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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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spielen. Herrgott! Läuft denn die Sendung mit Maus eigentlich nicht mehr???
    Zu Weihnachten kommt zur Feier des Tages dann auch die nicht minder hyperbewegliche Tochter des Hauses mit, und der ältliche Lover von Frau Nachbarin taucht ebenso auf. Der scheint übrigens auch ein Problem mit der stressigen Art seiner Lebensgefährtin zu haben, mein Kumpel hört ihn doch öfters des Nachts kollabieren. Oder es ist ein Orgasmus. Man weiß es nicht. Man will es auch nicht wissen, das gibt wieder ganz schlimme Bilder im Kopf.
    Aber: Frau Nachbarin macht auch mal Urlaub. Und da sie gut zu verdienen scheint, kann sie sich auch diverse Reisen leisten – und dann ist Ruhe im Karton. Wenn da nicht…
    „ Ey, du Nuss da unten im Parterre! Schmeiß die Pömps weg!!!! AAAAAAAAHHH!!!!“

Fünfundzwanzigstens
     
     

Deutsche sind doch alle Seppl. Oder?
     
    Na, was gemerkt? Keine Überleitung. Wieder keine. Mir fiel keine ein.
    Ich kann Ihnen sagen: Verdammt schwer ist das, so ein Buch zu schreiben. Und dann auch noch ein Konzeptbuch.
    Ich hatte das Konzept, von Kapitel zu Kapitel einen Übergang zu finden. Aber geht nicht. Daher verkünde ich jetzt den Beschluss: Ab sofort endet das Konzeptbuch.
    Sie lesen also jetzt nur noch: ein Buch. So viel dazu.
    Neulich in Hannover. Also nicht ich, ich saß vor’m Fernseher. Aber die Frau Engelke, dat Anke also, die war in Hannnover. Da stand sie auf der Bühne der Dingens-Arena und moderierte den deutschen Vorentscheid zum ESC, der wo früher Grand Prix d’Eurovision de la Chanson hieß. Auch Mozart-Hörer und Wagner-Fetischisten kennen diese bunte, meist schrille Veranstaltung, die jedes Jahr im Mai die Gemüter erregt.
    Mich dieses Mal auch. Aber nicht, weil ich den ESC nicht mag – nein, dieses Jahr war ich dem plötzlichen Herztod nahe, als gegen Ende der Sendung es so aussah, als würde Deutschland im schwedischen Mälmö, dem Austragungsort des internationalen Finales, von einer Bayern-Combo vertreten. Das hätte ich nicht verkraftet!
    Nicht, dass die Jungs dieser Band nicht sympathisch gewesen wären – und das, obwohl sie barfuß auftraten! (Siehe Kapitel Zweitens )
    Aber mal abgesehen davon, dass ihr Lied erstens „ Nackert“ hieß – wer soll in Europa bayrisch verstehen, das tun ja nicht mal wir hier in Deutschland! Nein, zweitens – und das war es, womit ich gar nicht klar gekommen wäre – hatten die Blechbläser allesamt Lederhosen und karierte Hemden an! Fehlte nur noch der Hut mit Gamsbart auf dem Kopp und schon hätte er wieder da gestanden: der deutsche Depp!
    Warum werden wir, die wir von Flensburg bis Oberammergau so viele verschiedene Völkchen sind, eigentlich immer als Seppl dargestellt? Beim ESC jetzt wäre es um ein Haar wieder so gewesen, bei der Eröffnungsfeier zur Fußball-WM 2006 hupften krachlederne Schuhplattler über den Rasen des Stadions – immer und immer wieder: Deutsch = Lederhose.
    O der, falls weiblich: ein Dirndl und ein Hut mit roten Wollbömmeln aufm Kopp. Deutschland, einig Zenziland.
    Ey , sachma: Soll die Welt uns echt auf immer so sehen??? Als Trachtentrupp mit einem lebenden Hosenanzug nebst vietnamesischer Kasperlepuppe und Opa im Rolli an der Spitze? (Ja ja, ich weiß: Rassismus! Diskriminierung! Beleidigung! – Nö: Realität. Bis zur nächsten Wahl zumindest noch. So lange noch??? Hilfe!!!)
    Warum kann man uns Deutsche nicht mal so darstellen, wie wir wirklich sind?
    Als Männer mit gezupften Augenbrauen und grenzdebilen Netz-Käppis, die so locker auf dem Kopf aufgesetzt sind, dass man die Träger leicht mit dem Jäger Elmer Fudd aus Bugs Bunny verwechseln kann, zum Beispiel. Oder als Frau mit Kopftuch oder in Burka. Oder als dicke BigMac-Jungs oder dürre Klum’s-Bulimie-Stadl-Mädchen. Oder auch als Breitarsch in Leggings.
    DAS wäre doch mal realistisch! Aber als Bayern-Seppl? Nee, nee, das Klischee lassen wir alle Welt doch lieber selbst erfüllen, in dem sie sich alljährlich im September beim Wies’n-Besuch selbst zum Deppen macht. Jo mei, so a Gaudi!

Sechsundzwanzigstens
     
     

Ein Leben für den Herrn Pastor
     
    Gerade hab ich so einen Moment, in dem ich über mein Leben, wie es bisher so gelaufen ist, nachdenke. Hat man ja schon mal, solche Augenblicke. Kennen Sie sicher auch, oder? Nein? Dann sind Sie entweder noch jung oder tot – naja, ansonsten geht das bei jeder und jedem spätestens mit 40 los, dass man darüber nachdenkt, ob man alles richtig gemacht hat und: ob „die Anderen“ alles mit einem

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