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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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sich unter seinen Fingern sanft an ihre Haut schmiegte, ging er nicht weiter, wie sie es erwartete. Er neckte sie jetzt ohne Worte, seine Lippen berührten sie kaum noch. Mit einem leisen Seufzer der Enttäuschung drehte sie den Kopf, um ihm mit ihrem Mund ganz nah zu sein. Die Wärme, die sie durchströmte, hatte nichts mit dem Wein zu tun. Es war Jack, immer nur Jack, und ihr Körper bestätigte, was ihr Herz schon lange wußte.
    Doch er löste sich sanft von ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Wenn er jetzt nicht aufhörte, wäre es für sie beide zu spät. Er hatte sie nur küssen wollen, weiter nichts. Aber er hatte nicht damit gerechnet, daß sie so reagieren würde, und ihre Erregung hätte beinahe seinen Schwur zunichte gemacht, sie nicht zu verführen.
    »Die ganze Nacht liegt noch vor uns, mein Liebling«, sagte er heiser. »Und ein Essen mit fünf Gängen, wie Harcourt mir sagte.«
    »Zum Teufel mit Harcourt.« Sie ließ ihre zarten Lippen über seine rauhe Wange gleiten.
    Er drehte sich ein wenig, so daß sein Mund nahe an ihrem Ohr war und sein warmer Atem sie bei jedem Wort zärtlich liebkoste. »Fünf Gänge, Désirée, und ein Kuß nach jedem davon. Und dann das Dessert, und ich verspreche, heute abend auf meinen Port zu verzichten. Weißt du, manche Dinge darf man nicht übereilen. Und bei dir will ich mir Zeit lassen.«
    Sie richtete sich auf und stützte sich auf ihre Unterarme. »Du bist tatsächlich selbstsüchtig.«
    Er lächelte, das träge, wissende Lächeln, das sie inzwischen kannte. »Ich bin der Kapitän.«
    Sie seufzte resigniert und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. Fünf Gänge und fünf Küsse wie dieser hier klangen nach einer Übereinkunft, die ihr gefallen würde. Was das Dessert betraf - nun, sie würde abwarten und sich dann entscheiden. Sie berührte das Medaillon, das an einem gestreiften Band um seinen Hals hing. »Tragen alle Kapitäne so etwas?«
    »Kaum.« Er drehte die Scheibe zwischen seinen Fingern. »Letztes Jahr habe ich mit Jervis und Nelson bei St. Vincent gegen die Spanier gekämpft, und alle Kapitäne, die dort dabei waren, wurden auf diese Weise geehrt. Aber es hätte auch leicht anders kommen können. Nelson hat ohne Befehl gehandelt, und wenn wir nicht gewonnen hätten, hätte keiner von uns eine Belobigung erhalten, geschweige denn eine hübsche Medaille.«
    »Das wußte ich nicht.« Sie hatte bisher weder von Jervis noch von Nelson gehört und erst recht nicht von St. Vincent.
    »Aber es stimmt.« Jack rieb mit dem Daumen über die Oberfläche der Medaille. In den letzten zwei Monaten hatte er oft an St. Vincent gedacht. Es war zwar nicht so bedeutsam wie das, was Nelson getan hatte, aber die Art, wie er nach Rhode Island gefahren war, war mindestens genauso dreist. Er hoffte, die Sache würde einen ebenso günstigen Verlauf nehmen.
    Günstig für ihn, aber was würde sein Erfolg ihr bedeuten? Er ließ die Medaille fallen und zog Désirée an sich. Seine Hand glitt über die Innenseite ihres Arms. Sie schmiegte sich an ihn und lächelte, und ihm wurde klar, wieviel ihm dieses Lächeln inzwischen bedeutete. Wenn dies hier vorüber war, erfolgreich oder nicht, würde er es nie wieder sehen. Instinktiv hielt er sie fester, als ob seine Umarmung allein sie vor dem schützen könnte, was vor ihnen lag.
    Désirée berührte die Medaille, auf der eine Frau mit Helm eingraviert war. Irgendeine antike Kriegsgöttin, so vermutete sie, die mit Speer und Schild so selbstverständlich umging wie ein Mann. Gerade jetzt konnte sie sich Jack nur schwer als den Krieger vorstellen, der er sein mußte, um Medaillen und Auszeichnungen zu gewinnen.
    »Also bist du doch ein Held, Lord Jack. Dann geht es dir also doch um Blut und Ehre?« fragte sie sanft, indem sie Tomkins Worte wiederholte.
    »Blut und Ehre?« wiederholte Jack überrascht. »Das ist etwas hoch gegriffen, oder?«
    »Geht es dir darum?«
    »Schon, aber warum auch nicht?« Er seufzte tief, während er nach Worten für eine Erklärung suchte. »Etwas Richtiges und Ehrenvolles für König und Vaterland zu tun, ihnen so gut zu dienen, wie ich kann. Das meinst du mit Ehre, oder? Von Geburt her sollte ich nichts weiter mit meinem Leben anfangen, als Füchse auf dem Land zu jagen und reiche Erbinnen in London oder Bath. Weiß der Teufel, mein Bruder ist darin großartig. Aber es war nicht meine Entscheidung, etwas anderes zu tun, und bei Gott, ich bin froh, daß mein Leben sich so entwickelt hat.«
    »Schon

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