Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
Vom Netzwerk:
antwortete etwas ebenso minimal anderes:
     
    „Wuuuuuh, erst mal Paaaaaadie!!! Wuhuuuuh, wow, huuuuh!“
     
    „Okay … Und danach?“
     
    „Wuuuuh, Paaaadie, Paaaadie, Paaaaaaadie! Wuuuuhuuuhuuuh!“
     
    „Ja, sagtest du bereits. Aber was kommt nach dem Partymachen?“
     
    „Wuuuhuuuwow!!! Erst mal nach Malle, Party machen! Paaaaadie, wuuuhuuuuuh!!!“
     
    „Äh ja … aber irgendwann ist die Party und der Urlaub ja mal zu Ende. Und dann? Studium? Oder Arbeiten? Was sind deine Pläne, was hast du dir vorgenommen?“
     
    „Hääää? Wie jetz‘? Was’n Pläne? Hääää? Arbeit … Studidumm … Häää? Egal – Paaaaadie!!! Yeah, wuuuhuuuuhuuuh!!!“
     
    Und dann brauste sie mit Bodybuilder Dennis aus der Parallelklasse im Cabrio davon … und wird wohl jetzt, im Winter 2013, immer noch Paaaadie auf Malle machen.
    Ehrlich: Man soll ja feiern, wenn man was erreicht hat. Aber irgendwann is‘ Schluss, oder?
     
    Nur heute hat man den Eindruck, dass es zusätzlich zu den paar Hundert Völkchen, die die Welt ohnehin schon zu verkraften hat, noch ein ganz besonders anstrengendes gekommen ist: die Party-People!
    Party-People – das sind Frauen, die meinen, dass ihre Augen auf Katze geschminkt am besten kommen, und Männer, die immer den gleichen Blick drauf haben wie ihr aktuelles Auto. Und man weiß, dass Autoscheinwerfer heutzutage ganz schön nerven können, weil sie blenden . Kombiniere: Party-People-Männer sind Blender. Aber Party-People-Girls merken nix davon. Weil meist blond gefärbt alias dumm gelaufen.
    Party-People brezeln sich am Wochenende – oder auch gern mal während der Woche, dann eben zur After-Work-Paaadie – auf, als wollten sie Weihnachtsbaum spielen.
    Selbstgebräunter Weihnachtsbaum allerdings. Kennen Sie, ne? Dieses natürlich-gelbstichige Braun, mit der man die Solariumbräune aufpimpt – herrlich! Ganz kleine Kinder, wenn man sie mit Möhrenbrei gefüttert hat, kacken so. Ja genau, das ist sie, die favourite facecolour of party-people: Babykackeockergelb!
    Wenn die Girls und Boys dann nach 3 Stunden fertig aufgedonnert sind (die Erklärung dafür, warum es in den Claaabs – geschrieben: Clubs, früher: Disco – immer erst dann voll wird, wenn vernünftige Menschen ins Bett gehen), geht es ab zum Clubbing in die In-Lokale of the town. Wie die Lemminge laufen sie hintereinander her, ohne Sinn und Verstand. Das nenn ich doch mal Individualismus!
    Aber Hauptsache: Paaaaaadie!
    Beispiel: Düüüüsseldorf war vor ein paar Jahren Gastgeber des Eurovision Song Contest (Liebe Düsseldorfer, ohne Häme: Hadder jot jemaat!). Und weil das was Besonderes war, wollte ich mit ein paar Kumpels die Live-Übertragung der Show im besonderen Rahmen gucken. Also wie beim Fußball zum Public Viewing gehen.
    Eigentlich hätte man beim Namen der Kneipe, so einem gaaaanz stylish-frankophonen Begriff, schon skeptisch werden müssen … Nach gediegen hörte sich das nicht an. Aber die Werbung versprach vier Großbildleinwände – ja hey, das konnte doch eigentlich nur gut werden.
    Doch wir hatten die Rechnung ohne die Seuchen-People gemacht …
    Der Laden wurde zwar bis zum Beginn der Show pickepackevoll – es hätte also Bombenstimmung werden können.
    Und bei mir kam diese dann auch sehr schnell auf…
    Zur Erklärung für meine Mords laune vielleicht folgenden Dialog, den Tussi Toll und Charly Chic (Sie wissen noch? Alte Bekannte, gell?), die rechts von mir standen, führten:
     
    „Hi, Süße! ( Bussi links, Bussi rechts, Bussi links ) Du hier? Wow, wie crazy!“
    „Ja Wahnsinn! Wie supi dich hier zu treffen!“
    „Was treibt dich denn in diese Location?“
    „Du, hab den Tag gechillt. Totally viel Uni gehabt die Woche … Montag … und dann auch noch Donnerstag, zwei Tage also – voll anstrengend, bin total down. Brauch jetzt Paadie. Bin ich hierher gejumpt. Was geht denn ab hier?“
    „ Don’t know. Voll die Wide Screens hier – WM vielleicht?“
    „Ja bestimmt. Ist mir latte, will eh nur ne Lama trinken.“
     
    Alles klar???
    Keine Ahnung von gar nix, die zwei – Hauptsache dahin, wo alle hin rennen. Lemminge, sag ich ja.
    Nicht dass einer von ihnen mal aus Versehen von der Oberkasseler Brücke springt…
    Vorher soll er oder sie aber sein Handy schön der besten Freundin geben. Oder einem wichtigen Kollegen. Denn die Frage ist doch:

Dreizehntens
     
     

Sind nur Frauen und Geschäftsleute so wichtig, dass sie überall telefonieren müssen ???
     
    Was waren das noch für

Weitere Kostenlose Bücher