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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Bruder und mich aus.«
    »Und jetzt auf die Kinder, die du in dir trägst?«
    Leia sah Chewbacca an. »Ja.«
    Lange Zeit blieb es still. Das Patrouillenboot näherte sich ihnen weiter, und Leia fragte sich, was der Noghri wohl denken mochte. Falls er entschied, daß Chewbaccas Einmischung eine Verletzung ihrer Abmachung darstellte...
    »Der Wookiee-Ehrenkodex ist unserem ähnlich«, sagte Khabarakh endlich. »Er darf dich begleiten.«
    Chewbacca gab ein kehliges Grollen der Überraschung von sich, eine Überraschung, die schnell in Argwohn umschlug. »Wäre es dir lieber gewesen, er hätte gesagt, du sollst hierbleiben?« konterte Leia erleichtert. »Komm schon, sei vernünftig.«
    Der Wookiee grollte erneut, aber es war klar, daß er lieber mit ihr in eine Falle gehen würde, als sie allein gehen zu lassen. »Danke, Khabarakh, wir akzeptieren«, informierte Leia den Noghri. »Nebenbei, wie lange wird der Flug zu deiner Welt dauern?«
    »Etwa vier Tage«, erklärte Khabarakh. »Ich erwarte, die Ehre zu haben, euch auf meinem Schiff zu begrüßen.«
    Das Interkom verstummte. Vier Tage, dachte Leia mit einem Frösteln. Vier Tage, um soviel wie möglich über Khabarakh und das Volk der Noghri zu lernen.
    Und um sich auf die wichtigste diplomatische Mission ihres Lebens vorzubereiten.
     
    Wie sich herausstellte, lernte sie während des Fluges nicht viel über die Noghri-Kultur. Khabarakh hielt sich meistens im verschlossenen Cockpit oder in seiner Kabine auf. Gelegentlich kam er zu Leia, um mit ihr zu reden, aber die Gespräche waren kurz und hinterließen in ihr stets das unbehagliche Gefühl, daß er seiner Entscheidung, sie zu seinem Heimatplaneten zu bringen, immer noch sehr ambivalent gegenüberstand. Damals auf der Wookiee-Welt Kashyyyk, bei der Vereinbarung dieses Treffens, hatte sie ihm vorgeschlagen, das Problem mit Freunden oder Vertrauten zu besprechen; aber als sich das Ende ihrer Reise näherte und seine düstere Nervosität zunahm, deutete er mehrfach an, daß er es in Wirklichkeit nicht getan hatte. Die Entscheidung war ganz allein von ihm getroffen worden.
    Für sie war es kein besonders vielversprechender Anfang. Entweder hatte er nicht genug Vertrauen zu seinen Freunden oder er wollte sie von jeder Verantwortung befreien für den Fall, daß die Sache schiefging. So oder so war es nicht unbedingt die Art Situation, die ihr Zuversicht einflößte.
    Da ihnen ihr Gastgeber die meiste Zeit aus dem Weg ging, waren sie und Chewbacca gezwungen, sich allein zu beschäftigen. Für Chewbacca mit seinem angeborenen technischen Interesse bestand die Zerstreuung darin, durch das Schiff zu spazieren und seine Nase in jeden Raum, jede Luke und jeden Wartungsschacht zu stecken, den er finden konnte – um das Schiff, wie er düster erklärte, für den Fall kennenzulernen, daß sie gezwungen sein würden, es selbst zu steuern. Leia wiederum verbrachte den Großteil des Fluges zusammen mit Dreipeo in ihrer Kabine, wo sie über die Herkunft des Begriffes Mal'ary'ush grübelten, des einzigen Noghri-Wortes, das sie kannte, in der Hoffnung, zumindest eine vage Vorstellung vom Ziel ihrer Reise zu bekommen. Unglücklicherweise konnte ihr Dreipeo bei sechs Millionen verfügbaren Sprachen eine unübersehbare Vielzahl an etymologischen Erklärungen bieten, die teils vernünftig, teils fadenscheinig und teils schlichtweg absurd waren. Es war eine interessante Übung in angewandter Linguistik, aber am Ende eher frustrierend als nützlich.
    Gegen Mitte des vierten Tages erreichten sie die Welt der Noghri... und es war schlimmer, als sie erwartet hatte.
    »Es ist unglaublich«, keuchte sie mit zusammengeschnürter Kehle, als sie sich dicht an Chewbacca drückte, um durch die einzige Passagiersichtluke des Schiffes die Welt zu betrachten, der sie sich rasch näherten. Die Planetenoberfläche unter den fleckigen weißen Wolken war eintönig braun, nur hier und da vom Dunkelblau einiger Seen und kleiner Meere durchbrochen. Kein Grün oder Gelb, kein Purpur oder Hellblau – nicht eine einzige Farbe, die normalerweise auf Pflanzenleben hindeutete. Nach allem, was sie sah, konnte der gesamte Planet tot sein.
    Chewbacca grollte eine Erinnerung. »Ja, ich weiß, Khabarakh hat gesagt, daß er während des Krieges verwüstet wurde«, bestätigte sie nüchtern. »Aber mir war nicht klar, daß er damit den ganzen Planeten gemeint hat.« Sie schüttelte bekümmert den Kopf. Und fragte sich, welche Seite der Hauptverantwortliche für diese

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