aus.
»Es handelt sich dabei um verschiedene Kunstgegenstände, die die Büros der rendilischen Raumschiffswerften und der Flottenplanungsabteilung geschmückt haben, als die Katana entworfen wurde«, beantwortete Thrawn seine unausgesprochene Frage.
»Ich verstehe«, sagte Pellaeon. Er holte tief Luft und kehrte widerwillig in die Wirklichkeit zurück. »Ihnen ist zweifellos bewußt, Sir, wie unwahrscheinlich die Behauptung dieser Jade ist.«
»Gewiß ist sie unwahrscheinlich.« Thrawn richtete seine glühenden Augen auf Pellaeon. »Aber sie ist gleichzeitig wahr.« Er legte einen Schalter um, und ein Teil der Kunstgalerie verschwand. »Sehen Sie.«
Pellaeon drehte sich um. Es war dieselbe Szene, die ihm Thrawn vor ein paar Tagen gezeigt hatte: die drei abtrünnigen Dreadnaughts deckten den Weltraum über New Cov mit Feuer ein, damit die Glücksdame und dieser unidentifizierte Frachter entkommen konnten...
Er atmete scharf ein, von einem plötzlichen Verdacht überwältigt. »Diese Schiffe?«
»Ja«, sagte Thrawn mit grimmiger Befriedigung. »Die Unterschiede zwischen regulären und autopilotgesteuerten Dreadnaughts sind äußerst gering, aber durchaus erkennbar, wenn man weiß, worauf man achten muß.«
Pellaeon sah das Holo stirnrunzelnd an. »Verzeihen Sie, Admiral, aber es ergibt für Karrde keinen Sinn, diesen abtrünnigen Corellianer mit Schiffen zu versorgen.«
»Ich stimme dem zu«, nickte Thrawn. »Offensichtlich hat noch ein anderes Besatzungsmitglied jenes unglückseligen Schmugglerschiffes erkannt, worüber sie gestolpert sind. Wir werden diesen Jemand finden.«
»Haben wir irgendwelche Anhaltspunkte?«
»Ein paar. Laut Jade sind sie nach einem gescheiterten Geschäft vor imperialen Streitkräften geflohen. Dieser Zwischenfall müßte irgendwo gespeichert sein; wir werden die Unterlagen mit allem vergleichen, was wir über Karrdes schillernde Vergangenheit wissen, und sehen, was dabei herauskommt. Jade sagte außerdem, daß sein Schiff bei seinem zweiten Sprung schwer beschädigt wurde. Falls sie zur Reparatur einen der großen Raumhäfen aufgesucht haben, müßte es darüber ebenfalls Unterlagen geben.«
»Ich werde sofort den Geheimdienst darauf ansetzen«, nickte Pellaeon.
»Gut.« Thrawns Augen verschleierten sich für einen Moment. »Und ich möchte außerdem, daß Sie mit Niles Ferrier Verbindung aufnehmen.«
Pellaeon mußte in seiner Erinnerung kramen. »Dieser Raumschiffdieb, den Sie auf die Suche nach der Heimatbasis des Corellianers geschickt haben?«
»Genau der«, bestätigte Thrawn. »Sagen Sie ihm, er soll den Corellianer vergessen und sich statt dessen auf Solo und Calrissian konzentrieren.« Er wölbte seine Braue. »Denn wenn sich der Corellianer tatsächlich der Rebellion anschließen will, wäre die Katana -Flotte das perfekte Mitbringsel.«
Das Interkom klingelte. »Ja?« fragte Thrawn.
»Sir, das Objekt hat den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit gemacht«, meldet eine Stimme. »Das Signal des Funkfeuers kommt klar durch; wir sind jetzt dabei, den wahrscheinlichen Kurs zu berechnen.«
»Sehr gut, Lieutenant«, sagte Thrawn. »Vergessen Sie im Moment die Berechnungen – sie wird den Kurs zumindest einmal ändern, bevor sie ihr eigentliches Ziel ansteuert.«
»Jawohl, Sir.«
»Trotzdem dürfen wir ihr nicht zuviel Vorsprung lassen«, wandte sich Thrawn an Pellaeon, während er das Interkom abschaltete. »Am besten kehren Sie auf die Brücke zurück, Captain, und sorgen dafür, daß die Schimäre die Verfolgung aufnimmt.«
»Jawohl, Sir.« Pellaeon zögerte. »Ich dachte, wir wollten ihr Zeit geben, die Position der Katana für uns zu ermitteln.«
Thrawns Miene verhärtete sich. »Sie gehört nicht mehr zum Imperium, Captain«, sagte er. »Sie will uns glauben machen, daß sie zurückkommt – sie glaubt es vielleicht sogar selbst. Aber sie wird es nicht tun. Es spielt keine Rolle. Sie führt uns zu Karrde, und das allein zählt. Mit ihm und unserem corellianischen Renegaten haben wir zwei Spuren zur Katana -Flotte. So oder so werden wir sie finden.«
Pellaeon nickte und spürte zunehmende Erregung, obwohl er versuchte, kühl zu bleiben. Die Katana -Flotte. Zweihundert Dreadnaughts, die darauf warteten, daß das Imperium sie in Besitz nahm...
»Ich habe das Gefühl, Admiral«, sagte er, »daß unsere
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