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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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Lagen zusammengepresstes Papier auf den Schokoteilen liegen und man dann eigentlich denken könnte: „Yeah! Ziel erreicht!“ Aber:
     
    Nein.
     
    Da ist sie wieder! Diese dünne Klarsichtfolie, die schon auf der Margarine pappte! Nur eben jetzt in einer anderen Größe!
    Warum schreib ich eigentlich Bücher??? Warum sitz ich nicht einfach nur da, kauf mir bei Rossfrau ein paar tausend Rollen Geschenkfolie (sind am billigsten da…) und schnippel die in Pralinenschachtel- oder Margarinendosen-Größe?
    Oder ich flechte Apfelsinennetze aus roten Kunstgarnfäden, die beim Aufschneiden in tausend fusselnde Einzelteile zerfallen und auch noch in der Erdbeersaison auf Küchenböden und –arbeitsplatten wieder zu finden sind.
     
    Ich könnte aber auch WC-Frischesteine oder CDs in Hartplastikumhüllungen einschweißen, die man ohne japanische Messer garantiert nicht aufbekommt. Soll schon Zeitgenossen gegeben haben, die aus Verzweiflung mit selbigen Harakiri begangen haben. Also mit den Messern jetzt, nicht mit den Frischesteinen. Nur meist kann man ein solches scharfes Messer nicht benutzen, denn: Man hat es ja nicht aus dieser verschweißten Hartplastikverpackung raus gekriegt!
    Nee, wat war dat früher noch schön, als alles einfach in Zeitungspapier eingewickelt oder in eine braune spitze Tüte gesteckt wurde …
     
    Früher gab es allerdings auch noch die…

Sechzehntens
     
     

Damenwahl!!!
     
    Ich hab es immer schon gekriegt. Schon früher, als sie noch modern war. Da stellte es sich schon jedes Mal unweigerlich ein, das große Kotzen. Jedes Mal dann, wenn einer dieser Männer in den besten Jahren (so man denn Frührentner und solche, die in ihrem Hauptjob zu wenig verdienen, zu dieser Gruppe zählen kann) auf die hippe Idee gekommen ist: „Ich mach jetzt Dii Jäää!“ und im Rahmen dieser Beschäftigung dann das Wort in den Saal schmetterten:
     
    Daaamenwaaaaaahl!!!!
     
    Ey! Erst mal: Warum nennen diese Typen sich immer Olli, Manni oder Heini oder irgendwie anders landpomeranzig??? Und warum sind sie in ihrer musikalischen Entwicklung immer in der Zeit stehen geblieben, in der Heino sein Erstlingsalbum veröffentlicht hat??? Und warum hat denen noch nie eine Frau mal so richtig eine gesemmelt, wenn sie dieses Unwort in ihr Mikro geplärrt haben???
    Verehrte Frauen: Wie lange kämpft Ihr jetzt schon für die Emanzipation? Sollte es nicht selbstverständlich sein, dass Ihr, wenn Ihr Bock auf höppen habt, einfach einen Mann fragt, ob er Lust hat, dabei mitzumachen? Schlimmstenfalls sagt er Nein – aber das habt Ihr ja umgekehrt auch jahrhundertelang gemacht, wenn da so ein Bewegungslegastheniker vor Euch stand und „Tonzöön?“ fragte.
    Aber braucht es denn wirklich im Jahr 2013 noch einen Kerl, der Euch drei bestimmte Momente am Abend frei hält um Euch dann huldvoll die Erlaubnis zu erteilen, jetzt doch mal schön aufzuspringen, Euch voller Hysterie auf die Männer zu stürzen, um Euch dann vor ihnen im Discofox zu einem Andrea-Berg-Kracher (gääääähn!) zur Schimpansin zu machen?
    Ehrlich: Ihr müsstet diese Typen schon nach dem „Daa….“ gemeinschaftlich kastrieren. Dann dürften sie beim nächsten Tanzabend  sogar mit Euch mittanzen, denn dann können sie ja in höchsten Tönen schreien: „Diiiieeteeeer! Iiiich kommeeeee! Tanzöööön?“
    By the way: Kotzen im Doppelstrahl geht auch. Dazu brauch ich dann zur Damenwahl noch eine Polonäse…
    Gibt es etwas Peinlicheres als den Augenblick, in dem sich dutzende bis hunderte von vermeintlich erwachsenen Menschen dreißig Jahre, nachdem ein hanseatischer Mann mit großkariertem Jacket und Gummihuhn die Bundesrepublik mit „ … Heidi von hinten an die – Schultern“ terrorisierte, an letztgenannte Körperteile packen und dann wie eine Selbsthilfegruppe Kriegsversehrter, deren Arme steif geblieben sind, durch Partyräume, Tanzsäle, ja – ganze Stadthallen ziehen?
    Und dabei wollen sie dann a uch noch den wenigen verehrungswürdigen Standhaften, die sich diesem Dumpfbacken-Vergnügen verweigern, die Arme auskugeln beim Versuch, sie in die doch ach so lustigen Reihen zu ziehen.
    Aber wer an solchen Auswüchsen schuld ist, das weiß ich eh:
    Olli, Manni und Heini.
    Wetzt die Messer, Mädels – kastriert siiiiiiiiieeeeee!!!!!
    Ups … jetzt muss ich ja wieder einen Übergang finden.
    Okay: Kastrieren ist eine blutige Angelegenheit, danach muss man sicher ….

Siebzehntens
     
     

Putzen bis der Marmor stumpf ist.
Oder: Warum Else Kling

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