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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­wor­fen wur­den.
    Es folg­ten Mi­kro­auf­nah­men von Blut­pro­ben. Der Arzt hat­te kei­nen Er­re­ger iso­lie­ren kön­nen. Die Kran­ken wur­den nach ei­ni­gen Ta­gen ganz apa­thisch. Sie rea­gier­ten auf kei­ne äu­ße­ren Rei­ze mehr. Die Nah­rung wur­de völ­lig un­be­tei­ligt auf­ge­nom­men.
    Schließ­lich war nur noch der Kom­man­dant ge­sund. Er teil­te mit, daß der Bord­me­di­zi­ner der Mei­nung wä­re, die ge­heim­nis­vol­len Er­re­ger müß­ten ent­we­der durch die In­ha­la­ti­on der ver­dich­te­ten Mars­luft oder durch die Be­rüh­rung er­den­frem­der Ge­gen­stän­de mit blo­ßen Hän­den in die Blut­bah­nen ge­langt sein. Es wur­den noch ei­ne Rei­he mi­kro­sko­pi­scher Bil­der vor­ge­führt.
    Ab­schlie­ßend sah man den Com­man­der der AL­PHA, wie er sämt­li­che Filmspu­len mit den dar­auf fest­ge­hal­te­nen Un­ter­la­gen über den Richt­strah­ler des Schif­fes an un­se­re Raum­sta­ti­on durch den Sen­der lau­fen ließ. So hat­ten wir sämt­li­che Da­ten er­hal­ten.
    Von da an war die Bild­ver­bin­dung un­ter­bro­chen. Es ka­men nur noch die Be­feh­le der Raum­of­fi­zie­re vom Space-De­par­te­ment durch, nach de­nen Com­man­der Ips­thal die AL­PHA un­ter al­len Um­stän­den selbst lan­den soll­te.
    Ei­ni­ge noch­mals auf­leuch­ten­de Bil­der wa­ren von ei­ner eu­ro­päi­schen Raum­über­wa­chungs­sta­ti­on auf­ge­nom­men wor­den. Sie zeig­ten die steil nie­der­ge­hen­de Ra­ke­te, die in größ­ter Hö­he über die USA und den Stil­len Ozean hin­weg­ras­te, um schließ­lich in der Berg­wild­nis Ti­bets zu ver­schwin­den.
    Das Ro­bot­ge­hirn gab kei­ne Er­klä­run­gen über die rät­sel­haf­te Krank­heit ab.
    Der Chef mus­ter­te mich ein­ge­hend, ehe er über die Sprech­an­la­ge an­ord­ne­te:
    »Las­sen Sie den Film der Raum­sta­tio­nen durch­lau­fen, Dok­tor.«
    Gleich dar­auf wur­de es wie­der hell. Die Er­de er­schi­en mit ei­nem großen Teil ih­rer Ober­flä­che. Dann wur­den die Te­le­auf­nah­men un­se­rer hoch­wer­ti­gen Raum­or­tungs­ge­rä­te ge­zeigt.
    Ti­bet er­schi­en in sei­ner ge­sam­ten Grö­ße, bis die stär­ker wer­den­de Ver­grö­ße­rung nur noch einen win­zi­gen Teil des Trans-Hi­ma­la­ja zeig­te.
    Ich glaub­te in die ge­wal­ti­ge Schlucht zu stür­zen, so ein­wand­frei war das Fern­bild un­se­rer Rie­sen­te­le­sko­pe. Die Auf­nah­men wa­ren et­wa sechs­und­zwan­zig Stun­den nach der Not­lan­dung des Schif­fes ge­macht wor­den.
    Der Ort wim­mel­te von Men­schen. Hub­schrau­ber hin­gen in der Luft. Es war deut­lich zu er­ken­nen, daß die Pi­lo­ten der Ma­schi­nen be­müht wa­ren, ein rie­si­ges Tarn­netz zu span­nen.
    Dar­un­ter lag un­se­re Mars­ra­ke­te. An­schei­nend hat­te der Kom­man­dant trotz sei­nes fie­be­rum­ne­bel­ten Ge­hirns im letz­ten Au­gen­blick er­faßt, in wel­che Si­tua­ti­on er ge­ra­ten war.
    Das Ro­bot­ge­hirn gab ei­ne kur­ze, aber im­mer­hin be­ru­hi­gen­de Er­klä­rung ab:
    »Auf Grund al­ler Da­ten über den Ab­sturz der AL­PHA wird mit 99,999-pro­zen­ti­ger Wahr­schein­lich­keit fest­ge­stellt, daß Com­man­der Ips­thal bei Er­fas­sung der Sach­la­ge die Ra­ke­te mit den Bug­dü­sen steil auf­rich­te­te und gleich­zei­tig das Plas­ma­trieb­werk ein­schal­te­te. Das geht aus Sprech­funk­mel­dung 24-B-I her­vor. Das Ma­nö­ver miß­glück­te durch die lan­ge Re­ak­ti­ons­zeit des Er­krank­ten, da die Re­ak­ti­ons­kam­mer nicht schnell ge­nug an­lau­fen konn­te. Die AL­PHA stürz­te senk­recht ab und schlug aus ge­rin­ger Hö­he mit dem Heck vor­an auf. Ab­sturz­hö­he nach Be­rech­nung des Schiffs­ge­wich­tes, Luft­wi­der­stan­des und der Ver­for­mungs­er­schei­nun­gen be­trug 52,1857 Me­ter. Be­sat­zungs­mit­glie­der konn­ten da­durch or­ga­nisch nicht ge­schä­digt wer­den, da sie laut Bord­mel­dun­gen auf den An­druck­la­gern ruh­ten. Der Auf­schlags­wert war ver­gleich­bar mit ei­nem Be­schleu­ni­gungs­im­puls von 17,2236 g für die Dau­er ei­ner zwölf­tel Se­kun­de. Das Plas­ma­trieb­werk wur­de mit fünf­und­neun­zig­pro­zen­ti­ger Wahr­schein­lich­keit so nach­hal­tig

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