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Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando

Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando

Titel: Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Haupttaktikdisplay hinüber. Die beiden Abfangkreuzer, die später dazugestoßen waren, vollführten soeben ein fein abgestimmtes Manöver und erfaßten mit ihren fahlen Gravitationswellenkegeln eine der Kampfstationen. »Thrawn hat diesen Trick gegen uns auf Qat Chrystac eingesetzt«, fuhr Bel Iblis fort. »Er definiert mit einem Abfangkreuzer einen Hyperraumrand und läßt dann über einen Kreuzvektor ein Schiff an einem exakt bestimmten Punkt in den Normalraum zurückstürzen. Drayson muß diese Flanken mit ein paar Schiffen sichern, um Thrawns Überraschungsmanöver abzublocken.«
    Leia griff bereits in die Tasche ihrer Robe. »Aber wir haben hier kein Schiff, das es mit einem weiteren Sternzerstörer aufnehmen kann.«
    »Es geht nicht darum, es mit ihm aufzunehmen«, erklärte ihr Bel Iblis. »Was immer auch unterwegs ist, es wird blind hereinkommen, mit abgeschalteten Deflektoren und ohne funktionierende Zielerfassung. Wenn unsere Schiffe zur Stelle sind, werden sie Zeit für einen ungehinderten Schuß haben. Das könnte einen großen Unterschied bedeuten.«
    »Ich verstehe«, sagte Leia, schaltete ihr Interkom ein und wählte die Zentralvermittlung an. »Hier ist Ratsfrau Leia Organa Solo. Ich habe eine dringende Nachricht für Admiral Drayson.«
    »Admiral Drayson ist beschäftigt und darf nicht gestört werden«, antwortete die elektronische Stimme.
    »Dies ist eine Ratspriorität«, sagte Leia. »Verbinde mich mit Drayson.«
    »Stimmanalyse positiv«, bestätigte der Operator. »Ratspriorität ist durch militärische Notstandsmaßnahmen aufgehoben. Sie können Admiral Drayson eine Nachricht hinterlassen.«
    Leia biß die Zähne zusammen und warf einen raschen Blick auf das Taktikdisplay. »Dann verbinde mich mit Draysons Chefberater.«
    »Lieutenant DuPre ist beschäftigt und darf nicht…«
    »Widerrufen«, unterbrach Leia. »Gib mir General Rieekan.«
    »General Rieekan ist beschäftigt…«
    »Zu spät«, sagte Bel Iblis leise.
    Leia sah auf. Zwei Sternzerstörer der Sieges-Klasse waren plötzlich, in Schußweite ihrer Zielkampfstationen, aus dem Hyperraum gefallen, genau wie Bel Iblis es vorhergesagt hatte. Sie feuerten mächtige Breitseiten ab und drehten bei, bevor die Station oder ihre verteidigenden Kanonenboote das Feuer erwidern konnten. Auf dem Taktikdisplay flackerte der fahlblaue Schleier des Deflektorschilds der Station und beruhigte sich nur langsam.
    »Drayson ist ihm nicht gewachsen«, seufzte Bel Iblis. »Er schafft es einfach nicht.«
    Leia holte tief Luft. »Sie müssen nach unten kommen, Garm.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Nicht, solange mich Mon Mothma nicht darum bittet.«
    »Sie benehmen sich wie ein kleines Kind«, fauchte Leia, alle diplomatischen Rücksichten fallenlassend. »Wegen Ihrem persönlichen Groll können Sie nicht die Leute dort draußen in den Tod schicken.«
    Er sah sie an; und als sie ihn anfunkelte, entdeckte sie plötzlich den Schmerz in seinen Augen. »Sie verstehen das nicht, Leia«, sagte er. »Es liegt nicht an mir. Es liegt an Mon Mothma. Nach all den Jahren verstehe ich endlich, warum sie so handelt, wie sie handelt. Ich habe immer geglaubt, sie würde immer mehr Macht an sich reißen, weil sie die Macht liebt. Aber ich habe mich geirrt.«
    »Und warum tut sie es?« fragte Leia, obwohl sie an einem Gespräch über Mon Mothma nicht interessiert war.
    »Weil von jeder ihrer Entscheidungen das Leben anderer abhängt«, sagte er leise. »Und sie hat Angst davor, diese Verantwortung jemand anders zu übertragen.«
    Leia starrte ihn an… Aber noch während sie protestierend den Mund öffnete, fügten sich plötzlich die Puzzleteile der vergangenen Jahre zusammen. All die diplomatischen Missionen, die Mon Mothma ihr auferlegt hatte, ohne Rücksicht auf ihre Jedi-Ausbildung oder ihr Familienleben zu nehmen. All das Vertrauen, das sie in Ackbar und einigen wenigen anderen gesetzt hatte; all die Verantwortung, die sie auf immer weniger Schultern verteilt hatte.
    Auf die Schultern der wenigen Personen, denen sie zutraute, die Aufgabe zu meistern.
    »Deshalb kann ich nicht einfach nach unten gehen und das Kommando übernehmen«, sagte Bel Iblis in die Stille hinein. »Solange sie mich nicht akzeptiert – voll akzeptiert – und mir ihr Vertrauen schenkt, wird sie mir nie echte Autorität in der Neuen Republik geben können. Sie wird immer irgendwo im Hintergrund lauern und mir über die Schulter sehen, um sicher zu gehen, daß ich keine Fehler mache.

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