Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen
Steinchen, dass aus der Tiefe des Raums gegen eine Windschutzscheibe prallt, alles anrichten kann – das mag man sich in den schlimmsten Träumen nicht ausmalen. Es ist die Gefahr überhaupt! Sie wird die ganze Menschheit ausrotten. Kinder, Frauen, Männer – egal wer in dem Unglückswagen sitzt, dem zentnerschwere Felsen die Fenster zerschmettern … niemand wird überleben.
Es sei denn, er hat frühzeitig die Weltenretter dieser so dezent im Radio werbenden Autofensterscheibenreparaturwerkstattskette gerufen … Sie wissen schon: Kackglas repariert, Kackglas baut ein, lalalala. Diese Werbung wo man schon morgens in aller Herrgottsfrühe die Stulle samt Kaffee auskotzen möchte, wenn man nur diese dämliche Alte dieses Lied trällern hört.
Und wo dazu ein neunmalkluger Scheibenglasspezialist minutenlang erzählt, wie toll und einzigartig doch seine Firma dieses weltbewegende Problem löst, das die Menschheit auslöschen wird, wenn man nicht sofort die nächste Kackglas-Niederlassung ansteuert oder den mobilen Kackglas-Service mit der einzigartigen Kackglas-Technologie ruft und das alles für ömme weil kaskoversichert – puh, da kriegt man ja schon feuchte Schlüpfer beim Zuhören, so sensationell ist das alles!
Und neuerdings labert das nicht nur dieser Werkstatt-Hubert rum – jetzt gibt’s wohl auch noch ne Erna – jedenfalls hört sich die Stimme von der Schabracke, die einem nun verbietet, im Winter den Autoinnenraum zu beheizen, weil sonst knarz-knister-spreng die Scheiben explodieren, an wie eine Erna.
Was auch seit geraumer Zeit nicht fehlt, das sind neunmalkluge Kinderstimmen. Ist eh ein Phänomen, dass alles , was mit dem Thema Auto zu tun hat, von – wie Comedian Michael Mittermaier sie nennen würde - Arschlochkindern beworben wird, deren Stimme allein einem so weh tut, dass man schon ins Grübeln gerät, warum manche Eltern neun Monate vor Geburt eines solchen Lebewesens Sex haben mussten …
Aktuell, es ist Ende April 2013 – und daran sehen Sie, dass der Autor dieses Buchs immer auf der Höhe der Zeit ist – nervt dieser kleine blöde Junge, der nach jedem Satz der dahin palavernden Erwachsenen ein „Warum?“ in den Äther plärrt. Würde er doch wenigsten s in ein paar Jahren noch genauso wissbegierig sein, dann hätte diese Nerverei wenigstens einen minimalen Sinn. Aber dann ist von ihm, wie von den meisten seiner Altersgenossen, nur noch ein „Hä?“ zu vernehmen…
Aber, um mit den Autoglas- Reparierern halbwegs Frieden zu schließen: Diese „Ohne mein Knalltours sag ich nichts!“-Tante, die ist mindestens genauso schlimm!!!
Schlimm sind aber auch…
Fünfzehntens
Rote Flusen und Dreifachdeckel
Ich sag nur: Verpackungswahn in Deutschland! – Nee, was erlebt man nicht alles an irrsinnigen Einfällen, um irgendeine Ware so aufwendig wie nur eben möglich zu verpacken!
Kenn’se , ne? Mal eben zwischendurch ein kleines Butterbrot schmieren. (Hätte man die Bezeichnung mal wörtlicher genommen… Man hätte zwar fettigere Finger, aber nur ein Stück Alufolie hochklappen müssen.)
Aber Sie öffnen den Deckel der gerade frisch gekauften Margarine-Packung. Besser: Sie versuchen es. Denn: Da ist ja meist erst mal diese Sache mit dem Nippel, den man erst mal finden und dann auch noch aufkriegen muss.
Das Brot ist inzwischen weg geschimmelt, aber der Moment, in dem der Nippel aufgibt, er kommt.
„ Yeah! Millisekunden bis zum Ziel!“ denken Sie.
Nein.
Denn nachdem Sie den Deckel abgehoben haben, sehen Sie:
Eine Folie mit Wachsbeschichtung!
Und Nippel!
Aber Margarinenverpackungsdesigner sind ja keine kompletten Monster, und so haben sie diesen Nippel ein wenig handhabungsfreundlicher gestaltet als den ersten. Da haben Sie aber noch mal Glück gehabt, was?
„Zunge! Das Brot kommt!“ denken Sie.
Nein.
Die Wachsfolie ist zwar abgezogen, aber nun liegt da noch eine Klarsichtfolie über der Margarine!
Ohne Nippel!
Aber immerhin: Man sieht sie schon, die Margarine.
Und man kann sie auch schon kurz darauf aufs Brot schmieren.
Wenn man zurück ist aus dem Bad, wo man sich die fettigen Hände gewaschen hat. Weil: Da war ja kein Nippel an der Klarsichtfolie…
Idiotisch, oder???
Genauso wie ich mich jedes Mal frage, wenn ich diese Pralinen von der Frau Bertani öffne (Sie wissen schon, die mit dieser Pietätskirsche oder wie die heißt), warum da immer erst eine Folie drum rum ist, dann der Pappkarton, dann mehrere
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