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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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gekommen ist, um ...«
    »O nein, es hat niemand ein Wort gesagt über... über das, was wir getan haben.« Sie lächelte traurig. »Soviel zu unserem Waffenstillstand.«
    Er öffnete die Faust und spreizte die Finger. »Wenn ich mich recht erinnere, sollte der Waffenstillstand unsere Streitigkeiten beilegen. Es gab keine Vereinbarungen über vertraulichere Begegnungen.«
    »Kapitän Herendon, bitte ...«
    »Jack. Oder bist du immer so förmlich mit Männern, die du zu küssen pflegst?«
    »Jack, bitte, hör mir zu. Es ist nicht richtig, und du weißt genauso gut wie ich, warum nicht.«
    »Es ist wieder Obadiah, nicht wahr?« An dem Ausdruck ihrer Augen konnte er erkennen, daß er richtig geraten hatte. »Désirée, hör du mir zu. Was wir letzte Nacht erlebt haben - der Wind und das Meer und auch der Kuß -, hat keinem von uns geschadet. Wenn du es wünschst, schwöre ich dir, daß es nie wieder passieren wird, schwöre ich es bei meiner Ehre als Gentleman und als Offizier des Königs. Ich glaube nicht, daß du das ernsthaft möchtest, doch ich werde tun, was du willst. Aber denk daran, daß Obadiah nicht so ist wie dein anderer Bruder. Er würde sich nicht zu deinem Wachhund aufspielen, schon gar nicht mir gegenüber.«
    Sie erstarrte sichtlich. »Ich brauche keinen Wachhund.«
    »Nein? Warum hast du dann Macaffery mitgebracht?«
    Sie hatte diese Frage seit dem Tage ihrer Abreise erwartet und die Antwort darauf bereit. »Mr. Macaffery ist der Anwalt meiner Familie, seit ich denken kann, und es ist nur zu verständlich, daß er mich begleiten wollte, wenn man die kritische Situation bedenkt, in der Obadiah sich befindet. Es kann gut sein, daß ich seinen rechtlichen Beistand benötige und seinen Rat als Freund meines Vaters. Aber ich brauche ihn nicht als Wachhund.« Sie hob gebieterisch den Kopf. »Ich bin kein Kind.«
    »O Désirée.« Sein jungenhaftes Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen. »Dafür habe ich dich nie gehalten.«
    »Wir sprachen von Obadiah«, sagte sie und versuchte beharrlich, das Gespräch in sichere Bahnen zu lenken.
    Jack stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch, legte das Kinn auf die Hand und seufzte. »Obadiah schien mir immer ein sensibler Mensch zu sein. Er wird dich verstehen oder dir vergeben, falls du der Meinung bist, daß du Vergebung brauchst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber du weißt es nicht sicher. «
    »Weiß ich das nicht? Désirée, du bist ihm so ähnlich. Das dachte ich schon, als ich dich zum erstenmal sah, als du in eurem Salon standest in einem rubinroten Kleid.«
    Verwirrt sah sie ihn an. »Du erblicktest mich und dachtest, ich sähe Obadiah ähnlich?«
    »Ist das so erstaunlich? Niemand könnte je bezweifeln, daß ihre beide Geschwister seid. Du hast mir doch gesagt, wie ähnlich ihr Sparhawks euch seht.«
    »Insgesamt betrachtet, meine Cousins und Tanten und Onkel eingeschlossen, tun wir das auch«, sagte sie langsam. »Jeremiah und ich sind das genaue Ebenbild von meinem Vater, Großvater und Urgroßvater. Unser Haar, die Augen und sogar die Größe stimmen überein. Aber nicht bei Obadiah. Schon als wir Kinder waren, hätte niemand gedacht, daß wir von denselben Eltern abstammen. Obadiah kommt mehr nach der Familie meiner Mutter, ist schmächtig und blond und neigt zur Korpulenz. Aber das weißt du doch, denn du kennst ihn ja. Nicht wahr, Jack?«
    Sie wartete und kämpfte mit ihren Zweifeln. Natürlich kannte Jack ihren Bruder. Wie sonst sollte er an Obadiahs Glücksshilling gekommen sein und an den Brief? Warum sonst sollte er zu ihr gekommen sein, wenn er und Obadiah nicht Freunde waren, gute Freunde?
    Warum brauchte Jack nun so lange, um ihr zuzustimmen?
    »Jack?« In ihrer Stimme schwang Verzweiflung mit, ein unbewußtes Flehen. Eigenartig, wie sehr es sie danach verlangte, ihm zu glauben. »Du kennst doch meinen Bruder Obadiah, oder?«
    »Natürlich. Nur, wenn ich ihn mir so vorstelle, wie du ihn beschrieben hast, und dann daran denke, wie sehr er sich verändert hat, dann ist das nicht leicht.« Der kummervolle Ausdruck in seinen Augen war unverkennbar, als er über den Tisch langte und ihre Hand warm umschloß. »Ich kenne Obadiah seit Jahren. Warum sollte ich sonst hier sein?«
    Désirée lachte erleichtert auf. »Tief in meinem Innern muß ich es gewußt haben. Warum sonst wäre ich hier bei dir? Nur, als du sagtest, wir sähen uns ähnlich ...«
    »Nein, mein Mädchen, ich sagte, ihr seid euch ähnlich, und das bedeutet etwas anderes. Ihr seid

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