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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­formt und teil­wei­se zer­trüm­mert, daß ei­ne so­for­ti­ge prak­ti­sche Er­pro­bung im Leer­lauf aus­ge­schlos­sen ist. Der sorg­fäl­ti­ge Aus­bau wird bei Ein­satz al­ler ver­füg­ba­ren Fach­kräf­te und elek­tro­ni­scher Re­chen­ma­schi­nen je­doch in­ner­halb von sie­ben Mo­na­ten ei­ne theo­re­ti­sche Er­fas­sung al­ler Ag­gre­ga­te mög­lich ma­chen. En­de.«
    Das Licht leuch­te­te auf. Der Pro­jek­tor lief aus.
    »Ich dan­ke Ih­nen, mei­ne Her­ren«, klang Re­lings Stim­me durch den Saal. »Soll­ten Sie zu neu­en Er­kennt­nis­sen oder be­grün­de­ten Ver­mu­tun­gen kom­men, bit­te ich um bal­di­ge In­for­ma­tio­nen. Das Ge­hirn steht für Ih­re Be­rech­nun­gen be­reit. Ja, bit­te!«
    Ein noch jün­ge­rer Mann nahm zö­gernd die Bril­le ab. Ich kann­te ihn vom Se­hen. Es war Dr. Ofen­burg, der Chef un­se­rer to­xi­ko­lo­gi­schen Ab­tei­lung. Wir nann­ten ihn nur »Gift­mi­scher«, ob­wohl wir ge­nau wuß­ten, wie wich­tig ge­ra­de die To­xi­ko­lo­gie war.
    »Mir scheint, Sir, als wä­re dem Kol­le­gen an Bord der AL­PHA ein ent­schei­den­der Irr­tum un­ter­lau­fen. Bei noch­ma­li­ger An­sicht der Mi­kro­bil­der und bei Be­rück­sich­ti­gung des Ur­teils un­se­rer Fach­ab­tei­lun­gen möch­te ich es als sehr wahr­schein­lich be­zeich­nen, daß hier kei­ne in­fek­ti­öse, er­re­ger­be­ding­te Krank­heit vor­liegt. Viel eher möch­te ich von ei­ner um­fas­sen­den Ver­gif­tung spre­chen. Die Sym­pto­me sind un­ge­wöhn­lich und nicht ver­gleich­bar mit be­kann­ten In­fek­tio­nen. Ich ver­mu­te des­halb, daß die Män­ner auf dem Mars einen un­be­kann­ten Gift­stoff ein­ge­at­met oder an­der­wei­tig auf­ge­nom­men ha­ben. Die Krank­heit hat sich re­la­tiv lang­sam aus­ge­brei­tet, ob­wohl die Män­ner auf engs­tem Raum zu­sam­men­le­ben muß­ten. Ich ver­mu­te, daß sich ei­ne rich­ti­ge Seu­che ent­schie­den schnel­ler aus­ge­wirkt hät­te. Al­les deu­tet auf ei­ne Ver­gif­tung hin, was auch durch die sehr spä­te Er­kran­kung des Kom­man­dan­ten be­grün­det wird. Wie ich aus den Un­ter­la­gen er­sah, ver­füg­te er über ei­ne au­ßer­ge­wöhn­lich ho­he phy­si­sche Wi­der­stands­fä­hig­keit.«
    »So­fort ge­naues­tens un­ter­su­chen, Dok­tor. Set­zen Sie sich mit den Kol­le­gen der Bak­te­rio­lo­gie in Ver­bin­dung. Dan­ke sehr.«
    Als ich mit ihm al­lein war, schritt Re­ling wie ein ein­ge­sperr­tes Raub­tier in sei­nem Ar­beits­zim­mer auf und ab. Er er­wähn­te mit kei­nem Wort mein neu­es Ge­sicht und er­kun­dig­te sich auch nicht nach mei­nen Fort­schrit­ten im Co­lum­bia-Atom­werk. Wahr­schein­lich wuß­te er das al­les aus den täg­li­chen Be­rich­ten.
    Plötz­lich blieb er dicht vor mir ste­hen. Sein Ge­sicht wirk­te ein­ge­fal­len und selt­sam blaß. Ich wuß­te, daß er wäh­rend der ver­gan­ge­nen zwölf Ta­ge kaum ge­schla­fen hat­te.
    Nie­mand konn­te uns hö­ren, so daß er mich di­rekt an­re­de­te.
    »Kon­nat, muß ich Ih­nen sa­gen, wie über­aus wich­tig die Sa­che ist? Muß ich Ih­nen er­klä­ren, was die­ser mar­sia­ni­sche Ma­te­rie-Um­wand­ler für uns und für die ge­sam­te Mensch­heit be­deu­tet? Un­ge­ahn­te Ge­heim­nis­se war­ten auf die Lö­sung. Un­ser Nach­bar­pla­net ist ei­ne Welt, die uns ihr Er­be di­rekt an­bie­tet. Wenn es al­ler­dings in die falschen Hän­de fällt …«
    Er ver­stumm­te.
    »Kon­nat, ei­ne be­waff­ne­te asia­ti­sche Ex­pe­di­ti­on auf dem Mars be­deu­tet den Un­ter­gang der west­li­chen Mensch­heit. Es sind Waf­fen ge­fun­den wor­den. Die­se Auf­nah­men ha­be ich aus dem Film her­aus­schnei­den las­sen. Grau­en­haf­te Ver­nich­tungs­waf­fen. Kön­nen Sie sich et­was un­ter ei­nem Im­pulss­trah­ler zur Auf­lö­sung je­der Ma­te­rie vor­stel­len?«
    »Ein was?« frag­te ich be­sorgt.
    »Das Ge­hirn nennt das Ge­rät einen Im­pulss­trah­ler zur Aus­sen­dung licht­schnel­ler Par­ti­kel, Wel­len oder … oder eben Im­pul­se. Der Ro­bot konn­te auch nicht ent­schei­den, wel­che Ener­gie­form das ei­gent­lich ist. Fest steht aber, daß man mit die­sem In­stru­ment Städ­te und Kon­ti­nen­te zer­pul­vern

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