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Grosse Geschichten vom kleinen Volk - Ba

Grosse Geschichten vom kleinen Volk - Ba

Titel: Grosse Geschichten vom kleinen Volk - Ba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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jedoch den Kopf. »Skaggis Moorleiche war vermutlich ein verwirrtes Opfer der Leere, das ausgespien wurde, damit ein anderer seinen Platz in der Goglerschale einnehmen konnte. Viel wichtiger ist, dass ich weiß, was mit den Steinen der Gedenkstätte geschehen ist.«
    Haru war nun ganz Ohr. Es hatte ihn erschüttert, einen so gigantischen und tief in der eigenen Kindheit verwurzelten Ort wie das Hünengrab gänzlich leer vorzufinden.
    »Das Schicksal der Menhire ist eng mit dem Alamars verknüpft«, fuhr Brinell fort. »Ich glaube, dass wir uns hier auf dem Grund der ehemaligen Festung Hiltarion befinden, wo auch Alamars Geschichte – endete.«
    Nach dieser Einleitung musste Brinell sich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit beklagen.
    Über der Feste Hiltarion wehte nicht länger die Fahne der Menschen, und der Reitertrupp, der das Tor verließ, führte zu dem Banner mit dem Sternenschwert noch die königliche Standarte. An der Spitze ritten Prinz Alamar und eine Hand voll Vertrauter, ihnen folgte eine Hundertschaft Speerträger zu Pferd.
    Der Prinz schenkte den offenen Torflügeln keinen weiteren Blick. Er würde ohnehin nicht zurückkehren. Die Hufe seines Rosses Fangelan donnerten auf der Steinbrücke, dem einzigen Zugang der in einer engen Flussschleife gelegenen Befestigungsanlage. Die Mauern des Vorpostens sollten eigentlich dem Ansturm der feindlichen Armeen standhalten. Aber Hiltarion war verloren, schon jetzt, ohne jeglichen Feindkontakt.
    Alamar galoppierte an, und Fangelan nahm den Anstieg mit drei wuchtigen Sätzen. Er preschte durch eine Öffnung in der Palisade. Aufgeschüttete Wälle wie dieser umgaben Hiltarion mit einer doppelten Pfostenreihe aus Holz. Das gewachsene Material hemmte die Magie der Fahlen. Aber das würde kaum als Schutz genügen, denn mit ihren Waffen stießen die Gegner Holzbarrikaden leicht um.
    Die Menschen hatten Hiltarion im Ödland errichtet, noch ehe das volle Ausmaß der Bedrohung durch die Fahlen bekannt wurde. Der Feind hatte eine Armee in Bewegung gesetzt, die unaufhaltsam war. Und doch musste sie in ihre Schranken gewiesen werden, ehe sie Stirka erreichte.
    Hiltarion geriet außer Sicht, da kam dem Trupp eine Botin auf einem keuchenden Pferd entgegen. Sie zügelte das Tier so kurz vor Alamar und seinen Mannen, dass dem Ross beinahe die schweißüberströmten Hinterläufe wegrutschten. »Dahinten sind sie, mein Prinz!«, rief die Frau. »Es sind Gogler – Hunderte.«
    Fangelan tänzelte, und Alamar zog den Zügel an. Die Witterung von Tod und Verderben hing an der Botin: der Geruch der Gogler. Die Zweifel, die Alamar in diesem Moment befielen, mehrten die Unruhe des Pferds, und er klopfte Fangelan besänftigend den Hals.
    »Noch können wir umkehren, Herr.« Amlys, Waffenmeister und treuester seiner Speerträger, las wie immer in Alamar wie in einem Buch.
    »Und dann? Sollen wir alles aufgeben?«, fragte Alamar. Nein, was folgte, war unvermeidlich. Diese Mission war seine Aufgabe, und er würde sie nach besten Kräften erfüllen. Der Prinz winkte der Botin. »Bleib in sicherer Entfernung, aber halte dich aus dem Kampf heraus. Berichte meinem Vater, wie alles endet. Wenn es endet.«
    Sie entbot dem Prinzen ihren Gruß und warf mit heftigem Ruck die Haarzöpfe zurück.
    »Warte noch.« Kurz entschlossen saß Alamar ab und drückte der Frau Fangelans Zügel in die Hand. »Du wirst für den Rückweg ein frisches Pferd brauchen. Und ich sehe Fangelan lieber in Freiheit als im Futtertrog eines Goglers.«
    Die Miene der Kundschafterin hellte sich auf, dann ritt die Frau mit Fangelan als Handpferd Richtung Osten davon.
    Der Prinz sprang hinter Amlys aufs Pferd. Der schüttelte den Kopf. »Du bist ein sentimentaler Narr, mein Prinz«, meinte er so leise, dass nur die beiden es verstanden.
    Alamar lachte mit dem Mut der Verzweiflung. »Ich habe eben ein weiches Herz. Sag nur, wenn ich dich auch im Stall zurücklassen soll, Alterchen.«
    »Ein Schlachtross wie mich? Einer muss ja herausfinden, wie man den Goglern beikommt, und wenn dir das gelingt, Herr, bin ich lieber ganz in deiner Nähe.«
    »Größere Treue kann niemand erfahren, Amlys, und lebte er auch tausend Jahre.« Traurig lächelte der Prinz.
    »Passiert in der Geschichte auch noch irgendwann etwas?« Tirza rieb sich im Kampf gegen die Müdigkeit die Augen.
    Haru verschluckte ein Lachen, als er sah, wie Brinells Augen empört aufglommen.
    »Ich sehe, ich langweile euch mit den Sagen meines Volkes«, sagte der Barde

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