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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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kirchlichen Trauung zu gehen.
    Sie würden in Minnies Salon getraut werden, ohne irgendwelche Freunde und Verwandte, die ihr Glück wünschten, abgesehen von Jeremiah. Wie sehr sie wünschte, Großmama wäre hier! Sie strich mit der Hand über das Überkleid, um die elegante Lady im Spiegel mit sich selbst in Einklang zu bringen. Es würde kein vernünftiges Wollzeug mehr für sie geben. Als Ehefrau von Kapitän Lord John Herendon erwartete man von ihr, daß sie sich jeden Tag so elegant kleidete wie jetzt, so wie Minnie es tat.
    »O Miss, Sie müssen darauf achten, das nicht ohne Ihre Handschuhe anzufassen!« sagte die Schneiderin beinahe vorwurfsvoll. »Diese Seide ist sehr empfindlich, sehr kostbar, und Ihre Finger werden Spuren hinterlassen.«
    Minnie verdrehte die Augen. »Laß dich nicht erschrecken, Désirée. Es ist dein Kleid, und du und dein Mann«, sagte sie mit einem Blick auf Madame Lebeau, »ihr könnt es natürlich anfassen und zerknittern oder damit im Garten herumtollen wie die Kinder, wenn euch danach ist. Obwohl Jack nicht viel ausgeht, gefallen ihm Frauen, die sich so gut kleiden wie er selber. Du wirst feststellen, daß er sich dir gegenüber sehr großzügig zeigen wird, wie es sich gehört, und er wird dir alles erlauben, was du willst.«
    Désirée antwortete nicht, aber sie fühlte sich noch unglücklicher. Der Gedanke, einen Ehemann zu haben, der ihr etwas erlaubte, gefiel ihr nicht. Sie war daran gewöhnt, allein zu entscheiden, was sie trug und wieviel sie ausgab, und nicht, von der Großzügigkeit eines anderen abhängig zu sein.
    Minnie stellte sich auf die Zehenspitzen, um Désirées Haar zu erreichen. Sie hob es mit den Händen hoch und drehte es zusammen, ähnlich wie ihr eigenes Haar. »Ich wünschte, du könntest dich entschließen, es vorn abzuschneiden - nur hier, nur ein bißchen! -, um die Locken um dein Gesicht zu zeigen. Aber wenn wir ein oder zwei Federn hier in die Seite stecken, wirst du ganz ordentlich aussehen. Was gibt es, Molly?«
    Die kleine Zofe knickste und flüsterte etwas, das nur Minnie hören konnte, dann gab sie ihr eine flache Schachtel und zog sich eilends zurück. Doch Minnie strahlte über das ganze Gesicht und überreichte Désirée den Karton.
    »Ich sagte dir, daß er großzügig sein wird«, bemerkte sie. »Na los, mach es auf. Diese flachen Lederschachteln beinhalten immer die besten Geschenke, Désirée, das solltest du wissen.«
    Aber Désirée wußte es nicht, und als sie die Schachtel öffnete, schnappte sie nach Luft. Innen, auf Samt gebettet, lag ein Halsband mit walnußgroßen Saphiren, jeder von einem Ring aus Diamanten umgeben. Dieses großzügige Geschenk machte sie sprachlos, doch nicht so Minnie.
    »Oh, Désirée, wie wundervoll! Und wie gut außerdem, daß er Saphire genommen hat, denn er wird sicher annehmen, daß du das Halsband morgen trägst. Das Blau paßt genau zu dem Streifen in der Seide.«
    Mit unsicheren Fingern nahm Désirée die Karte, die bei dem Halsband steckte. Ein kunstvolles Wappen war aufgedruckt, das Wappen, das zu seinem Namen und seinem Titel gehörte, wie ihr dann einfiel. Und dann dachte sie noch, daß sie jetzt zum erstenmal die Handschrift des Mannes sah, den sie morgen heiraten würde.
    Meine liebste Désirée,
    endlich frage ich, was mein Herz von Anfang an verlangte. Willst du mir die Ehre erweisen, meine Frau,
    meine Liebe, mein Leben zu werden?
    Für immer dein, H.
    Die Worte verschwammen, als Désirée Tränen in die Augen traten. So atemberaubend die Saphire auch waren, sie waren nichts im Vergleich zu der einen, flüchtig hingeschriebenen Frage. Gott helfe ihr, all dieses geschah wirklich und viel zu bald, viel zu schnell.
    »Würden Sie uns entschuldigen, Madame?« bat Minnie und scheuchte die Schneiderin und ihre Helferin aus dem Zimmer. »Ich glaube, Miss Sparhawk fühlt sich schwach, die Unpäßlichkeiten einer Braut, das ist alles. Ich bin sicher, daß es ihr bald wieder gutgehen wird. Guten Tag!«
    Behutsam führte sie Désirée zu einer Couch und reichte ihr ein Taschentuch. »Das ist es doch, oder?« fragte sie. »Die übliche Unsicherheit?«
    »Mein ganzes Leben ist unsicher!« sagte Désirée weinend. »Das hier kann niemals gutgehen, Minnie, ich weiß es! Wir sind zu verschieden, Jack und ich, wir kommen aus verschiedenen Welten.«
    »Verschieden, ja?« Minnie sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Zwei von derselben Sorte wären passender. Das weißt du selbst.«
    »Aber, Minnie

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