Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
wieder gewarnt. »Was werden Sie jetzt tun?«
Das Pausensymbol verschwand, bevor Thrawn antworten konnte; aber es wurde nicht durch das übliche, ein Viertel der Originalgröße messende Bild ersetzt. Statt dessen starrte sie plötzlich C’baoths riesenhaftes Gesicht an, so daß Pellaeon unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
Thrawn zuckte nicht einmal zusammen. »Guten Morgen, Master C’baoth«, sagte der Großadmiral mit spiegelglatter Stimme. »Wie ich sehe, haben Sie die private Holoanlage des Imperators gefunden.«
»Großadmiral Thrawn«, sagte C’baoth im kalten und arroganten Tonfall. »Ist das der Dank dafür, daß ich Ihre Ambitionen unterstützt habe? Ein Akt des Verrats?«
»Wenn es Verrat gibt, dann von Ihrer Seite, Master C’baoth«, konterte Thrawn. »Was haben Sie mit General Covell angestellt?«
C’baoth ignorierte die Frage. »Die Macht läßt sich nicht so leicht verraten, wie Sie glauben«, sagte er. »Und vergessen Sie nie, Großadmiral Thrawn: Mein Ende wird auch Ihres sein. Ich habe es gesehen.«
Er schwieg, ließ seine Blicke zwischen den beiden Männern hin und her wandern. Für eine Handvoll Herzschläge sagte Thrawn nichts. »Sind Sie fertig?« fragte er schließlich.
C’baoth runzelte die Stirn, und das vergrößerte Gesicht verriet deutlich seine Unsicherheit und Nervosität. Trotz ihrer einschüchternden Erhabenheit hatte die private Holoanlage des Imperators zweifellos ihre Nachteile. »Im Moment, ja«, erklärte C’baoth. »Haben Sie etwas zu Ihrer Verteidigung zu sagen?«
»Ich muß mich nicht verteidigen, Master C’baoth«, widersprach Thrawn. »Sie waren es, der darauf bestanden hat, nach Wayland zu gehen. Sagen Sie mir jetzt, was Sie mit General Covell gemacht haben.«
»Sie werden mir zuerst die Macht zurückgeben.«
»Die Ysalamiri werden bleiben, wo sie sind«, entgegnete Thrawn. »Sagen Sie mir, was Sie mit Covell gemacht haben.«
Für einen Moment funkelten die beiden Männer sich an. C’baoth senkte als erster den Blick, und für einen Augenblick sah es aus, als würde er nachgeben. Aber dann streckte der alte Mann das Kinn nach vorn, und er war wieder der arrogante Jedi-Meister. »General Covell gehörte mir, und ich konnte mit ihm tun, was ich wollte«, sagte er. »Wie mit allem in meinem Imperium.«
»Danke«, sagte Thrawn. »Das ist alles, was ich wissen muß. Colonel Selid?«
Das riesengroße Gesicht verschwand und wurde durch Selids verkleinertes Bild ersetzt. »Ja, Admiral?«
»Instruktionen, Colonel«, sagte Thrawn. »Erstens, Master C’baoth wird hiermit unter Arrest gestellt. Er darf sich in den königlichen Gemächern und dem Thronsaal des Imperators frei bewegen, diese Räume aber nicht verlassen. Alle Kontrollschaltungen dieser Stockwerke werden natürlich unterbrochen. Zweitens, Sie werden feststellen, wo genau im Berg sich General Covells Truppen aufgehalten haben, bevor sie aufbrachen.«
»Warum fragen wir die Truppen nicht selbst, Sir?« schlug Selid vor. »Sie sind doch wohl mit Komms ausgerüstet.«
»Weil ich mir nicht sicher bin, ob wir ihren Antworten vertrauen können«, erklärte Thrawn. »Was mich zu meinem dritten Befehl bringt. Die Soldaten, die den Berg auf General Covells Befehl hin verlassen haben, dürfen ihn nicht wieder betreten.«
Selids Kinnlade sackte sichtlich nach unten. »Sir?«
»Sie haben richtig gehört«, bekräftigte Thrawn. »Ein weiteres Schiff wird in wenigen Tagen eintreffen; sie sollen dann zusammengetrieben und abtransportiert werden. Aber sie dürfen unter keinen Umständen den Berg noch einmal betreten.«
»Jawohl, Sir«, bestätigte Selid unbehaglich. »Aber – Sir, was soll ich ihnen sagen?«
»Sagen Sie ihnen die Wahrheit«, befahl Thrawn ruhig. »Daß ihre Befehle nicht von General Covell und ganz gewiß nicht von mir kamen, sondern von einem Verräter am Imperium. Bis der Geheimdienst den Vorfall aufgeklärt hat, steht die gesamte Kompanie unter dem Verdacht, unwissentlich zu Komplizen des Verräters geworden zu sein.«
»Verstanden, Sir«, sagte Selid schließlich.
»Gut«, sagte Thrawn. »Sie sind natürlich wieder als Garnisonskommandeur eingesetzt. Noch irgendwelche Fragen?«
Selid straffte sich. »Nein, Sir.«
»Gut. Weitermachen, Colonel. Schimäre Ende.«
Die Gestalt verschwand aus dem Hologrammwürfel. »Glauben Sie, es ist sicher, C’baoth dort zu lassen, Sir?« fragte Pellaeon.
»Im ganzen Imperium gibt es keinen Ort, der sicherer ist«, meinte Thrawn. »Zumindest im
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