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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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wieder Glück?« fragte sie. Es war leicht, sich vorzustellen, wie er Erbinnen jagte - und dann einfing.
    »Glück, Schicksal oder einfach die ewige schlechte Stimmung meines Vaters.« Er ergriff ihre Hand, während er flüchtig an seinen Vater und an Julia dachte. »Aber ich sage dir: Es ist weitaus besser, ehrenhaft durch eine französische Breitseite sein Leben zu verlieren, als auf dem Land durch Langeweile umzukommen.«
    Sie schloß die Augen und wünschte, er hätte das nicht gesagt. Ihr Vater starb durch eine Breitseite - eine englische Breitseite -, und sie glaubte, was Jeremiah ihr erzählt hatte, daß es nämlich ein furchtbarer Tod war.
    »Und was das Blut betrifft, Désirée, den Kampf - um die Wahrheit zu sagen, ich bin gut darin«, fuhr Jack fort, ohne zu merken, wie betroffen sie war. »Ich muß es sein. Gewehre oder Nahkampf, von Mann zu Mann mit dem Entermesser, wie auch immer. Wenn genug auf dem Spiel steht, dann messe ich meine Kraft und mein seemännisches Können mit einem anderen, denn ich mag es, wenn ich gewinne. Und meistens tue ich das auch.«
    Sie zweifelte nicht daran, so wie er es sagte. Sie erinnerte sich, wie sie ihm zu Hilfe gekommen war, als er gegen Enos kämpfte, und wie sehr ihn das geärgert hatte. Unbewußt rückte sie ein wenig von ihm ab.
    »Jeder Kämpfer, der diesen Namen verdient, empfindet dasselbe, Désirée«, sagte er und runzelte die Stirn, als er ihre Mißbilligung spürte. »Sonst glaubt er nicht an das, wofür er kämpft. Du sagtest, dein Vater hätte Kaperfahrten unternommen. Ich wette, daß er immer an dich und deine Mutter dachte, wenn er seinen Kopf riskierte, und der Gedanke, für euch zu kämpfen, gab ihm Kraft. Er hätte nicht so lange überlebt, wenn es anders gewesen wäre.«
    Sie schloß die Augen. Ihre Erinnerung wehrte sich gegen Jacks Erklärungen. Ihr Vater war nicht so. Ihr Vater war gut und freundlich gewesen, und sie wollte nichts anderes von ihm denken, nicht so etwas. »Es gefällt dir also«, fragte sie langsam, »hier in der Gesellschaft von Kanonen zu leben?«
    »Es wäre keine Fregatte ohne sie.« Jack begriff nicht, warum sie ihn nicht verstehen konnte. Es war so einfach. Als er allein und verloren gewesen war, hatte die Marine ihm die neue Zukunft gegeben, die er so verzweifelt gebraucht hatte, und er würde immer in ihrer Schuld stehen. »Dies ist mein Leben, Désirée. Dies hier bin ich.«
    »Wer immer du bist, Jack«, sagte sie leise, »ich bin froh, daß ich dich nicht zum Feind habe.«
    Wenn sie die Wahrheit wüßte, wäre er der schlimmste Feind, den sie jemals haben würde ...
    »Nicht schon wieder, nein«, sagte Jack statt dessen und wollte glauben, daß sie die Feindschaft zu ihrem Land gemeint hatte. »Abgesehen von der Besatzung der Katy habe ich nicht das Bedürfnis, schon wieder gegen Amerikaner zu kämpfen.«
    Désirée fuhr hoch. »Schon wieder? Was heißt das, schon wieder?«
    Er seufzte und ließ sie los. »Ich habe dir gesagt, mein Vater warf mich aus dem Haus in jenem Sommer, als ich zehn Jahre alt war. Im Juli 1775, und jetzt bin ich dreiunddreißig. Den Rest kannst du dir vorstellen. Ich war zuerst Fähnrich zur See bei Black Dick Howe in Boston, dann mit Rodney in der Karibik, bis ich 1781 Lieutenant und nach Gibraltar zurückgeschickt wurde. Es war im Krieg gegen Amerika, in eurem Krieg, das stimmt, aber meistens kämpften wir gegen die Franzosen.«
    »Aber es hätte mein Vater sein können«, flüsterte sie. »Mein Vater oder mein Bruder, meine Onkel oder Cousins. Du hättest sie töten können, Jack, jeden von ihnen!«
    Er saß jetzt aufrecht und konnte nicht glauben, was sie da sagte. »Désirée, das ist zwanzig Jahre her! Ich war kaum mehr als ein Kind, das Befehle ausführte. Ich habe die Befehle nicht gegeben!«
    »Du warst älter als Jeremiah, und er hätte dich im Handumdrehen umgebracht.« Sie stand so schnell von der Bank auf, daß sie mit dem Fuß in ihren Röcken hängenblieb und stolperte. Jack streckte den Arm aus, um sie zu stützen, doch sie schob ihn beiseite. Sie wäre lieber gefallen, als noch irgend etwas von ihm anzunehmen. »Ich kann nicht bei dir sein, Jack, nicht unter diesen Umständen.«
    »Du gehst jetzt wegen einer Vergangenheit, die nichts mit uns zu tun hat?«
    »Ich kann nicht so leicht vergessen, Jack.« Sie bewegte sich rückwärts von ihm fort, und in ihrer Stimme war die Qual zu hören, die sie erlitt. »Es geht um meine Familie, mein Land, ich habe keine Wahl.«
    »Du hast keine

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