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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kann, oh­ne daß ei­ne Ver­seu­chung durch Ra­dio­ak­ti­vi­tät ein­tritt. Das, Kon­nat, das steht auch in der Kup­pel­hal­le am Äqua­tor­gür­tel des Mars!«
    »Ist das wahr?« stöhn­te ich und sank lang­sam in einen Ses­sel. »Chef!«
    Er sah auf. Sei­ne grau­en Au­gen spie­gel­ten die Be­sorg­nis wi­der, die ihn er­füll­te.
    »Chef, ist es dem Kom­man­dan­ten der AL­PHA we­nigs­tens noch ge­lun­gen, sämt­li­che Un­ter­la­gen zu ver­nich­ten? Wis­sen Sie et­was dar­über?«
    »Kei­ne Ah­nung. Die Funk­sprech­an­la­ge hat den Auf­prall nicht ver­tra­gen. Wenn er kör­per­lich und geis­tig noch ei­ni­ger­ma­ßen in Ord­nung war, hat er es zwei­fel­los ge­tan. Sei­ne Psy­cho-Ana­ly­sen kenn­zeich­nen ihn als blitz­schnell han­deln­den, um­sich­ti­gen Mann mit ei­nem lo­gi­schen Ver­stand. Wenn ihn der Auf­prall nicht völ­lig au­ßer Ge­fecht setz­te, hat er zu­min­dest die Filmspu­len ver­nich­tet. Er brauch­te nur auf den Knopf der Schmelz­la­dung zu drücken, die in dem Be­häl­ter ein­ge­baut war.«
    Wenn! Im­mer wie­der hör­te ich die­ses »Wenn«!
    »Chef, wir müs­sen mit dem Schlimms­ten rech­nen. Wä­re er noch mun­ter ge­nug ge­we­sen, hät­te er auch das Trieb­werk zer­stö­ren kön­nen. Ich weiß von Scheu­ning, daß sich da ei­ni­ges hät­te ma­chen las­sen.«
    »Nicht ge­sagt«, gab er zu be­den­ken. »Viel­leicht ha­ben sei­ne Kräf­te ge­ra­de noch für die Ver­damp­fung der Fil­me aus­ge­reicht. Die mar­sia­ni­schen Schrift­fo­li­en sind oh­ne die er­klä­ren­den Film­bil­der ziem­lich wert­los. Man wird dar­aus nie­mals er­fah­ren kön­nen, was wir be­reits wis­sen. Das wä­re al­so kaum ein Pro­blem. So et­was kann man nur an­nä­hernd be­grei­fen, wenn man an Ort und Stel­le war. Hof­fen wir al­so, Kon­nat.«
    »Was ist mit un­se­ren Pro­test­no­ten, Chef?«
    »Die Sa­che steht aus­ge­spro­chen schlecht! Der Prä­si­dent tobt. Das Au­ßen­mi­nis­te­ri­um steht auf dem Kopf, und die Be­am­ten des FBI ha­ben al­le Hän­de voll zu tun, um die Leu­te von Pres­se, Funk und Fern­se­hen hin­zu­hal­ten. Wir ha­ben Er­klä­run­gen über ein neu­ar­ti­ges Mond­schiff ab­ge­ge­ben. Bis­her hat man in der Öf­fent­lich­keit zum Glück noch nichts ge­merkt. Die Eu­ro­pä­er ma­chen uns schwe­re Vor­wür­fe. Da­mit ha­ben sie so­gar recht. Die hal­be Be­leg­schaft des Space-De­par­te­ment sitzt auf An­ord­nung des Son­deraus­schus­ses in Un­ter­su­chungs­haft. Aber was nützt das! Ich woll­te, Sie wä­ren an Bord der AL­PHA ge­we­sen. Dann hät­te ich jetzt zwar einen gu­ten Mann we­ni­ger, aber das Schiff wä­re kurz nach dem Ab­sturz ga­ran­tiert in die Luft ge­flo­gen.«
    Ich sah schwei­gend zu Bo­den. Noch nie­mals war ich von Re­ling ge­lobt wor­den.
    »Kon­nat, in zwei Ta­gen müs­sen Sie mit der Schu­lung fer­tig sein. Sie müs­sen, hö­ren Sie! Sie gel­ten von nun an als Dr. Clint Hof­art. In die­ser Ei­gen­schaft wer­den Sie auch star­ten. Be­herr­schen Sie den neu­en Raum­jä­ger?«
    »Ein­wand­frei.«
    »Und Utan? Ich möch­te die Be­rich­te von Ih­nen be­stä­tigt se­hen.«
    Ich ver­zog miß­mu­tig das Ge­sicht, als er den Kol­le­gen er­wähn­te. Na­tür­lich hat­te er mir wie­der MA-23 zu­ge­teilt.
    »Groß­ar­tig. Er geht mit der Müh­le um, als hät­te er nie­mals et­was an­de­res ge­tan. Sei­ne Zu­ge­hö­rig­keit zur Raum­ab­wehr-Gar­de dürf­te kaum an­ge­zwei­felt wer­den.«
    »Schön. Un­se­re Leu­te in Asi­en sind in­for­miert. Fra­gen Sie aber nicht, was uns das ge­kos­tet hat! Die Gren­zen wer­den schär­fer be­wacht als je­mals zu­vor, zu­mal un­se­re No­ten im­mer hef­ti­ger wer­den. Pe­king be­haup­tet nach wie vor, von der AL­PHA nichts zu wis­sen. Wir ha­ben auf un­se­re Raum­auf­nah­men hin­ge­wie­sen, aber das lös­te le­dig­lich bös­ar­ti­ge An­schul­di­gun­gen aus. Schließ­lich er­klär­te man, der ge­sich­te­te Kör­per sei iden­tisch mit ei­nem in­di­schen Ver­suchs­schiff, das durch einen Trieb­werks­ver­sa­ger ab­stürz­te. Wir ha­ben of­fi­zi­ell kei­ne Mög­lich­keit, den Leu­ten das Ge­gen­teil zu be­wei­sen. Sie­ben Män­ner star­ben, als sie es ris­kier­ten, Ih­re

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