Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
anderen informiert haben.«
Mara schnaubte leise. »Ihr habt großes Vertrauen zu uns, was?«
»Unsere Missionen ergänzen sich gegenseitig«, versicherte ihr der Noghri, und sein rauhes Miauen klang noch grimmiger als sonst. »Ihr habt euch die Aufgabe gestellt, die Kloning-Fabrik zu zerstören. Mit Hilfe des Sohns des Vader wird es euch ohne Zweifel gelingen. Wir Noghri haben uns die Aufgabe gestellt, alle Hinterlassenschaften des Imperators auf Wayland zu eliminieren.«
Und damit wahrscheinlich die letzten Relikte des Imperators überhaupt. Mara dachte über das Gesagte nach und wunderte sich, warum es sie nicht mit Trauer oder Zorn erfüllte. Wahrscheinlich war sie einfach zu müde. »Klingt nach einem großen Projekt«, sagte sie statt dessen. »Wer ist der Sohn des Vader, der eurer Meinung nach hier auftauchen und uns helfen wird?«
Für einen Moment herrschte Stille. »Der Sohn des Vader ist bereits bei euch«, sagte der Noghri verwirrt. »Ihr dient ihm so wie wir.«
Mara starrte ihn durch die Dunkelheit an…, und plötzlich schien ihr das Herz in der Brust zu gefrieren. »Du meinst… Skywalker?«
»Wußtest du das nicht?«
Mara wandte sich ab und sah die schlafende Gestalt an, die kaum einen Meter von ihren Füßen entfernt lag, und eine schreckliche Betäubung legte sich über sie. Plötzlich, endlich, nach all diesen Jahren, fügte sich das letzte rätselhafte Puzzleteil an seinen Platz. Der Imperator wollte nicht, daß sie um seinetwillen Skywalker tötete. Es war in Wirklichkeit ein letzter Racheakt gegen seinen Vater. DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN.
Und innerhalb weniger Herzschläge war alles, woran Mara geglaubt hatte – ihr Haß, ihre Mission, ihr gesamtes Leben –, aller Sicherheit beraubt und in Verwirrung gestürzt worden.
DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN. DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN. DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN.
»Nein«, murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »So nicht. Meine Entscheidung. Meine Gründe.«
Aber die Stimme sprach unbeirrt weiter. Vielleicht wurde sie jetzt von ihrem Widerstand und Trotz angefeuert, oder vielleicht hatte die tiefere Kraft in der Macht, die ihr Skywalker in den letzten Tagen vermittelt hatte, sie aufnahmebereiter gemacht.
DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN. DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN.
Aber bei dir ist es etwas anderes, Mara.
Mara fuhr hoch und stieß sich dabei den Hinterkopf am Baumstamm. Eine andere Stimme; aber diese kam nicht aus ihrem Inneren. Sie kam von…
Ich habe dich in meinen Meditationen gesehen, fuhr die Stimme gelassen fort. Ich habe gesehen, wie du zu mir kommst und vor mir kniest. Du wirst mein sein, und Skywalker wird folgen. Auf die eine oder andere Weise.
Mara schüttelte heftig den Kopf, versuchte die Worte und Gedanken abzuschütteln. Die zweite Stimme schien zu lachen; dann, plötzlich, verwandelten sich die Worte und das Gelächter in einen schwachen, aber hartnäckigen Druck auf ihr Bewußtsein. Sie biß die Zähne zusammen und wehrte sich gegen den Druck. Hörte die Stimme hohl über ihre Anstrengung lachen…
Und dann, so plötzlich, daß ihr der Atem stockte, war der Druck verschwunden.
»Alles in Ordnung mit Ihnen?« fragte Skywalkers leise Stimme.
Mara senkte den Blick. Skywalker hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und ihr sein silhouettenhaftes Gesicht zugedreht. »Haben Sie es auch gehört?« fragte sie.
»Ich habe keine Worte gehört. Aber ich habe den Druck gespürt.«
Mara sah hinauf zum Blätterdach. »Es ist C’baoth«, sagte sie. »Er ist hier.«
»Ja«, bestätigte Skywalker; und sie konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören. Kein Wunder – er war schon einmal mit C’baoth zusammengeprallt, damals auf Jomark, und ihm fast erlegen.
»Und was jetzt?« fragte Mara und wischte sich mit bebender Hand den Schweiß von der Oberlippe. »Brechen wir die Mission ab?«
Die Silhouette zuckte die Schultern. »Wie denn? Wir sind nur noch ein paar Tage vom Berg entfernt. Es würde viel länger dauern, zum Falken zurückzukehren.«
»Aber die Imperialen wissen jetzt, daß wir hier sind.«
»Vielleicht«, sagte Skywalker langsam. »Vielleicht aber auch nicht. Ist der Kontakt bei Ihnen auch so plötzlich abgebrochen?«
Sie runzelte die Stirn; und abrupt begriff sie. »Glauben Sie, daß man ihn mit Ysalamiri blockiert hat?«
»Oder man hat ihn an eins dieser Gerüste gebunden, die Sie auf Jomark benutzt haben«, sagte Skywalker. »So oder so würde es bedeuten, daß er ein Gefangener
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