Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
»Hallo, Calrissian«, sagte er. »Wir laufen uns ja ständig über den Weg, was?«
»Hallo, Luke«, sagte Han, ehe Lando antworten konnte. »Du hast dich verändert.«
Ferriers grinsendes Gesicht nahm einen fast tölpelhaften Ausdruck an. »Na ja – tut mir leid. Ich dachte mir, Sie würden nicht kommen, wenn ich die Nachricht mit meinem Namen unterschreiben würde.«
»Wo ist Luke?« fragte Han.
»Was weiß ich«, sagte Ferrier schulterzuckend. »Er ist zur gleichen Zeit wie Sie von hier verschwunden – seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
Han studierte sein Gesicht, suchte nach einem Anzeichen dafür, daß er log. Er fand keines. »Was wollen Sie?«
»Ich will ein Geschäft mit der Neuen Republik machen«, sagte Ferrier und senkte seine Stimme. »Ein Geschäft, bei dem es um ein paar neue Kriegsschiffe geht. Sind Sie interessiert?«
Han spürte ein Prickeln im Nacken. »Möglicherweise«, sagte er betont gleichmütig. »Um was für Schiffe handelt es sich?«
Ferrier wies zur Rampe. »Was halten Sie davon, das Ganze im Schiff zu besprechen?«
»Was halten Sie davon, das Ganze hier draußen zu besprechen?« gab Lando zurück.
Ferrier schien zusammenzuzucken. »Nur die Ruhe, Calrissian«, sagte er beschwichtigend. »Was erwarten Sie eigentlich – daß ich mir Ihr Schiff in die Tasche stecke und verschwinde?«
»Was für Schiffe?« wiederholte Han.
Ferrier sah ihn für einen Moment an und warf dann betont auffällig einen forschenden Blick in die Runde. »Große«, sagte er gedämpft. »Dreadnaught-Klasse.« Er dämpfte seine Stimme noch weiter. »Die Katana -Flotte.«
Nur mit Mühe behielt Han sein Sabaccgesicht bei. »Die Katana- Flotte. Sicher.«
»Ich scherze nicht«, beharrte Ferrier. »Die Katana ist gefunden worden... und ich habe einen guten Draht zu dem Burschen, der sie gefunden hat.« »Tatsächlich?« sagte Han. Da war irgend etwas in Ferriers Gesicht ...
Er fuhr herum, erwartete halb, jemand über die Rampe in die Glücksdame schleichen zu sehen. Aber bis auf die üblichen Schatten, die die Raumhafenlaternen warfen, war nichts zu sehen. »Ist was?« fragte Lando.
»Nein«, sagte Han und drehte sich wieder zu Ferrier um. Wenn der Dieb tatsächlich einen Draht zu Bel Iblis' Lieferanten hatte, konnte ihnen das viel Zeit sparen. Aber wenn er nur Gerüchte zu bieten hatte – und hoffte, Geld daraus schlagen zu können... »Woher wissen Sie, daß dieser Bursche nicht lügt?« fragte er.
Ferrier grinste schlau. »Kostenlose Informationen, Solo? Kommen Sie – Sie wissen, daß es so nicht läuft.«
»Also gut«, sagte Lando. »Was verlangen Sie von uns, und was können Sie als Gegenleistung anbieten?«
»Ich kenne den Namen dieses Burschen«, sagte Ferrier, wieder mit ernstem Gesicht. »Aber ich weiß nicht, wo er steckt. Ich dachte, wir könnten uns zusammentun und versuchen, ihn vor dem Imperium zu finden.«
Han spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. »Wie kommen Sie darauf, daß das Imperium darüber Bescheid weiß?«
Ferrier warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Wo Großadmiral Thrawn das Kommando hat? Er weiß über alles Bescheid.«
Han lächelte schief. Zumindest hatten sie jetzt den passenden Namen zu der Uniform. »Thrawn, hm? Danke, Ferrier.«
Ferriers Gesicht wurde hart, als ihm plötzlich dämmerte, was er soeben gesagt hatte. »Keine Ursache«, antwortete er gepreßt.
»Wir haben immer noch nicht gehört, was bei dem Geschäft für uns herausspringt«, erinnerte ihn Lando.
»Wissen Sie, wo er steckt?« fragte Ferrier. »Wir haben eine Vermutung«, sagte Lando. »Was bieten Sie an?«
Ferrier maß sie mit einem abschätzenden Blick. »Ich überlasse Ihnen die Hälfte der Schiffe«, sagte er schließlich. »Plus eine Option für die Neue Republik, den Rest zu einem vernünftigen Preis zu erwerben.«
»Was ist ein vernünftiger Preis?« fragte Han.
»Hängt davon ab, in welchem Zustand sie sind«, konterte Ferrier. »Ich bin sicher, daß wir uns einigen werden.«
»Hmm.« Han sah Lando an. »Was meinst du?«
»Vergiß es«, sagte Lando mit harter Stimme. »Sie wollen uns den Namen geben, schön – wenn etwas dabei herauskommt und wir die Schiffe finden, werden wir dafür sorgen, daß Sie Ihren Anteil erhalten. Andernfalls verschwinden Sie.«
Ferrier wich zurück. »Nun gut«, sagte er, und es klang eher verletzt als verärgert. »Sie wollen also die Sache allein durchziehen, von mir aus. Aber wenn wir die Schiffe zuerst finden, wird Ihre kostbare Neue
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