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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Spe­zi­al­aus­rüs­tung nach Chi­na zu brin­gen. Trotz­dem ge­lang es, das Ma­te­ri­al zum Stütz­punkt ›Dat­tel­pal­me‹ zu be­för­dern und dort zu de­po­nie­ren. Wenn Sie star­ten, dür­fen Sie kei­nen Ge­gen­stand am Kör­per tra­gen, der Ver­dacht er­re­gen könn­te. Sie sind der As­sis­tent ei­nes ge­nia­len Wis­sen­schaft­lers. Mor­gen wird die Pres­se in großer Auf­ma­chung be­rich­ten. Ein ho­her Be­am­ter des Prü­fungs­aus­schus­ses für po­li­ti­sche Zu­ver­läs­sig­keit wird ›un­be­dacht‹ ei­ni­ge Wor­te fal­len las­sen. Die Pres­se wird von ei­nem Ge­heim­pro­zeß ge­gen füh­ren­de Wis­sen­schaft­ler des Lan­des er­fah­ren. Da­mit ist auch die her­me­ti­sche Ab­sper­rung des Atom­werks er­klärt. Es kommt dar­auf an, Ih­re ›Flucht‹ groß­zü­gig und glaub­wür­dig ein­zu­lei­ten. Kom­men wir zur Ein­satz­be­spre­chung.«
    Ich möch­te es Ih­nen er­spa­ren, die drei­stün­di­ge La­ge­schil­de­rung in al­len Ein­zel­hei­ten zu stu­die­ren.
    Als der Al­te en­de­te, wuß­te ich ge­nau, daß es dies­mal um Kopf und Kra­gen ging. Ab­schlie­ßend sag­te er:
    »Kon­nat, ab über­mor­gen wird Scheu­ning an der Fer­tig­stel­lung ei­nes weitaus grö­ße­ren Raum­schif­fes ar­bei­ten. Die Ra­ke­te soll so­fort zum Mars star­ten und dort lan­den. Die Nutz­last be­steht nur aus kon­zen­trier­ten Nah­rungs­mit­teln und ato­ma­ren Ver­nich­tungs­waf­fen. Ein wei­te­res Schiff wird nach­ge­schickt. Wir wer­den dort oben zwei Fes­tungs­wer­ke er­rich­ten, um auf al­le Even­tua­li­tä­ten vor­be­rei­tet zu sein und so­fort ein­grei­fen zu kön­nen, falls ein asia­ti­sches Schiff auf­tau­chen soll­te. Ich muß die­ses Ri­si­ko ein­ge­hen. Wenn un­se­ren Freun­den der Im­pulss­trah­ler in die Hän­de fällt, sind wir er­le­digt. Be­grei­fen Sie, was ich so­eben ge­sagt ha­be?«
    Na­tür­lich hat­te ich die Wor­te er­faßt! Der Mars hat­te uns ein un­heil­vol­les Er­be ge­schenkt, aber dar­an wa­ren so­wohl der Pla­net als auch sei­ne of­fen­sicht­lich aus­ge­stor­be­nen Be­woh­ner un­schul­dig. Es wa­ren die Men­schen, die die­ses Er­be de­gra­dier­ten. Un­se­re vier­zig­jäh­ri­ge Po­li­tik welt­um­span­nen­der Angst und man­geln­der Ein­sicht be­gann furcht­ba­re Fol­gen her­auf­zu­be­schwö­ren, nur hät­te nie­mand dar­an ge­dacht, daß die­se ein­mal vom Mars aus­ge­hen könn­ten.
    Ich frag­te mich in sol­chen Au­gen­bli­cken, ob es die Mensch­heit wohl noch zu mei­nen Leb­zei­ten ler­nen wür­de, ge­eint und wirk­lich fried­fer­tig zu le­ben. Welch ge­wal­ti­ge Auf­ga­be war un­se­ren Völ­kern durch die phä­no­me­na­len Ent­de­ckun­gen auf dem ro­ten Pla­ne­ten nun er­wach­sen! Es gab un­zäh­li­ge Din­ge zu er­for­schen, doch man dach­te nur dar­an, die tech­ni­schen Schät­ze mit Ver­nich­tungs­waf­fen zu be­hü­ten, da­mit die an­de­re Sei­te nicht auf dum­me Ge­dan­ken kom­men konn­te.
    Wir leb­ten in ei­nem ri­si­ko­rei­chen Zeit­al­ter.
    Er­nüch­tert und in­ner­lich ver­zwei­felt dach­te ich über mei­ne Auf­ga­be nach, als ich in den schnel­len Jagd­bom­ber klet­ter­te, der mich in ei­ner knap­pen hal­b­en Stun­de zum ka­na­di­schen Co­lum­bia-Atom­werk zu­rück­brin­gen soll­te.
    Das Un­ter­neh­men »Groß­ein­satz Mor­gen­rö­te« war be­reits mit nicht zu über­tref­fen­der Prä­zi­si­on an­ge­lau­fen. Bis­her hat­ten die Vor­be­rei­tun­gen über zwei­hun­dert Mil­lio­nen Dol­lar ver­schlun­gen. Für die­sen Be­trag hät­ten wir drei Raum­schif­fe vom Typ der AL­PHA bau­en kön­nen.
     
     

4.
     
    Wenn ein Mann von der Stun­de sei­ner Ge­burt an den Teu­fel im Leib hat, so wird er sei­nen Mit­menschen im­mer auf die Ner­ven ge­hen.
    Han­ni­bal-Othel­lo-Xer­xes Utan, selt­sams­ter Leut­nant der GWA, ne­ben­be­ruf­lich Ner­ven­sä­ge und ein Bei­spiel an Dis­zi­plin­lo­sig­keit, ver­setz­te das Co­lum­bia-Atom­werk in Auf­re­gung.
    Sei­ne dis­kus­för­mi­ge Ma­schi­ne heul­te so scharf über die Schluch­ten hin­weg, daß die Druck­wel­le hef­tig an dem schwe­ren Tarn­netz rüt­tel­te.
    Oberst Hab­cour saß be­bend vor Zorn vor dem

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