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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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woanders tun sie genau das mit Inbrust … ups, Inbrunst, sorry Alice S.!
    Auf dem Spielplatz zum Beispiel…
    Kindchen backt einen Sandkuchen. Und jedes normale Kind weiß: Was gekocht wurde, das isst man auch. Also rein in den Mund mit dem leckeren Gebäck. Normal, oder?
    Nu n ja, zumindest für Leute meines Alters war das immer normal. Hat, nun ja … äh … scheiße geschmeckt. Was vielleicht auch daran lag, dass unser Sandkasten immer mit Katzenkötteln durchsetzt war (Ja, mein Gott – irgendwo mussten die Tierchen ja hin, früher gab es kein Katsam oder wie das Zeug heißt!)
    Und man brauchte ha lt ne Weile, bis wirklich auch das letzte Sandkorn aus den Zähnen raus war. Aber: Man hat es überlebt.
    Übermutti 2013 aber ruft schon beim Anblick ihres förmchenschwenkenden Balgs vorsorglich den Notarztwagen, damit direkt der Magen ausgepumpt werden kann, sollte sich auch nur ein Staubkorn den Lippen des armes Wurms nähern.
    Meine Oma und ihre Geschwister Gotthabsieselig sagten immer: „Sieben Pfund Dreck muss der Mensch fressen!“
    Und wissense was: die Frauen hatten Recht! Immerhin sind sie alle mindestens 80 geworden, manche über 90 – und das war noch im vorigen Jahrtausend! Heute hätten sie frühestens in Heesters’chen Dimensionen den Weg in die Ewigkeit angetreten – und alles nur, weil sie früher genug Selbstgebackenes gegessen haben. Ich auch – also: Ein paar Dutzend Bücher können Sie noch erwarten bis ich Ihnen den Winnetou in Teil 3 mache!
    Noch mal zurück zum Wurm: Regenwürmer, die wir früher gesammelt (und gern auch mal aus einem mehrere gemacht) haben, haben auf bundesdeutschen Spielplätzen keine Chance. Es soll tatsächlich Mütterinitiativen geben, die einen solchen vor seiner Eröffnung eigenhändig Millimeter für Millimeter umbuddeln und eventuell vorhandene Regenwürmer eliminieren und nach diesem Werk den Platz mit gigafeinmaschigem Draht umzäunen, damit auch keines dieser ungetümen Wurmmonster mehr durchkommt.
    Jaaa , hat man alles schon gesehen!
    Die Welt ist bekloppt.
    Nachtrag: Gerade frisch eingetroffen, passt zum Thema wie Spiegelei auf’s  Toast.
    Gerade im Supermarkt gewesen. Diesmal nicht beim Discounter, nein, ich musste in das noblere Pendant, zu König’s quasi … Sie wissen schon.
    Gehe auf die Kasse zu, besser: stehe eigentlich schon an, da schießt so eine Seiteneinsteigerin vor mir in die Schlange. Ich überlegte schon, ihr den Einkaufswagen – „Oh hoppla, sorry…“ – in die Hacken zu schieben, aber man hat ja Niveau und lässt sich nicht auf so eine Kinderkacke ein (hehe, Niveau – grad wieder gemerkt?)
    Dann wollte ich gerade meine Sachen aufs Band legen, da höre ich hinter mir eine Stimme:
    „Das kleine Kind hat nur eine kleine Flasche. Können Sie das kleine Kind vorlassen?“
    Dreh mich um, und da steht so eine Armbeugen-Taschen-Tussi mit ihrem ebenso Armbeugen-Taschen-Tussi-Töchterchen und glotzt mich an.
    „Meinen Sie mich?“ frage ich.
    „Ja, das kleine Kind…“ , sie deutete auf ein Mädel, das zwischen ihr, ihrer armanwinkelnden Tochter und mir stand, „… hat nur eine kleine Flasche. Lassen Sie sie vor, ja?“
    „Nein – ich habe gerade die Dame vor mir … ähem … vorgelassen“, sagte ich.
    („Und außerdem wird aus dem kleinen Kind mit an hundert Prozent grenzender Wahrscheinlichkeit mal eine große Flasche… “, dachte ich.)
    Und drehe mich wieder um. Das war da s Zeichen für die Armbeugen-Trulla, Marke Übermutti, den Rest der Schlange aufzuwiegeln.
    „Das kleine Mädchen hat nur eine kleine Flasche – und er lässt sie nicht vor!“
    Leider, leider standen hinter ihr aber anscheinend nur Leute, die auch nicht mehr daran glauben, dass so’ne kleine Mädchen ihnen später die Rente bezahlen und deshalb tangierte sie dieses unfassbar harte Schicksal des kleinen Kindes nur extrem periphär.
    Übermutti hielt die Klappe – und ich hatte meinen Glauben an die Menschheit für einen Moment wieder.
    Und überhaupt: Was für einen Grund sollte man haben, einem Kind an der Kasse den Vortritt zu lassen, das einen schon die ganze Zeit vorher im gesamten Markt genervt hat, weil es samt seiner Freundin durch die Gänge gelatscht ist, um stundenlang zu überlegen, was beide denn nun für diese verfuckten 78 Cent kaufen sollen, die sie noch in der Tasche hatten – und das ohne auch nur einmal die in diese krummgelatschten Lederstiefel namens Ugly-Boots gehüllten Füße hochzunehmen??? Nein , es waren keine japanischen

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