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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fiel die Stim­me ei­nes an­de­ren Man­nes ein. Er muß­te mit ei­nem GWA-Ge­rät aus­ge­rüs­tet sein.
    »Hier spricht Ge­ne­ral­ma­jor Ovelt­ner, Chef von Ter­ra I. Ich ru­fe so­fort an. En­de.«
    Ich hör­te den schwe­ren Atem des Chefs.
    »Mein Gott«, er­klang es flüs­ternd aus dem Laut­spre­cher. »Krie­chen Sie nur im Stütz­punkt un­ter, Jun­ge. Wer­den Sie ver­folgt?«
    »Nein«, sag­te ich mü­de. »Kei­ne Spur. Der Flug­pan­zer sen­det un­un­ter­bro­chen die nor­ma­len Im­pul­se, und dar­auf sind die hie­si­gen Ab­wehr­sta­tio­nen ein­ge­stellt. Or­tung er­folgt lau­fend, aber kein An­griff. Die ha­ben da hin­ten ge­nug zu tun. Die Ber­ge glü­hen im Atom­feu­er.«
    Ich schal­te­te ab. Mi­nu­ten spä­ter hat­te der Mon­go­le die schma­le Schlucht in 4.080 Me­ter Hö­he er­reicht. Er lan­de­te den Pan­zer in Eis und Schnee. Als das ge­sche­hen war, be­gann er zu er­wa­chen.
    Wir be­ob­ach­te­ten ihn durch die In­fra­rot-Bril­len. Als er, plötz­lich die La­ge er­ken­nend, sei­ne Pis­to­le zog, peitsch­ten un­se­re Ge­schos­se aus den Läu­fen. Laut­los sank er zu­sam­men.
    Im glei­chen Au­gen­blick klopf­te je­mand ge­gen den dün­nen, mo­le­kül­ver­dich­te­ten Edel­stahl.
    TS-19 war mit ei­nem zwei­ten Mann ge­kom­men. Oh­ne ein über­flüs­si­ges Wort zu ver­lie­ren, klapp­ten wir die Atem­mas­ken über die Ge­sich­ter und schnall­ten uns die Ein-Mann-Flug­ge­rä­te über die Schul­tern.
    Sau­send be­gan­nen die win­zi­gen Tur­bi­nen zu ar­bei­ten. Die klei­nen Ro­to­ren ris­sen uns vom Bo­den hoch. Wir folg­ten den Kol­le­gen durch en­ge Schluch­ten, Spal­ten und Ris­se. Im­mer wei­ter ka­men wir in die Ein­öde hin­ein. Plötz­lich lan­de­te TS-19 auf ei­nem win­zig er­schei­nen­den Vor­sprung mit­ten in ei­ner furcht­ein­flö­ßen­den stei­len Wand.
    Hier tob­te der Wind. Nir­gends war Schnee zu se­hen, der sich an die­ser Stel­le nicht hal­ten konn­te.
    Der Fels schwang zur Sei­te. Da­hin­ter er­streck­te sich ein fins­te­rer Gang. Oh­ne die Bril­len und die noch lau­fen­den Hub­schrau­ben wä­ren wir ret­tungs­los ab­ge­stürzt.
    Wir ka­men gut in den Un­ter­schlupf. Als sich der Fels wie­der ge­schlos­sen hat­te, flamm­te hel­les Licht auf.
    Ich er­kann­te das ab­ge­spann­te Ge­sicht des Leut­nants und drei Asia­ten, die uns ernst und zu­rück­hal­tend be­grüß­ten.
    »So­fort hin­le­gen, Sir«, mur­mel­te ein hoch­ge­wach­se­ner Chi­ne­se. »Es war hart, schät­ze ich.«
    »Sehr hart – und furcht­bar«, kam es rauh über mei­ne Lip­pen.
    Han­ni­bal sprach kei­nen Ton. Erst spä­ter sah ich, daß er am Arm schwer ver­brannt war. Wie das ge­sche­hen konn­te, wuß­te er selbst nicht.
    Der Stütz­punkt war schon vor Jah­ren an­ge­legt wor­den und bis­her un­ent­deckt ge­blie­ben. Im­mer war ein Ver­bin­dungs­mann der GWA hier ge­we­sen, um die spär­li­chen Agen­ten­mel­dun­gen aus dem be­deu­ten­den Atom­werk di­rekt zu emp­fan­gen.
    Nun diente er uns als Schlupf­win­kel.
    TS-19 brach­te uns Kaf­fee und al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke.
    »Neh­men Sie nur. Wir sind auf vie­le Mo­na­te ver­sorgt. Selbst wenn wir ein Jahr hier blei­ben müß­ten, gin­gen die Vor­rä­te nicht aus. Es­sen Sie, trin­ken Sie, und ma­chen Sie dann die Au­gen zu.«
    »Ist die An­fra­ge von Ter­ra I schon ’raus­ge­gan­gen?« er­kun­dig­te ich mich er­schöpft.
    »Ja, be­vor Sie an­ka­men«, sag­te der Chi­ne­se. »Pe­king hat be­stä­tigt.«
    »Und die Ant­wort?«
    »Ist noch nicht durch­ge­ge­ben wor­den. Das Ge­rät läuft. Wir müs­sen es hö­ren.«
    Es dau­er­te noch fünf Mi­nu­ten, ehe Ter­ra I über den Groß­sen­der Ost­küs­te an­ge­ru­fen wur­de.
    Ei­ne Stim­me be­dau­er­te in höf­li­cher Form, noch kei­ne nä­he­ren Aus­künf­te ge­ben zu kön­nen, da die Ur­sa­che des Un­falls noch nicht fest­stän­de. Selbst­ver­ständ­lich wür­de nie­mand an einen An­griff glau­ben, da Groß-Asi­en vom Frie­dens­wil­len der west­li­chen Welt über­zeugt wä­re. Ei­ne Hil­fe­leis­tung wä­re nicht er­for­der­lich, da ge­nü­gend Kräf­te zur Ver­fü­gung stän­den.
    Das war al­les.
    Un­sag­bar er­leich­tert lehn­te ich mich

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