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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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min­des­tens drei­hun­dert Me­ter hoch in den Him­mel rag­ten. Die Fassa­den schie­nen ein­wand­frei er­hal­ten zu sein. Ei­ne Stim­me klär­te mich dar­über auf, daß die Wan­dun­gen aus par­ti­kel­be­strahl­tem Me­tall von enor­mer Ober­flä­chen­här­te be­stän­den.
    Für mich wa­ren die Sze­nen neu und un­sag­bar auf­re­gend. Un­se­re Ex­pe­di­ti­on hat­te den Be­weis er­bracht, daß der ro­te Pla­net frü­her be­wohnt ge­we­sen war.
    Ich sah ei­ne kühn ge­schwun­ge­ne Brücke, die über einen aus­ge­trock­ne­ten Ka­nal führ­te und vor ei­nem kup­pel­ar­ti­gen Bau­werk von be­ein­dru­cken­den Aus­ma­ßen en­de­te.
    Män­ner in heiz­ba­ren Schutz­an­zü­gen und Atem­mas­ken er­schie­nen im Blick­feld. Es wa­ren un­se­re Leu­te, die in der Mar­sat­mo­sphä­re auf die so hin­der­li­chen Raum-Druck­an­zü­ge mit ih­ren auf­wen­di­gen Le­bens­er­hal­tungs­sys­te­men ver­zich­ten konn­ten.
    Ich hör­te das Sum­men hoch­wer­ti­ger Tur­bo­ver­dich­ter, die der na­tür­li­chen Luft ge­nü­gend Sau­er­stoff für die Lun­gen der Män­ner ent­zo­gen. Das Gas wur­de kom­pri­miert und des­in­fi­ziert, um an­schlie­ßend mit dem rich­ti­gen Ent­span­nungs­druck den Atem­mas­ken zu­ge­führt zu wer­den.
    Der Kup­pel­bau rag­te glatt und fu­gen­los auf. Nah­auf­nah­men ver­rie­ten, daß die­ses ei­gen­ar­ti­ge Me­tall nicht ein­mal feins­te Al­te­rungs­ris­se auf­wies. Es sah so aus, als wä­re es erst vor ei­ni­gen Jah­ren her­ge­stellt und zum Bau ver­wen­det wor­den.
    An die­ser Stel­le wur­de die Vor­füh­rung un­ter­bro­chen. Die Stim­me un­se­res elek­tro­ni­schen Rie­sen­ge­hirns klang auf.
    »Aus­wer­tung der ge­fun­de­nen Un­ter­la­ge AZ-146. Das Al­ter des Kup­pel­ge­bäu­des be­zif­fert sich mit achtund­neun­zig­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit auf ein­hun­dert­sechs­und­zwan­zig­tau­send Jah­re ir­di­scher Zeit­rech­nung. En­de.«
    Die Zahl er­zeug­te ein Cha­os in mei­nem Un­ter­be­wußt­sein, nach­dem sich mein kla­rer Ver­stand wei­ger­te, die Zif­fer hin­zu­neh­men. Ober hun­dertzwan­zig­tau­send Jah­re alt war die­se Kup­pel. Der nächs­te Schock kam so­fort durch die nach­fol­gen­de Er­klä­rung des Ro­bots.
    »Aus der Stär­ke der Sand­ver­we­hun­gen geht her­vor, daß es sich bei der Kup­pel um einen sehr spä­ten Neu­bau han­delt. Die Stadt dürf­te mit acht­zig­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit et­was über zwei­hun­dert­tau­send Jah­re alt sein. En­de.«
    Die Da­ten klan­gen phan­tas­tisch!
    Was war die Mensch­heit vor zwei­hun­dert­tau­send Jah­ren ge­we­sen? Hat­te sie über­haupt schon exis­tiert?
    Nein – in un­se­rer heu­ti­gen Zu­stands­form be­stimmt nicht.
    »Be­herr­schung bit­te«, for­der­te der Al­te un­duld­sam. »Was wol­len Sie in fünf Mi­nu­ten emp­fin­den, wenn Sie jetzt schon die Ner­ven ver­lie­ren?«
    Soll­te das et­wa hei­ßen, daß mir noch grö­ße­re Über­ra­schun­gen be­vor­stan­den? All­mäh­lich be­griff ich, was uns mit der not­ge­lan­de­ten AL­PHA und ih­ren ge­spei­cher­ten For­schungs­er­geb­nis­sen ver­lo­ren­ge­gan­gen war.
    Wenn die Asia­ten die­se Un­ter­la­gen fan­den, dann konn­ten wir si­cher sein, daß man drü­ben fie­ber­haft an der Aus­rüs­tung ei­ner ei­ge­nen Mars-Ex­pe­di­ti­on ar­bei­ten wür­de. Plötz­lich ver­stand ich auch, warum der Chef kei­ne Kos­ten und Mü­hen scheu­te, um den Fall noch ei­ni­ger­ma­ßen recht­zei­tig zu un­se­ren Guns­ten zu ent­schei­den.
    Nach den Er­klä­run­gen des Ge­hirns lief der Film wie­der an.
    Män­ner in Schutz­an­zü­gen fuh­ren auf ei­nem Rau­pen­trak­tor her­an. Mit star­ken Bohr­ma­schi­nen ver­such­ten sie die Me­tall­wän­de des halb­run­den Kup­pel­bau­es zu durch­lö­chern. Die Här­te war je­doch so groß, daß die Boh­rer aus mo­le­kül­ver­dich­te­tem Edel­stahl nicht ein­mal einen Krat­zer ver­ur­sach­ten.
    Schneid­bren­ner mit sechs­tau­send Grad hei­ßen Flam­men ver­sag­ten kläg­lich. Ein Ein­gang war nir­gends zu fin­den.
    Die Stim­me des AL­PHA-Kom­man­dan­ten Ips­thal klang auf:
    »Al­le Ver­su­che er­folg­los. Wir ver­wen­den ei­ne

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